vonRedaktion Salzburg
MAI 18, 2023
Veranstaltung am Mittwoch, 24. Mai 2023
Bregenz (VLK) – Auf Einladung des Franz-Michael-Felder-Archivs der Vorarlberger Landesbibliothek ist der Berliner Schriftsteller Steffen Mensching, der für „Schermanns Augen“ – Christoph Hein nannte ihn einen „Jahrhundertroman“ – mehrfach ausgezeichnet wurde, am Mittwoch, 24. Mai 2023, im T-Café des Vorarlberger Landestheaters zu Gast. Sein aktuelles Buch „Hausers Ausflug“ ist ein spannungsgeladener, politischer und sprachmächtiger Roman voller meisterhafter Monologe – und unterhaltsamer Dialoge. Durch den Abend führt Jürgen Thaler, Leiter des Felder-Archivs. Beginn: 19:30 Uhr, Eintritt: 10 Euro (ermäßigt 6 Euro). Ticketreservierung: https://vlb.vorarlberg.at/was-passiert
Protagonist von Steffen Menschings neuem Roman ist David Hauser, Geschäftsführer der Firma AIRDROP, die sogenannte Rückführungsboxen herstellt, in denen Asylbewerber, deren Aufenthaltsgenehmigung abgelehnt worden ist, mittels eigens hierfür entwickelter Flugzeuge in ihre Herkunftsregionen zurückbefördert werden. In einer völligen Umkehr der Verhältnisse befindet sich Hauser plötzlich selbst in einer solchen Box, ohne sich zu erinnern, wie er in die Box geraten ist. Kurz vor dem Abwurf kommt Hauser zu Bewusstsein und findet sich wenig später in einer kargen, wüstenähnlichen und doch bergigen Landschaft wieder, in fremder Kleidung und mit gefälschten Papieren. Wo ist er? Syrien? Afghanistan? Wie konnte er, ohne es bemerkt zu haben, in die Box gesteckt worden sein? Er weiß ja, dass nicht alle hinter seinen Unternehmungen stehen – ganz vorn dabei sein sich linken Idealen verschriebener Vater –, aber wer würde so weit gehen, ihn auf diese Weise auslöschen zu wollen? Schnell wird Hauser bewusst: Der in seiner Box mitgeführte Proviant wird nicht lange vorhalten. Doch bevor er Hitze und Hunger zum Trotz einen Überlebensplan schmieden kann, wird er angegriffen und überwältigt.
Steffen Mensching, geb. 1958 in Berlin, studierte an der Humboldt-Universität Berlin Kulturwissenschaft und arbeitete viele Jahre als freiberuflicher Autor, Schauspieler und Regisseur. Mit Hans-Eckhardt Wenzel tourte er mit Clownsprogrammen. Seit 2008 ist er Intendant am Theater Rudolstadt. Für seinen Roman „Schermanns Augen“ (2018) erhielt er den Erich-Fried-Preis und den Preis der Uwe Johnson-Gesellschaft. 2022 wurde ihm der Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung verliehen.
Quelle: Land Vorarlberg