Burgenland: 30 Jahre gemeinsamer Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel / Fertö-Hanság

vonRedaktion International
JUNI 25, 2023

Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice

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LH Doskozil: „Der Nationalpark Neusiedler See–Seewinkel ist ein international anerkanntes Vorzeigemodell für verantwortungsvollen Tourismus und Naturschutz.“

Der Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel feiert heuer sein 30-jähriges Bestehen. Im Februar 1993 hat die Naturschutzarbeit in Österreichs zweitältestem Nationalpark – nach den Hohen Tauern – und Österreichs erstem grenzüberschreitenden Nationalpark begonnen. Heute bietet dieser das ganze Jahr über ein vielfältiges Besucherprogramm mit zahlreichen Exkursionen. Das Angebot wird stetig ausgebaut: Ab sofort lädt ein neu gestalteter Außenbereich beim Nationalparkzentrum in Illmitz die Jüngsten zum Verweilen und Entdecken der Lebensräume ein. Zur Eröffnung des neuen Außenbereiches und um das 30er-Jubiläum zu feiern, lud der Nationalpark heute, Samstag 24. Juni 2023, zu einem Familienfest nach Illmitz ein. Der Nationalpark sei für das Burgenland identitätsstiftend, betonte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil im Zuge der Feierlichkeiten: „Der Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel, das UNESCO Weltkulturerbe, ist eine einzigartige und vielfältige Kultur- und Naturlandschaft und hängt eng mit der Entwicklung in der Region zusammen. Hier wird wirklich großartige Arbeit geleistet – vom Naturraummanagement bis zur Umsetzung von Forschungs- und Bildungsthemen.“ Einerseits gehe es allen Beteiligten darum, diese vielfältige Natur-, Arten- und Lebensvielfalt auch für kommende Generationen aufrecht zu erhalten. Auf der anderen Seite habe sich der Nationalpark vom Impulsgeber zum kräftigen Motor für den Natur- und Ökotourismus entwickelt, so der Landeshauptmann: „40.000 Besucherinnen und Besucher kommen jährlich ins Nationalparkzentrum. Weitere 1.300 nehmen an Exkursionen und Schulprogrammen teil. Der Nationalpark ist ein international anerkanntes Vorzeigemodell für nachhaltigen und verantwortungsvollen Tourismus als Partner für den Naturschutz. Er ist von unschätzbarem Wert für den Schutz und Erhalt von Biodiversität und erfüllt auch einen Bildungsauftrag. Er ist er ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und mit aktuell 28 Beschäftigten und etwa 30 Rangerinnen und Rangern ein großer Arbeitgeber in der Region.“ Neben Doskozil nahmen auch Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf, die Nationalpark-Direktoren Johannes Ehrenfeldner (Burgenland) und Matthaea Kulcsárné Roth (Ungarn), Christian Holzer, Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, David Simon, Pannatura (Esterhazy Stiftung), Harald Ladich, Wirtschaftsagentur Burgenland GmbH und zahlreiche weitere Gäste am Familienfest teil.

Mit dem Managementplan für den Nationalpark Neusiedler See habe man die Basis zur langfristigen Erhaltung dieser einzigartigen Naturlandschaft gelegt, so Doskozil: „Wir haben bei der Erstellung alle Akteure miteinbezogen. Der Nationalpark als Ganzjahresdestination für den Tourismus spielt dabei eine zentrale Rolle. Der Naturtourismus bekommt immer größere Bedeutung.“ Der Nationalpark ist seit jeher auch ein touristischer Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt.

„Das Leben im und mit dem Nationalpark ist Chance und Möglichkeit, vor allem die junge Generation für herausfordernde Themen wie Klimawandel, Erhalt der Natur und der Artenvielfalt oder der nachhaltigen Nutzung unserer Ressourcen wie Wasser zu sensibilisieren. Ich sehe hier eine unglaubliche Lern- und Begeisterungsbereitschaft bei den Kindern und Jugendlichen. Wir alle wissen, wie unfassbar wichtig die Bewusstseinsbildung im Kindesalter ist und wie wir über die Kinder auch die Erwachsenen erreichen können. Deshalb haben wir bei der Neugestaltung des Innen- und Außenbereichs, aber auch bei der Entwicklung des Besucherprogramms einen starken Fokus auf die junge Generation gelegt, der hier spielerisch Wissen vermittelt wird“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf.

Der familienfreundliche Außenbereich, der Interessierten zum Verweilen offensteht, wurde aus Mitteln des Interreg Projektes ECOREGION SK-AT umgesetzt, mit dem Ziel die Zusammenarbeit im Bereich Ökotourismus in der Grenzregion Slowakei und Österreich zu stärken und die Region als wertvolles Naherholungs- und Ausflugsziel zu bewerben.

„Durch die erfolgreichen Projekte, insbesondere INTERREG, der letzten Jahre ist das Nationalparkzentrum endlich zu dem geworden, was ich mir gewünscht habe: ein Ort der Begegnung. Der Nationalpark gehört nicht der Nationalparkverwaltung, sondern allen Menschen. Die größte Herausforderung für die nächste Zeit ist es, in den Köpfen - vor allem der jungen Generation - präsent zu sein“, betont Nationalparkdirektor Johannes Ehrenfeldner.

„Die sechs österreichischen Nationalparks schützen die wertvollsten und wichtigsten Landschaftstypen in Österreich. Der Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel ist ein Aushängeschild in der österreichischen Schutzgebietslandschaft und leistet mit dem Erhalt einer Vielzahl unberührter Lebensräume seit nunmehr 30 Jahren einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer vielfach bedrohten Biodiversität“, so Sektionschef Christian Holzer.

Projekt „LIFE Pannonic Salt 2023“ zum Schutz der Salzlacken startet

Seit der Gründung des Nationalparks vor 30 Jahren hat sich viel getan. Dank der Unterstützung von Bund und Land Burgenland wurden zahlreiche Projekte unterschiedlicher Förderschienen (LEADER, Ländliche Entwicklung, Interreg, Life) umgesetzt. Am 1. September 2023 startet das hochdotierte Projekt LIFE Pannonic Salt 2023, welches Maßnahmenschwerpunkte zur Hebung des Grundwasserspiegels zur Rettung der Salzlacken beinhaltet. „Die internationale Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Unsere gemeinsamen Bemühungen zum Erhalt und zur Verbesserung der Salzlacken sind ein gutes Beispiel dafür“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf. Im Rahmen des LIFE-Projekts wolle man diese sensiblen Lebensräume besonders schützen. „Es ist jetzt schon ein Paradebeispiel, wie wir hier seitens des Nationalparks und des Naturschutzes mit NGOs, Grundbesitzern, der Wasserwirtschaft und Vertretern der Wissenschaft zusammenarbeiten.“ Dabei geht es um wasserbauliche Maßnahmen, um Maßnahmen in der Landwirtschaft sowie um Information und Bewusstseinsbildung. Vor wenigen Wochen hat die EU eine Förderung in der Höhe von 12 Millionen Euro zugesagt.

Rund 100 Quadratkilometer Schutzfläche auf burgenländischer Seite

Das insgesamt mittlerweile rund 300 km² große Schutzgebiet, davon rund 100 km² auf burgenländischer Seite, ist nicht nur der erste grenzüberschreitende Nationalpark Österreichs, sondern auch der erste, der von der IUCN (Internationale Union zur Bewahrung der Natur) international anerkannt wurde.

Auf burgenländischer Seite haben sieben Gemeinden Anteil am Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel: Andau, Apetlon, Illmitz, Neusiedl/See, Podersdorf, Tadten und Weiden/See.

Quelle: Land Burgenland

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