vonRedaktion International
SEPTEMBER 20, 2023
Fünf Projekte aus der Freien Szene erhalten städtische Fördermittel
Die Mittel aus dem Fördertopf „stadt_potenziale innsbruck 2023“ wurden vergeben: In einer öffentlichen Jurysitzung am 14. September im Innsbrucker Rathaus wählten die Jurymitglieder Cornelia Dlabaja (Soziologin, Kulturwissenschaftlerin, Künstlerin, Wien), Alina Zeichen (Autorin, Kulturwissenschaftlerin, Klagenfurt) und Tuncay Acar (Kulturaktivist, Netzwerker, Veranstalter, Blogger, DJ, Musiker, München) in einer öffentlichen Sitzung aus 16 eingereichten Projekten fünf Siegerprojekte aus.
„Diese Projekte, die von der Jury nach eingehender Beratung ausgewählt wurden, stellen Innsbruck in Diskussionen, in der literarischen Auseinandersetzung, in der Fotografie oder als Kinderbuch in den Mittelpunkt und geben damit der Stadtentwicklung kulturell und stadtplanerisch wichtige Impulse“, gratulierte Kulturstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl und dankte den PreisträgerInnen für ihre Ideen und ihre Projektvorschläge.
Die Siegerprojekte
Diese fünf Einreichungen teilen sich den ausgeschriebenen Geldbetrag von 70.000 Euro.
Sustainable Development Goals, sozio-ökologische Transformation, Energiewende, Mobilitätswende, Ernährungswende, Kreislaufwirtschaft, resiliente Städte, klimafitte Kulturbetriebe, Universitäten mit Transformations-Auftrag, … alle diese Begriffe sind momentan omnipräsent in der öffentlichen Debatte. Es gibt kaum noch jemanden, der die Notwendigkeit einer profunden gesellschaftlichen Transformation anzweifelt. Gemeinsames Handeln braucht Verständigung: und für diese Verständigung braucht es Dialog, braucht es eine Plattform, auf der Interessengegensätze nicht geleugnet, sondern offen ausgehandelt werden. Mit unserem Projekt wollen wir so eine Plattform zur Verfügung stellen und wichtige Fragen zur Transformation – speziell den Innsbrucker Kontext betreffend – aufs sprichwörtliche Parkett bringen und mit den beteiligten Akteuren diskutieren. Wir wollen über unsere Zukunft streiten. Reibung erzeugt Wärme. Auf gesellschaftlicher Ebene heißt das dann gelebte Demokratie.
2024 ist es 30 Jahre her, dass der Wohnungslose Wolfgang Tschernutter ermordet wurde. Er wurde von zwei Jugendlichen, einer von ihnen mit neonazistischem Hintergrund, erschlagen, die ihn als „Kartoffelsalat“ bezeichneten. In den 1990ern war der Diskurs um wohnungslose, bettelnde und/oder arbeitssuchende Personen zutiefst von Abwertung jenen gegenüber geprägt. Der Verein Soliarts will das Jahr 2024 als Erinnerungsjahr nutzen und mit drei Aktionen auf das Thema Wohnen und Wohnungslosigkeit aufmerksam machen.
„Die Zeitlos“ ist ein Innsbrucker Magazin mit 57 Mitgliedern, das mit der ersuchten Subvention die Finanzierung seiner zwanzigsten Print-Jubiläumsausgabe plant, die im März 2024 erscheinen wird. Wir haben die Vision, unsere nächste Ausgabe auf die Stadt Innsbruck und ihre besonders bunten Facetten zuzuschneiden: Wir alle nehmen die Stadt unterschiedlich wahr und haben uns in gewisse Eigenheiten verliebt bzw. unschöne Kehrseiten kennengelernt. Darüber hinaus werden wir in dieser Ausgabe diversen Innsbrucker KünstlerInnen eine Plattform bieten. Wir stellen uns ein intermediales Magazin vor, in dem bildnerische Werke neben Gedichten, journalistischen Texten, handwerklicher Kunst und Musikstücken Seite an Seite präsentiert werden. Wir laden Sie ein, unser Magazin auf seiner Reise durch Innsbruck zu begleiten, und so die Stadt in neuen Farben zu sehen.
In der Funktion eines mobilen Stadtlabors bereist der ‘Goldene Stachl’ als Wohnwagen getarnt zwei Gebiete in Innsbruck und beobachtet und studiert dort über einen Zeitraum von jeweils 7 Tagen hinweg das jeweilige Geschehen und NichtGeschehen. Mittels Interviews, Audioaufnahmen und Fotografien erfolgt sodann eine Bestandsaufnahme, ein “Zoom In”, ein aktuelles Stadt(teil)bild wird aufgezeichnet. Durch einen forcierten Austausch mit den ansässigen Bewohnern können dann bei Bedarf kleinere Interaktionen entstehen. Ziel ist eine identitätsstiftende und -bewahrende, wertfreie Veranschaulichung/Interpretation zweier Stadtgebiete in Innsbruck, die sich stimulierend auf ihr Umfeld auswirken kann.
„Die fantastische Stadt“ ist ein illustriertes Kinderbuch, das sich zum Ziel gesetzt hat, Innsbruck aus einer neuen Perspektive zu zeigen. Es soll sich neben vertrauten Orten, dem unerwartet Kuriosen, Spannenden, Unbekannten widmen – kurz allen Orten, denen ein Zauber inne wohnt. Manche davon sind der Bevölkerung zugänglich, aber möglicherweise nur den Menschen im selben Stadtteil bekannt. Andere sind versteckt, in Hinterhöfen oder hoch oben auf Dächern. Das Buch erzählt in Text und Bild eine Geschichte für Kinder und wird ergänzt durch ein Glossar mit historischen, architektonischen und generellen Informationen zu den vorkommenden Plätzen.
Weitere Informationen unter www.innsbruck.gv.at/stadt-potenziale
Quelle: Stadt Innsbruck