Bruck an der Leitha: 2 Festnahmen wegen Verdacht der Schlepperei

vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 20, 2022

Festnahme - Symbolbild
© Annotee, shutterstock.com

Ein Zeuge nahm am 8. Oktober 2022, gegen 17.00 Uhr, ein mutmaßliches Schlepperfahrzeug wahr, das von der ungarischen Grenze kommend in das Ortsgebiet von Halbturn, Bezirk Neusiedl am See, fuhr. Bei dem Fahrzeug handelte es sich um einen Pkw mit tschechischem Kennzeichen, in dem sich mehrere Fremde befanden. Der Anzeiger verständigte über Notruf die Polizei und gab laufend den aktuellen Standort durch.
Eine Streife der Autobahnpolizeiinspektion Potzneusiedl konnte den Pkw schließlich gegen 17.20 Uhr auf der Ost Autobahn in Fahrtrichtung Wien feststellen. Dem Lenker wurde signalisiert, dass er die Autobahn bei der Anschlussstelle Bruck/Leitha-Ost verlassen solle. Kurz darauf erfolgte die Anhaltung im Bereich der LB211 im Gemeindegebiet von Rohrau sowie die Lenker- und Fahrzeugkontrolle.
Bei dem Fahrzeuglenker und seiner Beifahrerin handelte es sich um ukrainische Staatsbürger im Alter von 23 und 28 Jahren. Auf der Rücksitzbank befanden sich vier männliche Personen, die sich gegenüber den einschreitenden Polizistinnen und Polizisten nicht ausweisen konnten. Bei der Sichtung des Kofferraumes konnten darin zwei weitere männliche Personen festgestellt werden, die sich ebenfalls nicht legitimieren konnten.

Die sechs unberechtigt aufhältigen Fremden gaben an aus Syrien zu kommen. Sie stellten einen Antrag auf internationalen Schutz.

Aufgrund des dringenden Verdachts der Schlepperei, wurden der 23-jährige Fahrzeuglenker und dessen Beifahrerin vorläufig festgenommen.

Die weitere Amtshandlung wurde von Bediensteten der Polizeiinspektion Bruck an der Leitha übernommen.

Die 28-jährige Beschuldigte zeigte sich bei ihrer Einvernahme zum Verdacht der Schlepperei nicht geständig.
Der 23-jährige Beschuldigte war geständig, die syrischen Staatsbürger in einem Waldstück in Rumänien aufgenommen zu haben, um diese auf einer Route durch die Slowakei und Ungarn, nach Wien zu verbringen. Pro geschleppte Person sollen ihm 300,- Euro von einem ihm unbekannten Auftraggeber in Aussicht gestellt worden sein.

Beide Beschuldigten wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg in die dortige Justizanstalt eingeliefert.


"Das entschlossene Vorgehen gegen Schlepper heißt Menschenleben zu schützen und die organisierte Kriminalität zu bekämpfen. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der menschenverachtenden Schlepperkriminalität werden konsequent fortgesetzt. Ich danke den Polizistinnen und Polizisten der Landespolizeidirektion Niederösterreich für ihren konsequenten Einsatz", so Innenminister Gerhard Karner.


Fakten zur Schleppereibekämpfung:

• Seit Jahresbeginn wurden mehr als 470 Schlepper in Österreich aufgegriffen.
• Im Vergleichszeitraum zum Vorjahr ein starkes Plus (ca. 250 im Vorjahr im selben Zeitraum) – zurückzuführen auf verstärkte Kooperation mit Ungarn.
• Das Kontingent an der ungarisch-serbischen Grenze wird gegenwärtig von 55 Bediensteten auf 70 Bedienstete aufgestockt.


Quelle: LPD Niederösterreich

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