Vorarlberg: „Grüner Wasserstoff“ - Ein Schlüsselelement für die Energiewende

vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 25, 2023

WKV/Daniel Mauche

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WKV/Daniel Mauche

Trainings- und Demonstrationsanlage an der HTL Dornbirn präsentiert

Dornbirn (VLK) – „Green H2 Education“: In Dornbirn ist nun eine Anlage zur Produktion von „Grünem Wasserstoff“ verwirklicht. In Form einer Trainings- und Demonstrationsanlage wurde dieses zukunftsweisende Projekt an der HTL Dornbirn mit Unterstützung der Industrie, der Wirtschaftskammer und des Landes Vorarlberg realisiert.

Die Wasserstofftechnologie stellt eine Zukunftstechnologie dar, die es für Vorarlberg zu erproben und zu nutzen gilt. Mit der neuen Trainings- und Demonstrationsanlage an der HTL Dornbirn setzen die Wirtschaftskammer, die Industrie und das Land Vorarlberg ein klares Zeichen für diese neue Technologie. Das Projekt verfolgt die Erzeugung von „Grünem Wasserstoff“ in Vorarlberg und damit sauberer Wasserstoffenergie. Gleichzeitig soll ein nachhaltiger Aufbau und die Sicherung von top-aktuellem Know-how für SchülerInnen und StudentInnen über die Zukunftstechnologie am Wirtschaftsstandort Vorarlberg stattfinden.

Landeshauptmann Markus Wallner hält fest: „Mit der Energieautonomie Vorarlberg hat sich die Landesregierung eine nachhaltige Energieversorgung zum Ziel gesetzt. Bis zum Jahr 2050 soll der gesamte Energiebedarf unseres Landes durch erneuerbare Energien abgedeckt werden. Auf dem Weg dorthin sind wir offen für vielversprechende Zukunftstechnologien und Innovationen. Der Energieträger Wasserstoff hat großes Potenzial, nicht zuletzt auch im Gütertransportwesen. Grüner Wasserstoff kann jedenfalls mit dazu beitragen, dass wir uns langfristig erfolgreich aus der Abhängigkeit fossiler Brennstoffe lösen. Um diese saubere Ressource bestmöglich nutzen zu können, brauchen wir aber auch die entsprechenden Fachkräfte, die die Technologie verstehen, einsetzen und ihr Potenzial in der Anwendung ausschöpfen.“

Wirtschaft ist Teil der Lösung
„Gerade Wasserstoff ist DER Schlüssel beim Klimaschutz und bietet aus unserer Sicht drei wesentliche Anwendungsbereiche: Erstens wird er in der Industrie eine Schlüsselrolle spielen, zweitens als Langfristspeicher vom Sommer in den Winter und drittens im Mobilitätsbereich – und da vor allem auf der Langstrecke und im Schwerverkehr. Daher werden auch in Vorarlberg spannende Projekte umgesetzt: Das Transport- und Logistikunternehmen Gebrüder Weiss hat bereits einen Wasserstoff-Lkw in Betrieb. Nun braucht es jedenfalls mehr Wasserstoff-Tankstellen, um dieser Technologie zum Durchbruch zu verhelfen. Die heute vorgestellte Initiative an der HTL Dornbirn zeigt, wie wichtig zukünftig Zusammenarbeit und Know-how-Transfer im Wasserstoffbereich für die heimische Wirtschaft sein werden. Ich bin überzeugt: Wir erreichen unsere Ziele nur durch Kooperation zwischen allen Stakeholdern“, erklärt Wirtschaftskammer-Präsident Wilfried Hopfner.

Vorarlberg könne durch Einsatz von grünen Wasserstoff-Lösungen die CO2-Emissionen reduzieren und eine Vorreiterrolle einnehmen. Dieses spezielle Projekt sei einmal mehr Beweis dafür, dass die Wirtschaft nicht das Problem, sondern Teil der Lösung ist, wenn es um die Herausforderungen Klimaschutz und Energieeffizienz geht. Am Weg in Richtung eines dekarbonisierten Energiesystems müsse jede technologische Möglichkeit angedacht werden. „Keine einzelne Maßnahme ist die Lösung aller Probleme. So wird auch erneuerbarer, sprich „grüner“ Wasserstoff in Zukunft ein wichtiger Puzzlestein sein“, führt Hopfner aus

Aufbau von Know-how
„Für den langfristigen Erfolg der Energiewende und für den Klimaschutz brauchen wir Alternativen zu fossilen Energieträgern. Wasserstoff wird dabei als vielfältig einsetzbarer Energieträger eine Schlüsselrolle einnehmen. Das bestätigt auch eine Studie vom World Energy Council Austria. Unser Ziel ist es, Vorarlberger Unternehmen für die global stark wachsende Wasserstoffwirtschaft zu qualifizieren und als Zulieferer zu positionieren“, begründet Industrie-Spartenobmann Markus Comploj das Engagement der Sparte Industrie. Dafür brauche es frühzeitig Know-how. Die notwendige Ausbildung soll künftig neben der HTL Dornbirn, auch für die HTL Bregenz und die HTL Rankweil in Zusammenarbeit mit der FH Vorarlberg angeboten werden.

Markus Comploj betont: „Wenn wir die Klimawende schaffen wollen, müssen wir entsprechendes Wissen aufbauen. Wir wollen jungen Menschen auf die Technologien der Zukunft vorbereiten, Know-how über diese zentrale Zukunftstechnologie bündeln und dem Wirtschaftsstandort Vorarlberg zur Verfügung stellen. Grüner Wasserstoff ist mitentscheidend auf dem Weg zur Klimaneutralität, da sollten wir als Standort unbedingt dabei sein.“

Wissensvermittlung an der HTL
„Die Wasserstoff-Demonstrations- und Versuchsanlage ,Green H2 Education‘ mit ihrem zentralen Standpunkt in der Mitte des Rheintals steht nicht nur allen Ausbildungszweigen der HTL Dornbirn, sondern auch den anderen HTLs, der Fachhochschule und Schulen mit MINT-Schwerpunkten zur Verfügung. Sie wird durch die Versuchsanstalt der HTL Dornbirn betreut, die neben der Prüf- und Untersuchungstätigkeit damit auch neue pädagogische Aufgaben für den fachpraktischen Unterricht, für Projekt- und Diplomarbeiten sowie für Ausbildungszwecke von Gewerbe und Industrie übernehmen wird“, sagt Michael Grünwald, Direktor der HTL Dornbirn.
Bei SchülerInnen und Studierenden wird Grundlagenwissen geschaffen, Interesse geweckt und das Sammeln von Praxiserfahrungen ermöglicht:

• Der komplette Energiekreislauf (Erneuerbare Energien über Photovoltaik, Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff, Rückverstromung) kann getestet und über ein EMS (Energy Management System) abgebildet, gesteuert und optimiert werden.
• Für die Vorarlberger Wirtschaft entsteht dadurch erstmals in kurzer Zeit ein Know- how-Pool sowie eine Demonstrations- und Simulationsumgebung zum Thema „Grüner Wasserstoff“.

Die projektierte, digitale Ankopplung ermöglicht einen Fernzugriff, und somit können die Daten von allen Bildungseinrichtungen genutzt werden. Sowohl für den allgemeinen naturwissenschaftlichen Unterricht als auch für den Informatik- und Technikunterricht ist es eine praxisnahe Erweiterung zur Verbreiterung der technischen und digitalen Kompetenzen.

Durch die Anlagenaufteilung in
• Photovoltaik
• Elektrolyse
• Speicherung
• Brennstoffzelle
kann die Nachhaltigkeit der Energieumwandlung und die Möglichkeit des Ausgleiches der temporären Schwankungen der alternativen Energieformen eindrücklich demonstriert werden.

Direktor Grünwald führt aus: „Für Praxisversuche können Schülerinnen und Schüler an dieser Anlage einzelne Bauteile wie den Elektrolyseur genau betrachten, Energiebilanzen erstellen und die Effizienz einer Wasserstoffgewinnung messtechnisch analysieren. Die Brennstoffzelle bietet die Möglichkeit, die elektrische Energie an ortsgebundenen Anwendungen zu verwenden. Auch hier liegt der Fokus auf der Bewertung der Energieumwandlung und deren Wirkungsgraden.“

Weitere Anwendungsgebiete für zukünftige Projekt- und Diplomarbeiten der Schüler:innen und Student:innen sind neue Varianten der thermischen Verwertung von Wasserstoff in Verbrennungsprozessen beispielsweise beim Beheizen eines Energiespeichers und die Entwicklung von neuartigen Speichertechnologien. „Insgesamt ergibt sich somit ein breites und abgerundetes Angebot für zahlreiche Aspekte der nachhaltigen Energiegewinnung und -verwertung, das hoffentlich von vielen Interessent:innen rege genutzt werden wird“, erklärt HTL-Dir. Michael Grünwald.

Quelle: Land Vorarlberg

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