Intensive Handynutzung gefährdet Halswirbelsäule

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Intensive Handynutzung gefährdet Halswirbelsäule
Foto: Orthopädisches Spital Speising / Herrmann
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Intensive Handynutzung gefährdet Halswirbelsäule
Foto: Orthopädisches Spital Speising / Herrmann
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Intensive Handynutzung gefährdet Halswirbelsäule
Foto: Orthopädisches Spital Speising
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Intensive Handynutzung gefährdet Halswirbelsäule
Foto: Orthopädisches Spital Speising / Wilke
31 Aug 21:00 2018 von OTS Print This Article

Eine übermäßige und monotone Nutzung von Smartphones führt häufig zu Nackenbeschwerden und gefährdet die Bandscheiben. Das Orthopädische Spital Speising klärt auf.

Wien (OTS) - Smartphones sind ja kaum noch zum Telefonieren da; besonders Jugendliche nutzen sie häufig fürs Texten und sehen sogar Filme darauf. Die intensive Nutzung der Handys abseits des Telefonierens hat aber negative Auswirkungen auf die Körperhaltung und somit den gesamten Bewegungsapparat, warnt Dr. Ingrid Heiller, Vorständin des Instituts für Physikalische Medizin und Orthopädische Rehabilitation im Orthopädischen Spital Speising in Wien.

„Mit der langen Handynutzung geht leider eine sehr ungünstige Körperhaltung einher: Das Handy liegt in der Hand, und der Kopf wird nach vorne übergebeugt. Wir nennen dies ‚Anteflexionshaltung‘. Diese Haltung führt dazu, dass im Nackenbereich die Sehnen überlastet werden – auch die Bandscheiben der Halswirbelsäule bekommen einen großen Druck ab“, erklärt Heiller. Im äußersten Fall kann dies mit der Zeit zu einem Bandscheibenverschleiß führen. Jedenfalls aber sind damit bei Jugendlichen durch die entstehenden Verspannungen häufig Kopfschmerzen und Schwindel assoziiert. Und: bei einer Smartphone-Nutzung von über 700 Stunden pro Jahr, so zeigte eine US-Studie, kommt es bei der jüngeren Generation mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Haltungsschäden.

Druck so stark wie Bierkisten am Nacken

Die Expertin rechnet vor: Bei einer Vorbeugung des Kopfes um 45 Grad (relativ zur Wirbelsäule), wie dies beim Handynutzen häufig der Fall ist, wirkt eine Kraft von rund 200 Newton auf die Bandscheiben, „das ist so, als hätte man eine 20 Kilogramm schwere Bierkiste auf dem Nacken stehen“.

Weniger – aber doch auch – belastend ist das Vorbeugen des Kopfes um 15 Grad. Dies erzeugt immerhin einen Druck von rund 120 Newton; das entspricht 12 Kilogramm, die man mit dem Nacken stemmen würde.

Die Alternativen

Vor allem ein lang andauerndes, monotones Verharren in dieser Position ist kritisch zu sehen, sagt die Bewegungsexpertin – und empfiehlt, Pausen einzulegen und in eine ergonomische Haltung zu wechseln. „Alternativ wäre zu raten, das Handy in Augenhöhe zu halten. Dies geht am besten beim Sitzen mit am Tisch abgestützten Ellenbogen. Auch die so genannte Kutscherhaltung ist empfehlenswert (siehe beigestelltes Foto).

Eine Alternative ist weiters, sich an einer Rückenlehne anzulehnen bzw. liegend das Smartphone zu nutzen. Ein wichtiger Aspekt sind Ausgleichsbewegungen. „Schauen Sie immer wieder dazwischen in die Ferne“, empfiehlt Ingrid Heiller, „und führen Sie auch die ‚Chin-In‘, also eine Kinn-zum-Kehlkopf-Bewegung, durch. Das lockert die Nacken-und Schultergürtelmuskulatur“.

Von Wärmepackungen bis Coolpacks

Sollte das Handynacken-Syndrom wirklich vollends eingeschlagen haben, helfen aktive Übungen. „Dazu zählt jegliche Bewegung, bis hin zu moderatem Sport wie Schwimmen, Walken, Yoga und Pilates; und vor allem ein rückenstabilisierendes Training. Ganz rasch helfen Wärmepackungen gegen die verspannte Muskulatur, einige Anwender schwören jedoch eher auf Coolpacks gegen den Spannungsschmerz. Sind schon chronische Verspannungen vorhanden, helfen TCM-Ansätze ebenso wie Triggerpunktmassagen“, so der Tipp der Expertin.

Was freilich ebenso hilft und viele nicht zu wissen scheinen: Smartphones haben auch einen Ausschaltknopf.


Quelle: OTS



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