vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 08, 2022
LH Mikl-Leitner/LR Danninger: Fokus auf Wissenschaft, Forschung, Digitalisierung und Förderinstrumentarien für starken Wirtschaftsstandort auch in Zukunft
Mit zahlreichen Gästen aus Wirtschaft, Industrie und Politik zogen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrat Jochen Danninger am gestrigen Donnerstagabend Bilanz über 75 Jahre Wirtschaftsförderung Niederösterreich. Die Landeshauptfrau begann mit einem Blick zurück in die blau-gelbe Geschichte und resümierte: „Im Blick zurück können wir stolz sein, dass wir es geschafft haben, aus einem reinen Agrarland ein erfolgreiches Tourismus-, Wissenschafts- und Technologieland, Industrie- und Wirtschaftsland gemacht zu haben.“ Dies sei gelungen, weil „weil wir jede historische Herausforderung auch angenommen und immer wieder überlegt haben, was es am Weg nach vorne braucht.“
In diesen herausfordernden Zeiten brauche es vor allem rasches und mutiges Handeln, finanzielle Unterstützung, sowohl für die Familien, aber auch für Wirtschaft und Industrie. Sie verwies zuerst auf den Bereich der Förderungen für Familien und griff als Beispiel den blau-gelben Strompreisrabatt heraus: „Hier wurden mittlerweile über 418.000 Anträge gestellt, das sind 50 Prozent aller Haushalte im Land.“ Aber essentiell sei auch die Unterstützung für Wirtschaft und Industrie, die rasch und unbürokratisch sein müsse, und betonte: „Die 1,3 Milliarden Euro Unterstützung des Bundes brauchen wir dringend für unsere Unternehmen, weil die Energiekosten so exorbitant hoch sind“, aber sie versicherte: „Unsere Aufgabe als Land wird es sein, ein Auge darauf zu haben, ob alles ankommt und es hier vielleicht auch noch ein Mehr braucht.“
Zudem brauche es im Blick nach vorne natürlich auch langfristige Maßnahmen, Investitionen in die Zukunft. Man müsse die Stärken im Bereich Wissenschaft und Forschung vorantreiben, um so die Innovationskraft zu erhöhen. Mikl-Leitner: „Hier stehen wir in Niederösterreich ganz vorne – und zwar nicht nur in unseren Unternehmen, sondern auch mit unseren Forschungseinrichtungen – ob das etwa das IST Austria in Klosterneuburg oder MedAustron in Wiener Neustadt ist.“ Ein weiterer Fokus sei, die Digitalisierungsoffensive in den Unternehmen voranzutreiben, „denn all jene Firmen, die weit im Digitalisierungsprozess sind, erhöhen auch ihre Wettbewerbsfähigkeit“. Weiters müssten Förderinstrumentarien noch weiterentwickelt werden, „hier vor allem die Kompetenz der Arbeitskräfte durch Bildung und Ausbildung.“
Besonders müsse man außerdem in die Vereinbarkeit von Familie und Beruf investieren, „denn nur dann können die Menschen wieder früher in den Arbeitsprozess einsteigen“, war Mikl-Leitner sicher. Darauf ziele die neue Kinderbetreuungsoffensive ab, „in der wir „Niederösterreich zu Kinderösterreich und Familienösterreich machen wollen“. Unter anderem möchte man das mit der Öffnung der Kinderbetreuung ab zwei Jahren erreichen.
Landeshauptfrau Mikl-Leitner schloss mit einem Dank an alle Unternehmerinnen und Unternehmer für deren Engagement und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit bei der Industriellenvereinigung und der Wirtschaftskammer.
Landesrat Jochen Danninger zeigte sich überzeugt: „Die blau-gelben Unternehmen sind krisensicher und können auf die Herausforderungen, die uns seit über zweieinhalb Jahren treffen, reagieren – nämlich mit Innovation, mit Kreativität, mit Flexibilität und natürlich dank substantieller Unterstützung des Landes und des Bundes.“ Die Wirtschaftsförderung sei hier der richtige Partner, damit die Unternehmen ihre Investitionen, ihre Ideen und Visionen auch in die Tat umsetzen können. „Denn sie sind es, die Niederösterreich zu einem heute modernen und hochtechnologischen, Exportorientieren Land geprägt haben. Die Exportwirtschaft habe sich in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als verdreifacht. Danninger: „Niederösterreich ist stolz auf seine Unternehmerinnen und Unternehmer, die das Land zu einem Unternehmerland gemacht haben.“
Er warf einen Blick in die Zukunft und erklärte, dass man einen besonderen Schwerpunkt auf den digitalen Wandel setze. In kaum einer Region beschäftigen sich so viele mit der Digitalisierung. Das Land setze zudem verstärkt auf das Thema Nachhaltigkeit. Man versuche durch die vom Land geförderten Projekte „den Flächenverbrauch zu minimieren und den Ausbau von erneuerbaren Energien zu fördern“. Als Beispiel führte Danninger den Ökobonus an – eine Unterstützung für Unternehmen, die nicht neu bauen, sondern etwa eine leerstehende Industriehalle wiederverwenden.
Auch wenn sich die Fördergegenstände in den letzten Jahrzehnten immer wieder verändert haben, so sei die übergeordnete Zielsetzung seit 75 Jahren immer dieselbe. „Jede einzelne Betriebsansiedelung und jede einzelne Betriebserweiterung“, erklärte Danninger, „die wir mit der Wirtschaftsförderung unterstützen, stärkt den Standort Niederösterreich, schafft Arbeitsplätze und sichert den Wohlstand in unserer Bevölkerung.“ Bereits mehr als 60.000 Betriebe seien im Land angesiedelt, denn „Unternehmen schätzen die gute Verkehrsinfrastruktur, aber ganz genauso unsere intakte Umwelt und unsere unberührten Naturräume“ und weiter: „Daher verschreiben wir uns auch in Zukunft dem nachhaltigen und ressourcenschonenden Wachstum im Einklang mit der Natur.“
Auch die Präsidenten der Industriellenvereinigung und der NÖ Wirtschaftskammer Thomas Salzer und Wolfgang Ecker zeigten sich überzeugt, dass Niederösterreichs Unternehmen trotz aller Herausforderungen einer „Goldenen Zukunft“ entgegensehen können. „Synergieeffekte und das Bündeln von Stärken sind der Weg zum Erfolg“, war sich Ecker sicher und nannte erfolgreiche Beispiele in der Zusammenarbeit von Wirtschaftskammer, Land und Unternehmen wie beispielsweise das Förderprogramm Talentemagnet, „wo wir Unternehmen unterstützen, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und damit qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden und zu binden.“
Auch Salzer ist überzeugt vom Miteinander, „wenn man Projekte, wenn man Umweltschutz und Digitalisierung vorantreiben will“ und weiter:„Dann ist es wichtig, dass es Wirtschaftsförderung gibt, die uns ganz gezielt hilft, Vorhaben umzusetzen.“ Gerade in Zeiten, in denen es der Industrie und der Wirtschaft nicht gut gehe, weil sie unverschuldet in Krisensituationen geraten, sei die Wirtschaftsförderung ein unersetzlicher Partner.
Quelle: Land Niederösterreich