Österr. Leichtathletik Hallen-Staatsmeisterschaften in Linz

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22 Feb 19:00 2014 von Oswald Schwarzl Print This Article

Andreas Vojta mit Sololauf wieder unter 1500m WM-Limit

LINZ. Andreas Vojta, Beate Schrott, Dominik Distelberger und mehrere weitere ÖLV-Topathleten sorgten für die sportlichen Höhepunkte bei den Österreichischen Leichtathletik Hallen Staatsmeisterschaften präsentiert von headstart focus plus in der Linzer Tips Arena.

Vojta läuft solo unter das WM-Limit
Andreas Vojta (team2012.at) begeisterte mit einem starken Sololauf über 1500 Meter. Ohne unmittelbare Gegner stürmte er zu einer persönlichen Jahresbestzeit und blieb in 3:40,06 Minuten erneut unter dem Limit für die Hallen-Weltmeisterschaften von 7.-9. März in Sopot. „Der Auftrag war klar heute: Nicht herumspielen, sondern schnell laufen und am Schluss noch etwas draufsetzen, auch wenn keine direkte Konkurrenz im Rennen ist. Mein Training in den letzten Wochen ist gut gelaufen. 3:40 im Alleingang sind nicht schlecht, und ich habe mich besser gefühlt als beim Limitlauf in Wien“, sagte er. Mit der Zeit von 3:40,49 Minuten hatte sich Vojta Ende Jänner beim Indoor Classic Vienna für die Hallen-WM qualifiziert. Am Dienstag startet der 24-Jährige über 800 Meter in Prag, um mit Blickrichtung Hallen-WM weiter an der Schnelligkeit zu feilen.

Schrott stellt Saisonbestzeit ein und startet bei WM
Beate Schrott (Union St. Pölten) holte über 60 m Hürden ebenfalls klar den Meistertitel. Die 25-jährige Niederösterreicherin stellte beim Siegeslauf mit 8,21 Sekunden ihre Saisonbestzeit ein. Damit blieb sie fünf Hundertstelsekunden über dem Limit für die Hallen-WM. „Es ist heuer einfach eine andere Ausgangslage als bisher. Es war härter als gedacht, nach der Verletzung zurück zu kommen. Ich habe sehr gut trainiert und mir viel erhofft für die Hallensaison, aber es ist nicht wie gewünscht gelungen.“ Durch ihre Leistungen aus dem Vorjahr erfüllt Schrott jedoch alle Anforderungen des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF für eine WM-Teilnahme. Im Freien erzielte sie 2013 bei der Salzburger Leichtathletik-Gala 12,87 Sekunden. In der Halle glänzte sie mit ÖLV-Rekord von 7,96 Sekunden. Beide Leistungen gelten als internationale Qualifikation für die Hallen-WM. Beate Schrott wird daher vom ÖLV für die Hallen-WM nominiert und in Sopot starten. „Ich brauche ein Großereignis. Meine letzten internationalen Meisterschaften waren die Olympischen Spiele in London“, so Schrott, die zuvor noch einen Start beim ISTAF Indoor in Berlin am 1. März geplant hat.

Distelberger sprintet zu zwei Goldenen
Mehrkämpfer Dominik Distelberger (UVB Purgstall) unterstrich mit zwei Goldmedaillen seine gute Form und gewann zum ersten Mal Einzel-Staatsmeistertitel über 60 Meter und 60 Meter Hürden. Im 60m-Sprint setzte er sich in Saisonbestzeit von 6,88 Sekunden durch vor Roland Kwitt (Union Salzburg) mit 6,94 Sekunden und Ekemini Bassey (DSG Volksbank Wien) mit 6,98 Sekunden. Auch über 60 m Hürden war er nicht zu schlagen und holte in 7,94 Sekunden Gold, womit er seine Saisonbestzeit einstellte. „Die Form stimmt und die Sprintsiege freuen mich sehr“, kommentierte er. Mit Silber im Weitsprung und nur 7,02 Meter war er weniger zufrieden: „Ich war schon müde und hatte keinen guten Anlauf.“ Den Weitsprungsieg holte sich Maximilian Drössler (PSV Hornbach Wels) mit 7,22 Metern.

Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ LA) feierte zwei Tage nach seinem 22. Geburtstag den Sieg im Kugelstoß und erzielte mit 18,54 Meter seine beste Weite in diesem Jahr. „Damit bin ich zufrieden. Jetzt bleibt die Kugel wieder in der Ecke und ich konzentriere mich auf den Diskuswurf“, sagte er. Sein erster geplanter Freiluft-Wettkampf ist der Winterwurf Europacup Mitte März in Portugal. Bei den Frauen setzte sich die Tirolerin Christina Scheffauer (IAC Pharmador) mit 13,66 Meter durch vor Djeneba Toure (13,28m | ATG) und Stefanie Waldkircher (13,26m | LAC Klagenfurt).

Grünberg rüttelt am Stabhochsprungrekord
Kira Grünberg (ATSV Innsbruck) überquerte im Stabhochsprung die ÖLV-Jahresbestleistung von 4,14 Meter souverän im ersten Versuch. Danach ließ die 20-jährige Tirolerin die ÖLV-Rekordhöhe von 4,45 Meter auflegen. An diesem Tag war es für die Vierte der U20-WM noch nicht so weit, aber vor allem der erste und der dritte Versuch waren sehr gut und haben gezeigt, dass der Rekord, den Doris Auer 2001 in Glasgow gesprungen ist, in Reichweite liegt. Grünberg holte zudem Silber über 60m Hürden in persönlicher Bestzeit und Tiroler Hallenrekord von 8,68 Sekunden. „Die 4,45 Meter waren mein großes Ziel. Ich war etwas enttäuscht, als ich es nicht geschafft habe. Die Hürdenleistung unmittelbar darauf hat mich dann positiv überrascht.“ Den Stabhochsprung der Männer gewann Paul Kilbertus (ALC Wels) mit 4,95 Meter.

Dreifachsieger Walli und Kopic
Starke Mehrfachsiege gelangen zwei Athleten der Zehnkampf Union aus Oberösterreich. Die 17-jährige Susanne Walli feierte über 200 Meter in 24,71 Sekunden und über 400 Meter in 56,13 Sekunden den Titel und holte zudem Gold in der 4x200 Meter Staffel. Ihr Vereinskollege Josip Kopic jubelte zuerst über den Sieg im Hochsprung mit OÖ Hallenrekord von 2,09 Meter. Danach setzte sich der 19-Jährige überraschend auch über 400 Meter in 49,01 Sekunden durch und trug zum 4x200m-Staffelsieg seines Vereins bei.

Sprintduell der Trainingspartner über 800m
Die Trainingskollegen Andreas Rapatz (KLC) und Günther Matzinger (ÖTB Salzburg) machten sich das 800 Meter Rennen der Männer unter sich aus. Zwei Runden lang hielten sie sich im Hintergrund und überließen Gabriel Strommer (KUS ÖBV Pro Team) die Führung. Dann setzte sich Paralympics-Sieger Matzinger an die Spitze, der erst vor zwei Tagen von einem Olympiabesuch aus Sotschi zurückgekehrt war. Der mehrfache Hallen-WM und EM-Teilnehmer Rapatz folgte sofort und übernahm eingangs der Schlussrunde die Führung. Das Finish der beiden brachte ein tolles Sprintduell. Bis zum Schluss blieb Matzinger auf Tuchfühlung. Rapatz siegte in 1:56,19 Minuten, Matzinger holte in 1:56,37 Silber vor Mario Haberfellner (LCAV Jodl Packaging) mit 1:58,35.

„Ich hatte keine Schmerzen während des Laufs“, sagte Rapatz, der vor der Hallensaison von Problemen mit dem Ischiasnerv gebremst wurde und deshalb die Staatsmeisterschaften als einziges Indoor-Rennen bestritt. „Wichtig ist, dass es im Freien gut läuft. Unser Finish war echt gut. Wenn ich vor der letzten Kurve nicht in Führung gewesen wäre, hätte ich den Sieg nicht mehr geschafft“, streute er dem Zweitplatzierten Matzinger Rosen.

Verena Menapace (DSG Volksbank Wien) verteidigte über 800 Meter mit einem Start-Ziel-Sieg in 2:09,08 Minuten souverän ihren Titel. „Ich habe nicht alles gegeben, hätte schneller anlaufen können“, sagte sie mit Blick auf den noch kommenden 400m-Bewerb. „Mein Training war wirklich sehr gut, aber vor den ersten geplanten Starts habe ich Rückenprobleme bekommen, deshalb bin ich erst spät in die Saison eingestiegen. Ich hoffe, dass ich im Sommer mehr zeigen kann.“ Die erst 15-jährige Tirolerin Katharina Koitz (SV Rückenwind) holte in persönlicher Bestzeit 2:16,46 Minuten den zweiten Platz, nachdem sie Hindernis-Staatsmeisterin Stefanie Huber (LCAV Jodl Packaging) vor der letzten Kurve „zurücküberholen“ konnte.

U18-WM Teilnehmerin Susanne Walli (Zehnkampf Union) siegte nach den 200 Metern (vor Svannah Mapalagama mit 25,02 und Ina Huema mit 25,62) auch über 400 Meter. In 56,13 Sekunden war sie vor Verena Menapace (56,64) und Carina Schrempf (57,33) im Ziel. „Mit diesen Ergebnissen bin ich sehr zufrieden. Über 400 Meter bin ich auch taktisch gut gelaufen. Ich habe gespürt, wie mir Verena nahe gekommen ist, da habe ich vor der Kurve nochmals zugelegt.“ Menapace kommentierte: „Ich hätte schneller anlaufen sollen, aber Susi hat sich den Titel verdient.“

Die 1500 Meter entschied Elisabeth Niedereder (team2012.at) in 4:35,11 Minuten für sich. Auf den letzten Runden setzte sie sich aus dem Feld ab, holte einen deutlichen Vorsprung heraus, wurde aber bis zum Schluss verfolgt von Anne-Marie Jain Celine (DSG Volksbank Wien), die in 4:36,15 Minuten Silber holte. Bronze ging an Sandrina Illes (LV Marswiese) in 4:38,32 Minuten.

Marina Kraushofer (SVS) siegte über 60 Meter in 7,84 Sekunden vor Alexandra Scheftner (Zehnkampf Union | 7,86) und Carolina Petran (7,90 | Union Salzburg LA). In ihrer Spezialdisziplin, dem Weitsprung, musste sich die U23-EM Finalistin von Krämpfen geplagt mit 5,55 Meter und Silber begnügen. Laura Rümmele (ULC Dornbirn) sprang mit 5,71 Meter zu Gold.

Julian Kellerer (KLC) zeigte im Dreisprung auf und erzielte Kärntner Hallenrekord von 15,67 Meter. Titelverteidiger Roman Schmied (Union Ebensee) sprang mit 14,99 Meter zu Silber vor Felix Schultschik (UWW) mit 14,74 Meter. Im Dreisprung der Frauen holte die vierfache U18-Meisterin Karin Strametz mit 12,04 Meter ihren ersten Titel in der Allgemeinen Klasse. Sie führte dabei einen Dreifach-Erfolg ihres Vereins SU Kärcher Leibnitz an. Elisabeth Oswald mit 11,78 Meter und Beate Hochleitner mit 11,67 Meter holten Silber und Bronze in die Steiermark.

Die 200 Meter entschied Mehrkämpfer Felix Schmid-Schutti (Zehnkampf Union) in 22,20 Sekunden für sich. Ekemini Bassey (22,24 | DSG Volksbank Wien) und Thomas Kain (22,41 | ATSV OMV Auersthal) holten die Medaillen. Nur kurz war die Freude beim ÖLV-Jahresschnellsten Christian Smetana (DSG Volksbank Wien), der mit 22,14 Sekunden seinen Lauf gewonnen hatte, aber danach wegen Verlassens seiner Bahn disqualifiziert wurde. Dem 400m-Hürden-Spezialisten Thomas Kain gelang in 49,27 Sekunden zudem die Silbermedaille über 400 Meter. „Ich habe mich ganz auf den Aufbau für die Freiluftsaison konzentriert und nicht spezifisch für die Halle trainiert. Meinen Bewerb, die 400m Hürden, gibt es ja hier nicht. Mein großes Ziel heuer ist die EM in Zürich, dafür bin ich sehr zuversichtlich“, sagte er.

Im Hochsprung der Frauen glänzte Ekaterina Kuntsevich (DSG Volksbank Wien) mit 1,86 Meter. Monika Gollner (KLC) steigerte als Zweite ihre Saisonbestleistung auf 1,83 Meter

Jennifer Wenth (SVS) verteidigte über 3000 Meter ihren Titel in 9:52,84 Minuten klar vor Annabelle Konczer (10:03,60 | team2012.at) und Karin Freitag (LG Decker Itter). „Es war ein spontaner Entschluss, hier zu starten“, sagte Wenth, die zunächst zurückhaltend lief, um dann auf der zweiten Hälfte das Tempo anzuziehen (Kilometerzeiten 3:27 - 3:15 - 3:11 Minuten). Nur Konczer konnte eine Zeitlang mithalten, nachdem sich Wenth an die Spitze setzte. Nach der Cross-Saison ist ein vierwöchiges Trainingslager in Kenia geplant, um im Sommer über 5000 Meter gut auftreten zu können.

Bei den Männern feierte Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr) in 8:25,71 Minuten den Sieg. Auf dem letzten Kilometer setzte er sich aus einer Viergruppe heraus an die Spitze. Stephan Listabarth (DSG Volksbank Wien) kämpfte gut und holte den zweiten Platz vor seinem Vereinskollegen Christoph Sander. Dieser stürmte danach überraschend im 1500-m-Lauf zu Silber in 3:58,38, vor Jürgen Aigner (LAG Genböck Haus Ried) in 3:59,68.

Österreichische Leichtathletik Hallen-Staatsmeisterschaften
präsentiert von headstart focus plus
Linz, 22. Februar 2014

Österreichische Leichtathletik Hallen-Staatsmeister 2014
Männer
60m: Dominik Distelberger (UVB Purgstall) 6,88 sec
200m: Felix Schmid-Schutti (Zehnkampf Union) 22,20 sec
400m: Josip Kopic (Zehnkampf Union) 49,01 sec (ÖLV JBL)
800m: Andreas Rapatz (KLC) 1:56,19 min
1.500m: Andreas Vojta (team2012.at) 3:40,06min
3.000m: Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr) 8:25,71 min (ÖLV JBL)
60m Hürden: Dominik Distelberger (UVB Purgstall) 7,94 sec (=ÖVL JBL)
Hochsprung: Josip Kopic (Zehnkampf Union) 2,09m (ÖLV JBL)
Weitsprung: Maximilian Drössler (PSV Hornbach Wels) 7,22 m
Stabhoch: Paul Kilbertus (ALC Wels) 4,95m
Dreisprung: Julian Kellerer (KLC) 15,67m (ÖLV JBL)
Kugel: Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ) 18,54m (ÖLV JBL)
4x200m: Zehnkampf Union (Schmid-Schutti, Zeller, Kronsteiner, Kopic) 1:29,23min

Frauen
60m: Marina Kraushofer (SVS) 7,84 sec
200m: Susanne Walli (Zehnkampf Union) 24,71 sec (=ÖLV JBL)
400m: Susanne Walli (Zehnkampf Union) 56,13sec
800m: Verena Menapace (DSG Volksbank Wien) 2:09,08 min
1.500m: Elisabeth Niedereder (team2012.at) 4:35,11 min (ÖLV JBL)
3.000m: Jennifer Wenth (SVS) 9:52,84 min
60m Hürden: Beate Schrott (Union St. Pölten) 8,21 sec (=ÖLV JBL)
Hochsprung: Ekaterina Kuntsevich (DSG Volksbank Wien) 1,86m
Weitsprung: Laura Rümmele (ULC Dornbirn) 5,71m
Stabhoch: Kira Grünberg (ATSV Innsbruck) 4,14m (ÖLV JBL)
Dreisprung: Karin Strametz (SU Kärcher Leibnitz) 12,04m (ÖLV JBL)
Kugel: Christina Scheffauer (IAC Pharmador) 13,66m
4x200m: Zehnkampf Union (Schwarzinger, Walli, Ahrer, Scheftner) 1:41,82min

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