Kärnten: 4. Corona-Baugipfel - Maßnahmen zeigen Wirkung

vonRedaktion Salzburg
AUGUST 19, 2020

Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten

LHStv.in Schaunig: Kooperation und Austausch ermöglichen effektive Unterstützungsleistungen – Lehrlingsmangel in der Kärntner Baubranche unverändert gegeben – Schnupperpraktika für angehende Lehrlinge unter www.lehre.jetzt

Klagenfurt (LPD). Erhöhte Investitionsvolumina, kommunales Bauprogramm, Sanierungsoffensiven im Bereich der Wohnbauförderung oder Impulse für Investitionen im Tourismus – das Spektrum an Maßnahmen zur Bekämpfung von Covid-19-Auswirkungen auf die für die Kärntnerinnen und Kärntner so wichtige Baubranche ist umfangreich.

Beim bereits zum vierten Mal digital stattfindenden Corona-Baugipfel betonte LHStv.in Gaby Schaunig: „Die enge Kooperation und der konstante Austausch ermöglichen uns, flexibel zu reagieren und Kärnten für die Kärntnerinnen und Kärntner zukunftsfit zu halten.“ Die gezielt auf die Kärntner Baubranche abgestimmten Maßnahmen – so berichten die Vertreterinnen und Vertreter der Interessenvertretungen – greifen bereits nachhaltig.

Die optimistische Stimmung der Vertreterinnen und Vertreter der Kärntner Baubranche wird primär durch die ausbleibenden Bewerbungen angehender Lehrlinge getrübt. Nach wie vor ist in vielen Betrieben kein Recruiting-Verfahren für die freien Lehrstellen möglich, auch Schnupperpraktika wurden kaum in Anspruch genommen. „Unter www.lehre.jetzt können sich Interessierte für ein Schnupperpraktikum in allen Berufen von Bau- und Baunebengewerbe anmelden. Ich appelliere an Eltern und Jugendliche, die sich für die Baubranche interessieren, diese einzigartige Chance wahrzunehmen“, so Lehrlingsreferentin Schaunig.
„Die Bauwirtschaft ist trotz Corona eine stabile Säule der Kärntner Wirtschaft und benötigt dringend gut ausgebildete Fachkräfte. Jedoch gibt es kaum Anfragen nach Lehrplätzen. Eine Lehre in einem Bauberuf eröffnet ausgezeichnete Berufschancen und bietet tolle Aufstiegsmöglichkeiten“, bekräftigt Gerhard Oswald, Obmann der ARGE Bauwirtschaft.

Zentral ist für Alois Peer, MBA, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz die Forderung nach einer Lehrlingsoffensive, wobei ein wesentlicher Fokus auf die Berufsorientierung und Lehre über 18 zu legen ist: „Dazu müsste etwa die Berufsschule (Kompetenzzentrum) in Völkermarkt auf den neuesten Stand gebracht und dem Bedarf angepasst werden, um den Jugendlichen auch in Corona-Zeiten alle Vorzüge einer modernen Ausbildung für die Zukunft zu sichern.“ Darüber hinaus hält Peer fest, dass sich alle Projekte der Landesregierung in den ersten beiden Quartalen 2020 positiv auf die Beschäftigung im Bau und Baunebengewerbe ausgewirkt haben. „Die Differenz zwischen dem Beschäftigungsstand Juni 2020 gegenüber Juni 2019 betrug nur mehr ein Minus von ca. 300 Beschäftigten. Das zeigt, dass der Baumotor bis in den Herbst sehr gut läuft.“ Dennoch wäre es notwendig, noch mehr Ausschreibungen im Bereich Infrastruktur vorzuziehen: „Wir brauchen eine Winterbauoffensive, damit die Beschäftigten nicht mit langer Arbeitslosigkeit aufgrund von Winterunterbrechungen konfrontiert sind, welche sich negativ auf das Jahreseinkommen auswirken“, so Peer abschließend.

Architekt Gerhard Kopeinig begrüßt als Vertreter der Kammer der ZiviltechnikerInnen das umfangreiche Investitionsprogramm des Landes und spricht sich dafür aus, weiterhin vorausschauend zu agieren, Projektentwicklungen und Qualitätsverfahren über den Winter zu planen und zu unterstützen, um beschäftigungswirksam nachhaltige Projekte im kommenden Jahr umzusetzen und die Digitalisierung im Genehmigungsverfahren zu forcieren. Der Beschluss der Baukulturellen Leitlinien und die geplante Novellierung der Bauordnung werden als wichtiger Beitrag zur Qualitätssteigerung und Unterstützung von Energie- und Klimazielen gesehen.


Quelle: Land Kärnten

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