vonRedaktion Salzburg
JULI 27, 2024
LH Kaiser und LR.in Prettner dankten und gratulierten bei Jubiläumsfeier auf Schloss Möderndorf – Ehrenzeichen des Landes für Bildhauer Herbert Unterberger
KLAGENFURT. 40 Jahre Förderungsverein GailtalMuseum und 100 Jahre Sammlung Georg Essl – diese beiden Jubiläen wurden gestern, Donnerstag, am Abend in Möderndorf bei Hermagor gefeiert. Dazu gratulierten auch Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser und Landesrätin Beate Prettner. Sie nutzten den feierlichen Rahmen, um den Gailtaler Bildhauer Herbert Unterberger mit dem Ehrenzeichen des Landes Kärnten auszuzeichnen.
„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht“, zitierte Kaiser Franz Kafka. „Das GailtalMuseum ist mitten auf der Strecke und dabei entsteht viel Großartiges“, so der Landeshauptmann weiter. Er dankte dem Förderungsverein und auch der Familie Essl, die sehr mit der Region verbunden sei. Er erinnerte daran, dass Karlheinz und Agnes Essl 2022 dem Land Kärnten 204 Kunstwerke für das Museum Moderner Kunst Kärnten (MMKK) überantwortet haben. Am GailtalMuseum besonders sei auch, dass man hier Programme für Kinder mit viel Spaß und Freude anbiete. „Und man wirkt hier mit Respekt vor der Geschichte der Region, der Menschen, ihrer Arbeit, der Kunst, des Brauchtums“, so Kaiser. Gleichzeitig blicke das Museum immer in die Zukunft und biete Möglichkeiten des Austauschs.
Solch ein Zukunftsblick sei die Ausstellung „POINT OF VIEW 2024“ von Melitta Moschik, sagte Kaiser und eröffnete diese offiziell. Die Künstlerin befasst sich darin mit den Begriffen „Heimat“ und „kulturelle Identität“. Für sein vielfältiges künstlerisches Wirken dankte der Landeshauptmann gemeinsam mit Prettner auch Herbert Unterberger, der heuer seinen 80. Geburtstag gefeiert hat. Viele seiner Kunstwerke stehen laut Kaiser an neuralgischen Punkten in Kärnten.
Karlheinz Essl sprach für die Stifterfamilie. Er nannte seinen Vater und Großvater Visionäre im Geschäftlichen, in der Wirtschaft und im kulturellen Bereich. Als die Familie das Schloss und die Sammlung der Stadtgemeinde Hermagor geschenkt habe, sei dies mit der Bitte verbunden gewesen, alles im Sinne von Georg Essl I. und II. weiterzuführen. „Ein Museum muss leben, den Puls der Zeit spürbar machen. Es soll kein Depot oder Abstellplatz sein“, so Essl, für den Möderndorf ein Ort der Begegnung und Kommunikation ist.
Als Obmann des Förderungsvereins dankte Bezirkshauptmann Heinz Pansi allen, die das GailtalMuseum mit seinen über 5.000 Schaustücken unterstützen. Ein Museum denkt für ihn in Jahrhunderten, leistet Arbeit für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Zudem sei es Ort der Begegnung. Das GailtalMuseum habe überregionalen Bezug und werde daher seit 2021 auch nicht mehr Gailtaler Heimatmuseum genannt. Pansi verwies zudem auf den Kultursommer mit vielen Veranstaltungen im Schloss. Museumsleiter Siegfried Kogler ging kurz auf die baulichen Meilensteine des Schlossgebäudes, auf den Kultursommer und die Kinderprogramme ein. Vom GailtalMuseum wurden daraufhin mehrere Menschen geehrt, die es seit 40 Jahren unterstützen.
Den Festvortrag hielt der frühere Leiter der Kulturabteilung des Landes, Igor Pucker. Für ihn ist das GailtalMuseum ein Mehrspartenmuseum und regionales Universalmuseum. Das positive Feedback der Besucherinnen und Besucher sowie das österreichische Museumsgütesiegel würden den Erfolg bestätigen.
Hermagors Bürgermeister Leopold Astner zeigte sich stolz auf das Museum, das auch eine wertvolle Kulturstätte sei. Als Gäste der Jubiläumsfeier ebenfalls begrüßt wurden Martin Essl, Altbürgermeister Vinzenz Rauscher, Altlandesrat Max Rauscher, Landeskulturabteilungsleiterin Brigitte Winker-Komar und Bezirksfeuerwehrkommandant Herbert Zimmermann. Für die musikalische Umrahmung der Feier sorgte die Trachtenkapelle Wulfenia Tröpolach.
Info: Der Geschäftsmann Georg Essl I. (1861-1940) war ein leidenschaftlicher Sammler, ebenso sein Sohn, Georg Essl II. (1906-1985). Dieser kaufte 1982 Schloss Möderndorf bei Hermagor, und verlegte die zahlreichen Objekte des Familienmuseums dorthin. Das Schloss wurde vom Förderungsverein unter dem damaligen Obmann und Bezirkshauptmann Siegfried Trattner mit Unterstützung des Landes Kärnten und der Stadtgemeinde Hermagor saniert, viele Ehrenamtliche halfen damals mit. Im Jahr 2000 übergab die Familie Essl das Schloss als Milleniumsgeschenk an die Stadtgemeinde, Betreiber des Museums ist weiterhin der Förderungsverein.
Infos unter: https://www.gailtalmuseum.at/
Quelle: Land Kärnten