Wien: 5 Jahre Mariahilfer Straße: Mutige Verkehrs- und Klimaschutzpolitik als internationales Vorbild

vonRedaktion Salzburg
AUGUST 28, 2020

Wien

Wo sich vor mehr als fünf Jahren noch Autos die Mariahilfer Straße durchschlängelten, spazieren heute Menschen über die Fußgängerzone, Eltern mit Kinderwägen gehen neben FahrradfahrerInnen auf und ab und Kinder können ungestört und sicher über die ehemalige Fahrbahn flanieren. Die Menschen nehmen sich den Raum, genießen die neue Aufenthaltsqualität und die Geschäfte und Gastronomiebetriebe florieren. Seit ihrer Neugestaltung vor fünf Jahren hat sich das Erscheinungsbild der Mariahilfer Straße gewandelt und wird von den Wienerinnen und Wienern umfassend positiv aufgenommen. Seither ist sie zu einem Einkaufs- und Flanierboulevard mit einer Bedeutung weit über die Stadtgrenzen Wiens hinaus geworden. International ist die Neugestaltung der Mariahilfer Straße zu einem Vorbild geworden. Mit mehr als 17 Millionen PassantInnen im Jahr zählt die Mariahilfer Straße zu den bedeutendsten Einkaufsstraßen Österreichs. An einem durchschnittlichen Wochentag halten sich über 50.000 Menschen auf der Mariahilfer Straße auf.

Der zentrale Abschnitt zwischen Kirchengasse und Andreasgasse wurde zur Fußgängerzone. Die Länge des als Fußgängerzone umgestalteten Kernbereiches beträgt 432 Meter. Die beiden Abschnitte am Anfang und Ende der Inneren Mariahilfer Straße wurden als Begegnungszonen verordnet. Die Begegnungszone beruht auf gegenseitiger Rücksichtnahme, wobei Fußgängerinnen und Fußgänger die Fahrbahn überall queren und auch in Längsrichtung benutzen dürfen. Der Radverkehr ist in beide Richtungen erlaubt. Die Länge der Begegnungs-zone im Abschnitt zwischen Getreidemarkt und Kirchengasse beträgt 739 Meter, im Abschnitt zwischen Andreasgasse und Kaiserstraße 459 Meter.

Hebein: Verkehrsberuhigung und Klimaschutz sind ein Gewinn für die Menschen

„Die Mariahilfer Straße ist ein Beispiel dafür, dass Verkehrsberuhigung und Klimaschutz in der Planung nicht, wie es oft dargestellt wird, eine Bedrohung sind, wo den Menschen etwas weggenommen wird. Im Gegenteil: Beides ist ein Gewinn für die Menschen und zwar für jeden und jede, die dort wohnen, arbeiten, lernen und leben. Ja, Wien ist die lebenswerteste Stadt. Doch sie ist gerade deswegen die lebenswerteste Stadt, weil es mutige Projekte wie die Mariahilfer Straße gibt. Wien ist die lebenswerteste Stadt, weil es hier Politikerinnen wie Maria Vassilakou und Menschen in den Abteilungen und in der Zivilgesellschaft gibt, die sich mit voller Energie dafür einsetzen, dass die Stadt von Tag zu Tag schöner und besser wird. Wir dürfen uns also nicht auf dem ausruhen was wir erreicht haben, sondern wir müssen weiterhin dabei bleiben mutige Ideen zu haben und daran arbeiten sie im Sinne aller umzusetzen“, sagt Vizebürgermeisterin Birgit Hebein.

Rumelhart: Mariahilfer Straße wurde zu neuem Stadtzentrum

„Unser Ziel, die wichtigste Einkaufsstraße Wiens zu stärken, haben wir erreicht! In den letzten fünf Jahren hat sich die Mariahilfer Straße zum neuen Stadtzentrum der Wienerinnen und Wiener entwickelt. Das stellt uns nun vor neue Herausforderungen. Es ist notwendig, die Nahbereiche für die Zukunft anzupassen. Gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern und den Gewerbetreibenden planen wir daher an der Gestaltung der Seitengassen. In der neuen Otto-Bauer-Gasse ist uns das bestens gelungen. Am Christian-Broda-Platz und um die Amerlingstraße sowie dem Esterhazypark möchten wir fortsetzen“, erklärt Bezirksvorsteher Markus Rumelhart seine Vorhaben.

Reiter: Mariahilfer Straße ist die grüne Ader durch den Bezirk

„Die Mariahilfer Straße war der Anfang aber auch der Nährboden für die weiteren Entwicklungen am Neubau. Mit der Kühlen Zone Neubau arbeiten wir an vielen weiteren Begegnungszonen, an Begrünungen und mehr Verkehrsberuhigung. Die Kühle Begegnungszone Neubaugasse wird unser nächster große Wurf, mit der wir den einzigartigen Handel der Gasse aufwerten. Als Wohnstraße wird auch die Lebensqualität massiv aufgewertet. Es kommen 29 Bäume, versickerungsfähige, helle Pflasterung, Kletterpflanzen und vielen Sitzgelegenheiten. Der Mariahilfer Straße, als grüne Ader durch den Bezirk, verdanken wir viel“, sagte Bezirksvorsteher Markus Reiter.

Kaufmann: Mariahilfer Straße ist ein voller Erfolg

„Seit 2001 war es bereits mein Wunsch die Mariahilfer Straße zu beruhigen, doch es gelang erst in der Zusammenarbeit mit den Grünen und Maria Vassilakou dieses Projekt umzusetzen. Die Zusammenarbeit mit Maria Vassilakou war von gegenseitiger Wertschätzung geprägt, wie ich sie nie vergessen werde. Damals wurden wir von vielen Seiten für unser Projekt kritisiert, doch heute sehen wir, dass die Neugestaltung der Mariahilfer Straße ein voller Erfolg ist. Für die UnternehmerInnen und die AnrainerInnen sowohl auf der Mariahilfer Straße, als auch in den Seitengassen. Damit haben wir ein wahres Vorbild geschaffen“, sagt Renate Kaufmann, ehemalige Bezirksvorsteherin von Mariahilf.

Blimlinger: Moderne Verkehrspolitik lohnt sich

„Die neugestaltete Mariahilfer Straße bedeutet mehr Platz zum Flanieren, Einkaufen und für den Aufenthalt im Freien. Sie ist ein Gewinn für Wien und auch für den 7.Bezirk und zeigt, dass es sich lohnt, moderne Verkehrspolitik auch gegen anfänglichen Widerstand durchzusetzen“, sagt Thomas Blimlinger, ehemaliger Bezirksvorsteher von Neubau.

Arsenovic: Mariahilfer Straße wichtiger wirtschaftlicher Faktor

„Die Mariahilferstraße ist eine der wichtigsten Einkaufsstraßen Österreichs. Hier fühlen sich die Menschen wohl und die Frequenz ist stabil – wichtige Faktoren für die wirtschaftliche Existenz der ansässigen Unternehmer. Damit das so bleibt, gilt es alle Entwicklungen genau zu beobachten und unter Einbeziehung der Expertise der Wirtschaftstreibenden darauf zu reagieren. Gemeinsam sichern wir - Politik, Wirtschaft, Anrainer und Kunden - die Zukunft des Erfolgskonzepts Mariahilferstraße“, erklärt Hans Arsenovic, Vizepräsident der Wiener Wirtschaftskammer.

Quelle: Stadt Wien

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