Österreich: AMS Jugendcollege startet im März in Innsbruck

vonOTS
FEBRUAR 20, 2024

Foto: Foto Forcher

Arbeitsmarktintegration für junge Geflüchtete und Vertriebene

Das Arbeitsmarktservice Tirol setzt mit einer neuen Initiative - dem AMS Tirol Jugendcollege - einen wichtigen Schritt zur Integration von jungen Konventionsflüchtlingen, subsidiär Schutzberechtigten, Vertriebenen und Jugendlichen in den österreichischen Arbeitsmarkt.

Das AMS Jugendcollege in Innsbruck, das am 4. März 2024 startet, bietet 48 Permanentplätze für Jugendliche im Alter zwischen 15 und 24 Jahren. Das Programm unterstützt die Teilnehmenden durch eine 12-monatige Basisqualifizierung mit einem Schwerpunkt auf Deutschkursen und praxisorientierten Werkstätten. Ziel ist es, die Jugendlichen optimal auf eine Ausbildung oder Lehre vorzubereiten und sie bei der Suche nach einer passenden Lehrstelle zu unterstützen.

Die Basisqualifizierung wird teilnehmer_innenorientiert nach den Prinzipien kompetenzorientierter Methodik und Didaktik durchgeführt. Die individuellen Bedarfe und Lernziele stehen im Mittelpunkt und sind an die jeweilige Ausgangssituation angepasst. Die Lerninhalte stehen in Bezug zur realen (Arbeits-)Welt. Kompetentes berufliches Handeln und soziale Skills werden trainiert. Praxisorientiertes Arbeiten in Werkstätten und betriebliche Praktika unterstützen die Berufswahl. Im Vermittlungsmodul wird gemeinsam nach einer passenden Lehrstelle bzw. einem passenden Ausbildungsplatz gesucht.

Von Beginn an stehen fixe Bezugscoaches den Teilnehmer_innen zur Seite und begleiten den Lernprozess. Auch Analphabet_innen können aufgenommen werden. Während der Basisqualifizierung finden entsprechend dem Lernfortschritt ÖIF-Deutschprüfungen statt. Außerdem werden in den Wissensmodulen regelmäßig Lernerfolgskontrollen durchgeführt. Am Ende erhalten die Teilnehmenden ein kompetenzorientiertes Zertifikat, das alle erworbenen Kompetenzen aufzeigt.

Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführerin AMS Tirol: "Das AMS Jugendcollege ist ein wichtiger Beitrag zur Integration junger Menschen mit Fluchtgeschichte in den Tiroler Arbeitsmarkt. Viele von ihnen haben traumatische Erfahrungen hinter sich und brauchen neben Deutsch auch Basisbildung und vor allen Dingen persönliche Stärkung, um in der Folge den Schritt in eine Lehre oder Beschäftigung zu schaffen. Das Jugendcollege bietet diesen jungen Menschen die Chance, ihre Potenziale zu entfalten. Auf diese Weise tragen wir nicht nur zur Deckung des Fachkräftebedarfs bei, sondern auch zur Schaffung einer inklusiven und resilienten Gesellschaft in Tirol."

Zahlen & Fakten:
Die Finanzierung des AMS Tirol Jugendcollege ist Teil des Intensivprogramms Arbeitsmarktintegration, das von der Bundesregierung unterstützt wird. Tirol erhält dafür im Jahr 2024 eine Förderung von 1,48 Millionen Euro, um die nachhaltige Integration von jungen Menschen in den Arbeitsmarkt zu fördern.

847 Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte waren 2023 beim AMS Tirol durchschnittlich vorgemerkt. Knapp drei Viertel dieser Gruppe leben in Innsbruck Stadt und Land. Diese vorgemerkten Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten sind zu 73 % Männer und zu 27 % Frauen – 28 % sind jünger als 25 Jahre.

Die höchste Arbeitslosenquote verzeichnen Frauen aus dem Irak (17,9 %), Syrien (17,1 %) und Afghanistan (16,1 %).

Bei den Männern aus diesen Herkunftsländern lag die Arbeitslosenquote 2023 in Tirol bei 13,1 % (Irak), 12,7 % (Syrien) und 9,7 % (Afghanistan).

­­Mit dieser Initiative setzt das AMS Tirol einen wichtigen Schritt zur Förderung der Arbeitsmarktintegration und zur Unterstützung von jungen Geflüchteten und Vertriebenen auf ihrem Weg zu einem selbstbestimmten und selbstfinanzierten Leben in Österreich.

Quelle: OTS

Mehr Nachrichten aus

Österreich

Mehr Nachrichten aus

Innsbruck