vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 08, 2023
Noch immer deutlich über dem EU-Schnitt ist in Österreich die Teuerung. Vor allem die enorm hohen Energie- und Mietpreise machen den Menschen zu schaffen. Das wird auch durch aktuelle Untersuchungen belegt.
Für 22 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind die Wohnkosten eine große finanzielle Herausforderung. Ein Wert, der um vier Prozentpunkte höher ist als im Vorjahr – das geht aus einer aktuellen Statistik-Austria-Erhebung hervor. Für Landeshauptmann Hans Peter Doskozil kommt diese Entwicklung nicht überraschend, denn: „Die Bundesregierung hat wie so oft viel zu spät und nur äußerst halbherzig reagiert. Wir sind seitens des Landes bereits vor Monaten in Vorlage gegangen und haben mit dem burgenländischen Wohnkostendeckel gegengesteuert – und erledigen damit zum wiederholten Male die Hausaufgaben des Bundes“. Stichwort Wohnkostendeckel: Dabei hat das Land in Abstimmung mit den Gemeinnützigen Bauvereinigungen die Mieten rückwirkend mit Beginn 2023 für zwei Jahre eingefroren, andererseits verzichtet das Land auf die Annuitätensprünge seiner Wohnbauförderungsdarlehen und damit auf die Einhebung der Steigerungsbeträge. „Stand Anfang Oktober wurden damit burgenländische Haushalte bereits um rund drei Millionen Euro entlastet!“, hob der Landeshauptmann hervor. Im Vergleich dazu sei die vom Bund im August beschlossene Mitpreisbremse „nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“. Bei diesem Modell werden die Mieten nämlich nur ab einer Erhöhung ab fünf Prozent gedeckelt, während sie im Burgenland überhaupt nicht steigen.
Ganz neue Wege beschreitet das Burgenland mit dem landeseigenen Wohnbau: In allen Bezirken werden von der SOWO Burgenland ("So Wohnt Burgenland"), einer Tochterfirma der Landesimmobilien Burgenland, Wohnprojekte unter dem Motto "Leistbares Eigentum zum Errichtungspreis" errichtet. Wohnobjekte können bei diesem Modell über ein Mietkaufsystem ab dem ersten Tag erworben werden. Wohnbaulandesrat Heinrich Dorner skizziert die Eckpunkte im Detail: „Im Gegensatz zu bekannten Modellen wird hier nicht nur die Miete beim Kauf angerechnet, der Kaufpreis steht von Anfang an fest und richtet sich nach den Errichtungskosten und nicht nach dem oft viel höherem Verkehrswert.“ Das gibt Planungssicherheit, die Interessenten wissen von Beginn an, wie viel die Immobilie kosten wird. Und: „Es gibt auch keine versteckten monatlichen Kosten: Die Kreditrate bleibt fix und unterliegt keinen späteren Zinssteigerungen.“
Die Basis für dieses Modell wurde bereits Anfang 2021 mit der Attraktivierung der Darlehenskonditionen der Burgenländischen Wohnbauförderung in allen Bereichen gesetzt: „Mit 0,9 Prozent Fixverzinsung auf 30 Jahre gehört die Burgenländische Wohnbauförderung zu den attraktivsten in Österreich. In einer Zeit, in der viele Menschen außerhalb des Burgenlands mit variablen Zinsangeboten zusätzlich belastet werden, setzen wir auch hier einen Kontrapunkt“, betont der Landesrat.
Lange vor dem Bund hat das Burgenland schon ein Anti-Teuerung-Paket geschnürt, das im Laufe der Zeit auch noch Schritt für Schritt erweitert wurde. Zu nennen sind hier unter anderem ein Wärmepreisdeckel, die deutliche Erhöhung des Heizkostenzuschusses und die Auszahlung eines Antiteuerungsbonus', zinsengünstige Wohnbaudarlehen bis zu 100.000 Euro für energetische Sanierungen oder die Initiative „Leistbares Bauland für junge Familien“ durch Baulandmobilisierung in den Gemeinden. Als nächste Maßnahme senkt jetzt die Burgenland Energie nochmals den Gaspreis mit Beginn der Heizsaison, um die Burgenländerinnen und Burgenländer verlässlich und sicher mit Energie zu fairen Preisen zu versorgen. „Das Burgenland steht für eine Politik, die rasch auf negative Entwicklungen reagiert. Das ist einer der großen Unterschiede zur Bundesregierung, die die Bevölkerung dauernd im Regen stehen lässt“, resümiert der Landeshauptmann.
Quelle: Land Burgenland