vonOTS
AUGUST 29, 2024
Im Rahmen der Schulbuchaktion werden jedes Jahr Millionen an Bildungsmedien an Schüler*innen verteilt - diese übersetzen nicht nur den Lehrplan in den Schulalltag, sondern fördern auch die Bildungsgerechtigkeit.
Wien, 29. August 2024 - Nach neun Wochen Sommerferien steht der Schulbeginn vor der Tür. Im Rahmen der Schulbuchaktion werden diesen Herbst 9,1 Millionen Schulbücher an etwa 1,2 Millionen Schüler*innen an 6.000 Schulen ausgeliefert. Die Auswahl der Unterrichtsmaterialien spielt dabei eine größere Rolle, als oft angenommen wird. „Schulbücher übersetzen Lehrplaninhalte in den Unterrichtskontext und haben so einen entscheidenden Einfluss darauf, was und wie Schüler*innen lernen“, erklärt Philipp Nussböck, Geschäftsführer des öbv.
91 % der Lehrkräfte verwenden regelmäßig Schulbücher
Eine Umfrage des öbv mit dem marketinstitut unter 1.497 Lehrkräften zeigte, dass drei Viertel der Lehrkräfte Schulbücher (fast) täglich im Unterricht verwenden, weitere 16 % verwenden sie mindestens einmal pro Woche. 93 % gaben an, dass ein gutes Schulbuch für ihren Unterricht wichtig oder sehr wichtig ist. In einer typischen Schulstunde verwenden Lehrkräfte das Schulbuch durchschnittlich 58 % der Zeit, also fast 30 Minuten lang. Dabei sind die wichtigsten Anforderungen, dass es inhaltlich aktuell ist, einen guten Überblick bietet, viele Übungen enthält sowie ansprechend und didaktisch-sinnvoll gestaltet ist.
Wie entsteht eigentlich ein Schulbuch?
Die Arbeit an einem neuen Schulbuch beginnt rund vier Jahre, bevor es in den Händen der Schüler*innen landet. Daran sind viele verschiedene Personen beteiligt: Die Redaktion konzipiert das Schulbuch, externe Autor*innen - meist Lehrkräfte - erarbeiten die Texte und Übungen. Dabei wird der Lehrplan in konkrete Inhalte übersetzt. Anschließend wird das Schulbuch gelayoutet und korrigiert. Fast zwei Jahre vor der Lieferung an die Schulen muss es beim Ministerium zur Prüfung eingereicht werden. In einem komplexen Approbationsprozess wird gecheckt, ob es dem Lehrplan und weiteren Vorgaben entspricht - etwa in Verständlichkeit und Gestaltung für die Zielgruppe angemessen ist. Nur Bildungsmedien, die diese Approbation bestehen, können von den Schulen kostenlos im Rahmen der Schulbuchaktion bestellt werden.
Die Bildungsmedienanbieter kämpfen dabei jedoch mit herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. „Im Rahmen der Schulbuchaktion sind die Preise gedeckelt. Die Kosten für Papier, Druck, Energie und Personal sind in den letzten Jahren allerdings explodiert”, so Nussböck.
Über die Schulbuchaktion
Seit 1972 werden Schüler*innen in Österreich im Rahmen der Schulbuchaktion kostenlos mit den benötigten Unterrichtsmaterialien ausgestattet. Etwa 493 Millionen Schulbücher wurden seitdem verteilt; das Gesamtbudget beträgt in den 52 Jahren seit dem Start der Schulbuchaktion akkumuliert rund 4,2 Milliarden Euro. Die Schulbuchaktion, die aus dem Familienlastenausgleichsfonds finanziert wird, ist damals wie heute entscheidend für Bildungsgerechtigkeit. Die bewährten Grundpfeiler der Schulbuchaktion sind das breite Angebot, Wahlfreiheit (seitens Lehrkräften bzw. Schule) und Qualität. Alle Schulbücher, die im Rahmen der Aktion bestellt werden können, wurden durch vom Ministerium bestellte Begutachtungskommissionen auf Qualität und Lehrplankonformität geprüft. Die Schulen bestellen, die Bücher gehen jedoch mit dem Schulstart ins Eigentum der Schüler*innen über.
Quelle: OTS