Innsbruck: 250kg Fliegerbombe bei Grabungsarbeiten gefunden

vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 29, 2021

Foto: Rotes Kreuz Innsbruck, Thomas Gierl

Foto: Rotes Kreuz Innsbruck, Thomas Gierl

Foto: Rotes Kreuz Innsbruck, Thomas Gierl

Bei Grabungsarbeiten im Bereich der Graßmayrkreuzung in Innsbruck wurde heute Nachmittag ein Kriegsrelikt entdeckt. Um für Personen, die im Zuge des Räumungseinsatzes evakuiert werden mussten, eine temporäre Versorgung anbieten zu können, hat das Rote Kreuz Innsbruck Räumlichkeiten der Olympiaworld Innsbruck zur Betreuung adaptiert und entsprechende Einsatzkräfte alarmiert.

Am 28.09.2021 um 13.20 Uhr wurde in Innsbruck am Südring im Bereich der Leopoldstraße durch einen Bagger ein metallischer Gegenstand, welcher sich als 250kg Fliegerbombe herausstelle bei Bauarbeiten angeschlagen.
Nach Alarmierung des Entminungsdienstes in Linz wurde ein Sperrkreis Indoor von 200 Metern und ein Sperrkreis Outdoor von 400 Metern festgelegt und verordnet.
Aufgrund der Sperrkreise mussten insgesamt 262 Personen aus mehreren Gebäuden evakuiert werden, wobei davon 142 Personen in der Olympiaworld Innsbruck untergebracht und betreut wurden.
Die Entschärfung der Fliegerbombe konnte um 20:11 Uhr durch den Entminungsdienst erfolgreich abgeschlossen werden. Nach der Bergung der Bombe wurden alle Sperrmaßnahmen um 20:30 Uhr aufgehoben und kundgemacht.
Im Einsatz waren insgesamt 70 Einsatzfahrzeuge von Polizei, Rettung, Feuerwehr und anderen Organisationen sowie 207 Einsatzkräfte.
Der Einsatz wurde von Entscheidungsträgern verschiedener Organisationen sowie Vertretern der Stadt Innsbruck von einer gemeinsam eingerichteten Einsatzleitung aus geführt.

Update des RotenKreuzes:
Aktuelle Covid-19-Lage als besondere Herausforderung
Unter anderem mit Bussen der Innsbrucker Verkehrsbetriebe wurden rund 150 Personen, die im evakuierten Gebiet wohnen, in die Olympiaworld gebracht. „Besonders herausfordernd war, dass sich unter den Evakuierten auch Personen, die sich als 'Kontaktperson 1' in Heimquarantäne befinden, gesondert versorgt werden mussten“, schildert Dr. Thomas Luger, der als Leitender Notarzt im Einsatz war. „Vor Ort wurde deshalb ein definierter Bereich geschaffen, wo diese Menschen abseits der anderen Evakuierten betreut werden konnten. Generell wurden alle Personen in der Olympiaworld auf 3G kontrolliert und wenn erforderlich vor Ort sofort getestet“.

Medizinische Sicherheit für Evakuierung
„Rund um den Gefahrenbereich wurden mehrere Rettungswägen aus der Sondereinsatzgruppe bereitgestellt, um – im Falle des Falles – für die medizinische Sicherheit zu sorgen“, so Einsatzleiter Christian Eberl. "Personen, die aufgrund einer Erkrankung oder Verletzung bewegungseingeschränkt waren, wurden durch extra in den Dienst gestellte Krankentransportteams abgeholt und so in Sicherheit gebracht. Danke an die Einsatzkräfte, Leistelle Tirol, Behörde und alle die an diesem Einsatz beteiligt waren, für die ausgezeichente Zusammenarbeit."

Auf Knopfdruck Hilfe
Das Rote Kreuz Innsbruck hat spezielle Strukturen und vordefinierte Einsatzabläufe, die quasi auf Knopfdruck hochgefahren werden können. „Sobald durch den diensthabenden Offizier ein Großalarm ausgegeben wird, verständigt die Leitstelle Tirol die angeforderten Ressourcen. In diesem Fall wurden die Sondereinsatzgruppen Sanität, Versorgung, Technik, IT und Betreuung angefordert. In diesen Teams gibt es Spezialistinnen und Spezialisten für jede Eventualität. Auch Notärzte konnten zusätzlich in den Dienst gestellt werden. Somit konnte eine professionelle Betreuung aller Personen in der Olympiaworld Innsbruck - von Kindern über Personen mit akuten oder chronischen Erkrankungen bis hin zu Corona-Kontaktpersonen - gewährleistet werden“, erläutert Bezirksrettungskommandant Schneider.

Alle Einsatzressourcen auf einen Blick:

Führungsstruktur des Bezirksrettungskommandos hochgefahren



Quelle: LPD Tirol, Rotes Kreuz Innsbruck

Mehr Nachrichten aus

Innsbruck