vonRedaktion Salzburg
MAI 29, 2021
„Dass 37 Prozent der österreichischen SchülerInnen Nachhilfe bekommen, ist ein Problem. Wenn aber zusätzlich 27 Prozent der Eltern einen dringenden Nachholbedarf bei ihren Kindern sehen, sich jedoch im vergangenen Jahr keine private Nachhilfe leisten konnten, dann ist das ein echtes Alarmzeichen. Unsere einzige Antwort darauf kann nur lauten: Mehr Förderung und Unterstützung in der Schule selbst und damit ohne Extrakosten für die Eltern!“, stellte Wiens Bildungsdirektor Heinrich Himmer in einer ersten Reaktion auf die heute veröffentlichte Nachhilfebefragung der AK fest.
Himmer betonte, dass in Wien der Weg verstärkter Förderung in der Schule selbst bereits mit großem Engagement gegangen wird: „Mit der Gratis-Nachhilfe ‚Förderung 2.0‘ hat die Stadt Wien die Förderung der Kinder und Jugendlichen klar verbessert und finanziellen Druck von den Eltern genommen.“ Himmer bedankte sich bei der Stadt und beim Bildungsstadtrat dafür, dass es gelungen sei, die Förderung 2.0 auch in Zeiten der Corona-Epidemie online weiterzuführen. Dies sei überdies ein Verdienst der Wiener Volkshochschulen, die dies für die Mittelschulen und AHS-Unterstufen ermöglicht haben. Weiters verwies er darauf, dass auch seitens des Bundes mit der Förderoffensive des BMBWF eine wichtige Maßnahme gesetzt worden sei, um Lernrückstände von SchülerInnen auszugleichen und den negativen Folgen der Coronakrise entgegenzuwirken.
Dass trotz dieser Bemühungen der Anteil jener SchülerInnen, die private Nachhilfe in Anspruch nehmen, weiterhin sehr hoch sei, zeige – so Himmer abschließend – aber auch, dass Maßnahmen wie der Ausbau der Ganztagsschulen, bei den Wien bereits jetzt österreichweit Vorreiter ist, oder ein noch treffsicherer Ressourceneinsatz etwa durch die Einführung eines österreichweiten Chancenindex ganz oben auf der bildungspolitischen Agenda stehen müssen.
Quelle: Stadt Wien