IMP Neubau: Internationales Forschungszentrum in Wien eröffnet
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Boehringer Ingelheim schuf ein neues Flaggschiff für das „Vienna Biocenter“ - Politik, Wirtschaft und Wissenschaft feierten nun die Eröffnung
Wien (OTS) - Nach eineinhalb Jahren Bauzeit war es am 1. März so weit: Das Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP) eröffnete mit einem Festakt sein neues Gebäude. 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus fast 40 Ländern werden hier ihre bahnbrechende Forschung fortsetzen. „Grundlagenforschung ist der wichtigste Motor für Innovationen und Lösungsstrategien der Zukunft, insbesondere im Bereich des medizinischen Fortschritts“, erklärt Jan-Michael Peters, wissenschaftlicher Direktor des IMP.
Neubau bietet hohe Flexibilität für moderne Forschung
Mit außergewöhnlicher Architektur und ausgefeilter Technik fordert das neue Haus bedeutende Forschungsstandorte wie London und Boston heraus: Funktionalität und Design wurden geschickt verknüpft, um den Ansprüchen eines modernen Forschungsbetriebs gerecht zu werden. Flexible Grundrisse erlauben problemlose Anpassungen an neue Methoden und veränderte Arbeitsabläufe der Zukunft.
„Der 1. März 2017 ist ein Meilenstein in der Geschichte des Forschungsinstituts für Molekulare Pathologie, das wir – Boehringer Ingelheim – vor über 30 Jahren gegründet haben. Heute zählt es zu den international renommiertesten Forschungsinstituten“, betont Philipp von Lattorff, Generaldirektor des Boehringer Ingelheim RCV.
Wissenschaftlerin Charpentier durchtrennt vier Meter lange DNA-Doppelhelix
An Stelle eines roten Bandes durchschnitt die renommierte Wissenschaftlerin Emmanuelle Charpentier zur Einweihung eine vier Meter lange, leuchtende DNA-Doppelhelix in Anlehnung an ihre revolutionäre Entdeckung des CRISPR-Cas9-Systems: Während ihrer Tätigkeit am Vienna Biocenter legte sie die Grundlagen für eine molekularbiologische Methode, mit der man das Erbgut von Organismen sehr präzise schneiden kann.
Polit-Prominenz betont Wiens Bedeutung als Wissenschaftsstandort
Mehr als 200 prominente Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft begleiteten die feierliche Eröffnung. Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und die Wiener Stadträtin Renate Brauner überbrachten persönlich ihre Glückwünsche.
„Ich habe die Entwicklung des Vienna Biocenters als Universitätsbeauftragter der Stadt Wien unmittelbar miterlebt. Heute zählt Wien zu den dynamischsten Adressen für molekularbiologische Grundlagenforschung in Europa – und dazu hat das IMP einen großen Beitrag geleistet“, gratuliert Bundespräsident Van der Bellen.
„Vom IMP geht ein wichtiger Stimulus für intellektuelle und wirtschaftliche Entwicklungen in Österreich aus. In der Life Science-Strategie der Bundesregierung haben wir das Ziel definiert Österreich zu einem weltweit führenden Life Science- und Pharmastandort auszubauen. Der Neubau des IMP ist dabei ein wichtiger Meilenstein“, so Vizekanzler Reinhold Mitterlehner.
„Als erstes Forschungsinstitut am Standort St. Marx kann das IMP zu Recht als Keimzelle des Vienna Biocenters bezeichnet werden. Es hat enorme Bedeutung für den Wissenschafts- wie auch Wirtschaftsstandort Wien. Ich wünsche dem IMP auch im Interesse Wiens weiterhin viel Erfolg, mögen auch in Zukunft so starke Impulse für die Biotech-Szene von hier ausgehen wie bisher“, so die Wiener Stadträtin Renate Brauner.
Wissenschaftliche Neugier und Freiheit für medizinischen Durchbruch
Philipp von Lattorff erklärt, dass Boehringer Ingelheim als Familienunternehmen die finanzielle Möglichkeit hat, Grundlagenforschung zu unterstützen, die möglicherweise erst langfristig zur Entwicklung neuer Medikamente führt. „Das IMP ist die bedeutendste Investition von Boehringer Ingelheim in die Grundlagenforschung“, so Lattorff.
Mit seinen Erkenntnissen über grundlegende biologische Vorgänge prägt das IMP maßgeblich biomedizinische Grundlagenforschung auf der ganzen Welt. „Die Motivation der Forscher nährt sich aus wissenschaftlicher Neugier. Dieser Antrieb, Dingen auch ohne unmittelbaren Anlass auf den Grund zu gehen, zeichnet das Menschsein aus und macht Wissenschaft zu einem Kulturgut wie Kunst, Literatur oder Philosophie“, erläutert IMP-Direktor Peters. „Es ist ein Privileg, diese Art der Forschung in intellektueller Freiheit und auf höchstem Niveau betreiben zu können“ ergänzt Harald Isemann, kaufmännischer Direktor des IMP. “Boehringer Ingelheim ermöglicht dies als größter privater Financier von Grundlagenforschung in Österreich.“
Boehringer Ingelheim unterstützt das IMP mit jährlich rund 20 Millionen Euro, nimmt aber keinen Einfluss auf dessen Projekte und Forschungsgebiete. In den Neubau investierte das Pharmaunternehmen 52 Millionen Euro. „Der Start im neuen Gebäude ist bereits geglückt – jetzt freuen wir uns auf große Entdeckungen“, so Lattorff.
IMP Neubau lässt Forschungsinstitutionen am Vienna Biocenter näher zusammenrücken
Mit dem Neubau schließt das IMP auch architektonisch zu anderen führenden Forschungseinrichtungen weltweit auf, welche die Molekularbiologie in den nächsten Jahrzehnten prägen werden. Kommunikation, Flexibilität und Nachhaltigkeit waren die Leitgedanken bei der Planung durch ATP architekten ingenieure. Von der modernen Infrastruktur profitieren auch die Nachbarinstitute am Vienna Biocenter, die zum Teil über eine Glasbrücke direkt mit dem neuen IMP-Gebäude verbunden sind.
Mit dem Neubau drückt das IMP nicht nur seinen Exzellenz-Anspruch aus, sondern stärkt auch die Position des Vienna Biocenters als eine der ersten Adressen für Lebenswissenschaften in Europa.
Über das IMP
Das Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie betreibt in Wien biomedizinische Grundlagenforschung. Hauptsponsor ist der internationale Unternehmensverband Boehringer Ingelheim. Mehr als 200 Forscherinnen und Forscher aus fast 40 Nationen widmen sich am IMP der Aufklärung grundlegender molekularer und zellulärer Vorgänge, um komplexe biologische Phänomene im Detail zu verstehen. Das IMP ist Gründungsmitglied des Vienna Biocenter, Österreichs Leuchtturm im internationalen Konzert molekularbiologischer Top-Forschung.
Über das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna
Das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna trägt die Verantwortung für das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten sowie Tierarzneimitteln von Boehringer Ingelheim in Österreich sowie in mehr als 30 Ländern der Region Mittel- und Osteuropa, Zentralasien, der Schweiz und Israel. Darüber hinaus wird von Wien aus die gesamte klinische Forschung der Region gesteuert. Wien ist Zentrum für Krebsforschung sowie Standort für biopharmazeutische Forschung, Entwicklung und Produktion im Konzern. Auch in der Grundlagenforschung engagiert sich Boehringer Ingelheim und ist hier mit dem Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie Wien (IMP) vertreten. Damit zählt Boehringer Ingelheim zu den forschungsintensivsten pharmazeutischen Unternehmen in Österreich. Insgesamt erzielte das Regional Center Vienna im Geschäftsjahr 2015 Gesamterlöse in Höhe von EUR 760,2 Mio. und beschäftigte in der Region Mittel- und Osteuropa 3403 Mitarbeiter, davon 1501 in Österreich.
Quelle: OTS