Kärnten: 275 Mio. Investitionspaket für die Bahn ist auf der Zielgerade

vonRedaktion International
MÄRZ 23, 2022

Kärnten

LR Schuschnig: Jeder investierte Euro aus Kärnten wird verfünffacht – Verbesserungen für Pendlerinnen und Pendler im Fokus - Forderung nach Zentralraumtrasse nochmals bekräftigt

Klagenfurt (LPD). Mehr denn je ist der Ausbau des öffentlichen Verkehrs eine der wichtigsten Maßnahmen für Kärnten. Insbesondere für Pendlerinnen und Pendler sind ein gutes Angebot und attraktive Ticketmodelle die wichtigen Voraussetzungen, um den Umstieg zu erleichtern. „Gerade die hohen Treibstoffpreise und die guten Verkaufszahlen des Kärnten-Tickets zeigen, wie wichtig es ist, den öffentlichen Verkehr weiter auszubauen. Für viele Pendler werden Bahn und Bus immer mehr zur Alternative. Kärnten hat einen Aufholprozess gestartet, wir investieren deshalb mehr denn je in den öffentlichen Verkehr“, betont Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig. Insbesondere gute Bahnverbindungen seien für viele, die zur Arbeit pendeln, relevant. Deshalb wurde schon bisher das S-Bahn-Angebot in dieser Regierungsperiode um 56 Prozent ausgeweitet, es wurde flächendeckend WLAN eingeführt und die Taktung, insbesondere in den Tagesrandzeiten, deutlich verdichtet.

Heute, Dienstag, hat die Landesregierung den nächsten Schritt beschlossen – mit einem mehrjährigen Investitionspaket soll in den nächsten Jahren ein weiterer Modernisierungsschub der Bahninfrastruktur erfolgen, damit weitere Taktverdichtungen möglich werden. „Wir haben mit diesem Investitionspaket die Chance, Bundesmittel von mehreren hundert Millionen nach Kärnten zu holen, um den öffentlichen Verkehr in den kommenden Jahren auszubauen“, betont Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig. Insgesamt können über 275 Mio. Euro von Kärnten für Projekte von besonderem regionalem Interesse abgerufen werden. „Jeder von Kärnten investierte Euro wird über Bundesmittel und die ÖBB verfünffacht“, betont Schuschnig. Zusätzlich wird auch die ÖBB weiter investieren. Die Details dazu werden Ende März präsentiert.

Im Vordergrund stehen die Modernisierung von Bahnsteigen, Haltestellen und Bahnhöfen und der verstärkte Ausbau von Mobilitätsknoten. „Damit sollen neue Umstiegsmöglichkeiten vom Fahrrad oder Auto auf den Zug für Pendlerinnen und Pendler und umgekehrt geschaffen werden“, sagt Schuschnig. Ebenso sollen neuen Car-Sharing-Angebote kommen und die Errichtung von Park & Ride- bzw. Bike & Ride-Anlagen beschleunigt sowie der Ausbau versperrbarer Fahrradboxen beschleunigt werden. „Insgesamt soll so das Parkplatzangebot in den nächsten Jahren um rund 800 PKW-Stellplätze und rund 700 Zweiradabstellplätze erweitert werden“, so der Landesrat. Ebenso sollen weitere Bahnsteige verlängert werden, um für zukünftige Taktungen dimensioniert zu sein. Auch der Ausbau von E-Ladestationen bei Mobilitätsknoten wird erweitert. Des Weiteren wird die Erhöhung der Verkehrssicherheit und Beschleunigung des Bahnverkehrs am Schnittpunkt Bahn-Straße an Eisenbahnkreuzungen forciert.

Ein besonderer Fokus wird auch auf die umweltfreundliche Energieerzeugung gelegt. „Kärnten wird damit ab 2023 nicht nur den gesamten Zugverkehr komplett dieselfrei betreiben, sondern wird auch grüner Bahnstrom in Kärnten erzeugt“, so Schuschnig. Neben der Errichtung von alternativen Energieerzeugungsanlagen wird auch in Photovoltaik auf Bahnhöfen, Parkdeckdächern und Lärmschutzwänden investiert.

Dass dieses Paket für die Verbesserung bestehender Bahninfrastruktur nun beschlossen wird, bedeutet nicht, dass Kärnten von der Forderung nach einer Neubaustrecke für den Güterverkehr abrücke. Im Gegenteil: einmal mehr bekräftigt Schuschnig die Forderung Kärntens, dass es zusätzlich auch ein Neubauprojekt, nämlich eine eigene Güterbahnstrecke für den Zentralraum, braucht. „Wir werden nicht lockerlassen. Die Zentralraumtrasse muss endlich in den Rahmenplan der ÖBB, die Planungsarbeiten sind umgehend wieder aufzunehmen. Wir werden es nicht hinnehmen, wieder mit einer Studie vertröstet zu werden“, betont Schuschnig. Hierfür wurde heute in der Regierungssitzung eine neuerliche Resolution verabschiedet.

Nach dem Beschluss der Landesregierung werden nun die weiteren Details konkretisiert und bis Ende März präsentiert.


Quelle: Land Kärnten

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