LH Platter empfängt Konsularisches Korps
Zusammenarbeit der Länder als wesentliches Anliegen
Anlässlich des jährlichen Empfangs des Konsularischen Korps lud Landeshauptmann Günther Platter die Länder-VertreterInnen in das Hotel Europa in Innsbruck. „Die Zusammenarbeit mit unseren Nachbarländern und darüber hinaus war und ist Tirol ein großes Anliegen wie die Bündnisse von Arge Alp, Euregio oder EUSALP belegen“, betonte Landeshauptmann Platter in seiner Rede. „Das Jahr 2018 stellt dabei einen Höhepunkt für Tirol dar, wenn unser Land den Vorsitz über die EUSALP mit ihren sieben Alpenstaaten und 48 Regionen und insgesamt über 80 Millionen Menschen innehaben wird.“
EUSALP im Fokus
Landeshauptmann Platter präsentierte die Agenden Tirols im Vorsitzjahr der EUSALP, dessen Schwerpunkt der Bereich Verkehr und Mobilität bildet. Weitere Themenschwerpunkte werden im Bereich der dualen Ausbildung für junge Menschen und in der Integration von MigrantInnen gesetzt. Auch im Bereich des Naturgefahrenmanagements möchte Tirol durch sein ausgeprägtes Know-how anerkannte Standards über die Landesgrenzen hinweg erarbeiten, genauso wie neue Wege im alpinen Energiesektor vorantreiben. „Dennoch: Verkehr ist derzeit unser Hauptthema, denn durch den überbordenden Transit mit mehr als 2,25 Millionen Lkw im Jahr 2017 sind die Grenzen der Belastbarkeit für Mensch, Natur und Infrastruktur bereits überschritten. Die Verkehrsverlagerung auf die Schiene muss nun mit allen Kräften forciert werden – hier bitte ich um die Unterstützung des Konsularischen Korps, für Verständnis, Kompromissbereitschaft sowie Lösungsansätze zu werben, um den sensiblen Alpenraum zu schützen“, appellierte Landeshauptmann Platter an die Anwesenden.
Ziel jeder makroregionalen Strategie müsse es sein, für die Menschen einen Mehrwert zu gewinnen – durch noch engere Kooperation zur besseren Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen und durch ein gemeinsames Auftreten in Europa, um den gemeinsamen Anliegen der Alpenländer Gehör zu verschaffen.
Österreichische EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2018
Während Tirol den Vorsitz in der EUSALP führt, übernimmt Österreich im zweiten Halbjahr 2018 die Präsidentschaft im Rat der EU. Aus diesem Anlass werden zahlreiche hochkarätige Veranstaltungen wie eine Sitzung des Präsidiums des Ausschusses der Regionen auch in Tirol durchgeführt. „Wir werden dabei besonders auf die Benachteiligung ländlicher Gebiete durch unverhältnismäßige EU-Regelungen, nachdrücklich hinweisen“, kündigte Landeshauptmann Platter an. „Denn: Ländliche Gebiete sind durch natürliche Gegebenheiten, insbesondere Geomorphologie, Naturgefahren, große Entfernungen, höhere Kosten für Infrastruktur und Daseinsvorsorge im Nachteil. Gleichzeitig stellt der ländliche Raum mit seinen vielfältigen Traditionen ein unverzichtbares Erbe für die alpinen Regionen dar, welches es zu stärken und erhalten gilt.“
Engagement Tirols über die Grenzen Europas
Tirol verpflichtet sich aber auch, einen Beitrag für Gerechtigkeit und würdevolles Leben in benachteiligten Regionen der Welt, vor allem in Ländern der Dritten Welt, tatkräftig zu unterstützen. Ein Beispiel dafür ist das „Global Marshall Plan Projekt“ im Grenzgebiet zwischen Uganda und Tansania, das in Zusammenarbeit mit Südtirol und Tirol realisiert wird. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die entwicklungspolitische Bildungsarbeit gelegt, um das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer gerechteren und fairen Welt in der Bevölkerung zu steigern.
Quelle: Land Tirol