vonOTS
NOVEMBER 30, 2023
Leuchtturmprojekt half über 8.000 Kindern und Jugendlichen
Das vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) geförderte Projekt „Gesund aus der Krise“ blickt auf einen erfolgreichen ersten Projektverlauf zurück. Die Ergebnisse im aktuell erschienen Projektbericht von Anfang April 2022 bis Ende Juni 2023 belegen die Notwendigkeit einer qualitätsgesicherten, niederschwelligen sowie raschen, wohnortnahen und kostenlosen Beratung bzw. Behandlung von psychisch belasteten Menschen von 0 bis 21 Jahren. Bei den über 8.000 Kindern und Jugendlichen, zeigt sich eine über 92-prozentige Erfolgsquote bei der Verbesserung und Stabilisierung der psychosozialen Situation.
„Die Ergebnisse für den ersten, abgeschlossenen Projektzeitraum zeigen ganz deutlich: ‚Gesund aus der Krise‘ geht neue Wege und ist ein europaweit einzigartiges Best-Practice-Konzept. Die dringend benötigte, qualitätsgesicherte, zentrale und vor allem niederschwellige, verlässliche Anlaufstelle für psychische Gesundheitsdienstleistungen in Österreich hat zahlreiche Verbesserungen für tausende Kinder und Jugendliche gebracht.“, resümiert a.o. Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger, Präsidentin des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen (BÖP) und Gesamtleitung des Projekts „Gesund aus der Krise“, welches in enger Kooperation mit dem Österreichischen Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) abgewickelt wird.
Die zahlreichen Anmeldungen bei „Gesund aus der Krise“ durch junge Menschen oder deren Obsorgeberechtigte zeigten das große Interesse der österreichischen Bevölkerung an einer niederschwelligen und zentralen Anlaufstelle. Erfolgreich konnten rund 8.000 Klient:innen zu Beratungen und Behandlungen mit einer oder einem von 875 Behandler:innen zugewiesen werden. Einzigartig ist die durchschnittliche Vermittlungszeit von nur elf Tagen.
„Unsere Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche, die auf Grund der multiplen Krisen psychisch belastet sind. Um einer Verschlechterung oder gar Chronifizierung der Belastungen entgegenzuwirken ist der niederschwellige, wohnortnahe und sehr rasche Zugang zu Gesund aus der Krise von zentraler Bedeutung. Unser Projektziel einer möglichst frühzeitlichen Behandlung haben wir so erreicht. Dadurch haben wir eine Erfolgsquote von über 92 Prozent, die sich in eine deutlich verbesserte psychosoziale Situation und damit Lebensqualität übersetzen lässt“, erklärt Mag.a Barbara Haid, Präsidentin des Österreichischen Bundesverbandes für Psychotherapie (ÖBVP). Die anonymisierten Dokumentationen zeigen, die psychischen Belastungen der Kinder und Jugendlichen waren divers. Diese reichten von depressiven Verstimmungen und Angsterkrankungen über Probleme im Ess- oder Schlafverhalten bis hin zu exzessivem Konsum digitaler Medien, Schulverweigerungen und Suizidgedanken.
Gesundheitsminister Johannes Rauch überzeugte sich persönlich vom Projekterfolg und lud einige junge Menschen gemeinsam mit den Projektverantwortlichen und einer Behandlerin zum Gespräch. Die positiven Erfahrungsberichte der Jugendlichen, die „Gesund aus der Krise“ bereits erfolgreich in Anspruch genommen haben, zeigen einmal mehr den Erfolg des Projekts. Die 15-jährige Juliana ist froh, am Projekt teilgenommen zu haben und ist in ihrer Familie, ihrem kulturellen Kreis und ihrer Freundesgruppe eine der ersten, die sich professionelle Unterstützung gesucht hat: „Jetzt ermutige ich auch Freundinnen und Freunde um mich herum, das zu wagen. Weil ich finde das schon einen wichtigen Schritt für einen selbst.“
Rasche, niederschwellige, kostenlose, wohnortnahe Hilfe
„Gesund aus der Krise“ wird vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) gefördert und vom Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) in enger Kooperation mit demÖsterreichischen Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) umgesetzt. Das Projekt bietet für Betroffene bis 21 Jahre kostenlos bis zu 15 klinisch-psychologische, gesundheitspsychologische und psychotherapeutische Beratungen und Behandlungen im Einzel- oder Gruppensetting an. Bei schweren Fällen ist eine einmalige Verlängerung nach Ansuchen in der Abwicklungsstelle um fünf weitere Einheiten im Einzelsetting möglich, diese sollen einem Übergang in die Regelversorgung dienen. Klinische PsychologInnen, GesundheitspsychologInnen und PsychotherapeutInnen, mit mehrjähriger Arbeits- und Fortbildungserfahrung im Kinder- und Jugendbereich beraten und behandeln in 25 Behandlungssprachen, kostenfrei, österreichweit, in städtischen sowie ländlichen Regionen. In der Servicestelle werden KlientInnen rasch mit BehandlerInnen zusammengebracht, unter Rücksichtnahme auf Wohnortnähe, Sprachen, Alterspräferenzen und das von KlientInnen gewünschte BehandlerInnen-Geschlecht.
Details zu „Gesund aus der Krise II“ unter www.gesundausderkrise.at , info@gesundausderkrise.at sowie über die kostenlose Servicenummer 0800 800 122 von Montag bis Freitag 8:00 bis 18:00.
Quelle: OTS