Kärnten: Feierliche Angelobung im Bewusstsein von Schutz und Sicherheit

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Foto: LPD Kärnten/Just
28 Jul 09:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Angelobung von Jungsoldaten und 60 Jahre Garnison Bleiburg – LH Kaiser stellt Schutz und Sicherheit der Kärntner Bevölkerung in den Vordergrund – regionale Sicherheitsstrukturen sind zu erhalten

In der Goiginger Kaserne in Bleiburg fand gestern, Freitag, im Beisein von Landeshauptmann Peter Kaiser die feierliche Angelobung von rund 250 Jungsoldaten statt. Zugleich wurde das 60jährige Bestandsjubiläum der Garnison Bleiburg gefeiert, schon ab Freitagmittag öffnete die Kaserne ihre Türen für die Bevölkerung. Die Totenehrung, die Angelobung sowie der Festakt am Abend und das Jubiläumsfest standen im Bewusstsein von Schutz und Sicherheit als Grundbedürfnisse der Menschen im Land und damit die dringende Notwendigkeit, beides sicher zu stellen.

„Die Bedeutung des Österreichischen Bundesheeres ist weder losgelöst von der Politik noch von den neuen Aufgaben zu sehen. Die technologischen Entwicklungen, die Bedrohungsszenarien und das Schutzbedürfnis der Menschen stellen uns vor neue Aufgaben. Aber sie alle haben ein Ziel: Das Land, die Kultur und Menschenleben zu schützen“, betonte Kaiser in seiner Rede. An die rund 250 Rekruten gewandt stellte Kaiser klar, dass sie es sind, die jetzt Österreich repräsentieren und die Menschen die Gewissheit haben, dass sie als Jungsoldaten sich der Verantwortung, die sie nun tragen, bewusst sind. „Wir sind stolz, dass Sie alle unserem Kärnten, unserem Österreich dienen“, so Kaiser.

Immerhin haben unterschiedliche Einsparungspläne des Bundes in den letzten Jahren auch vor Kärnten nicht Halt gemacht und nicht nur den Hubschrauberstützpunkt in Klagenfurt sondern auch den Standort der Goiginger Kaserne in Bleiburg in Frage gestellt. Alle Schließungspläne konnten abgewendet werden, die regionalen Sicherheitsstrukturen bleiben erhalten und erfüllen ihre wichtigen Schutz-Funktionen. Grenzschutz, Katastropheneinsätze beispielsweise nach Unwettern, extremen Schneefällen oder bei Waldbränden sind ohne das Bundesheer oder den Heereshubschrauber nicht zu bewerkstelligen.

„Die Politik steht geschlossen und die Bevölkerung voller Zuversicht hinter unserem Bundesheer. Die Geschichte der Goiginger Kaserne ist ein leuchtendes Zeugnis dafür“, so Kaiser.

Die Angelobung der Jungsoldaten selbst ist der offizielle Akt, bei dem die Rekruten ihr ganz persönliches Versprechen auf die Republik Österreich und die Demokratie ablegen.
Der Festakt zum 60jährigen Jubiläum wurde von der Militärmusik Kärnten begleitet. Der Militärkommandant von Kärnten, Brigadier Walter Gitschtaler, dankte vor allem der Gemeinde Bleiburg und ihrem Bürgermeister Stefan Visotschnig, die diese Angelobung wesentlich unterstützt haben. Sämtliche Bürgermeister der umliegenden Gemeinden waren bei der feierlichen Angelobung anwesend, ebenso wie die Landtagspräsidenten Jakob Strauß und Josef Lobnig, der Gemeindebundpräsident Bgm. Peter Stauber und sämtliche Blaulichtorganisationen mit ihren Vertretern.

Die Goiginger Kaserne selbst blickt auf eine wechselhafte militärische Vergangenheit zurück. Schon 1956 wurden Kompanien aus der Garnison Klagenfurt zur Ausbildung nach Bleiburg in verlagert. Das Ziel der Stadtväter Bleiburgs war, den Ort zur Garnisonsstadt zu machen. 1958 wurde dann das Feldhüttenlager für die damalige 3. Kompanie des Feldjäger-Bataillons fertiggestellt und am 1. August 1958 rückten die ersten Jungmänner in die Kaserne in Bleiburg ein. Bleiburg war damit Garnisonsstadt.

Erst im Oktober 1979 konnte ein damals modernes und vor allem zweckmäßiges Unterkunftsgebäude seiner Bestimmung übergeben werden. Bis dahin spielte sich das Kasernenleben in Baracken und Feldhütten ab. 1962 wurde ein eigenes Kasernkommando errichtet, und ab 1963 war das Jägerbataillon 25 als Einsatzbataillon in der Garnison Bleiburg beheimatet.

Ihren Namen erhielt die Kaserne in Bleiburg 1968, als die Benennung der österreichischen Kasernen erfolgte, von FML Ludwig Goiginger, Maria-Theresien-Ordensritter, Besitzer der Goldenen Tapferkeitsmedaille und Korpskommandant des 1. Weltkrieges und Erstürmer des Montello an der Piave im Juni 1918.
Die Heeresgliederungen von 1972 und 1978 brachten weitere Veränderungen in der Goiginger Kaserne mit sich. Die seit 1979 in Bleiburg stationierte Kompanie ist die 2. Ausbildungskompanie des Landwehrstammregimentes 71.

Bis 2007 beherbergte die Kaserne eine Aufklärungskompanie, ab 2007 eine Lehrkompanie für die Offiziersanwärterausbildung, seit einem Jahr schließlich jene auch für die Unteroffiziersanwärterausbildung.

Eine besondere Rolle kam der Kaserne bei den Staatszerfallskriegen 1991 im ehem. Jugoslawien zu, wo der Grenzübergang Grablach durch jugoslawische Truppen in Brand geschossen wurde. Stundenlange Kämpfe zwischen der jugoslawischen Volksarmee und der slowenischen Territorialverteidigung mit Verletzten und Toten prägten das Bild von 1991. Im Nahbereich der Kaserne waren Infanterie, Panzerabwehrlenkwaffen und Panzer stationiert, um eine Übergreifen der Kampfhandlungen auf Österreichischen Boden zu verhindern.

Feldmarschallleutnant Ludwig Goiginger wurde 1863 in Verona geboren, absolvierte die Kadettenschule in Wien und erwarb sich im Kriegsgeschehen des 1. Weltkrieges zahlreiche Auszeichnungen, Orden und Medaillen. 1931 starb er auf seinem Besitz in der Nähe von Graz.



Quelle: Land Kärnten



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