vonOTS
APRIL 12, 2024
Foto: BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com
APA-Comm analysierte visuelle Berichterstattung zu Klimathemen in österreichischen Print- und Online-Medien - vielfältige Bebilderung, ausgeglichene Bildsprache - Fokus auf innovative Lösungen oder Klima-Aktivismus
Die Klimakrise ist seit mehreren Jahren hochpräsent in den österreichischen Medien. Die Bebilderung fällt angesichts des komplexen wie teils abstrakten Themas nicht immer leicht. Eine Analyse von APA-Comm, Anbieter effizienter Lösungen für die PR- und Kommunikationsbranche, zeigt, dass die Klimakrise vielfältig dargestellt wird, wobei Bilder zu erneuerbarer Energie an der Spitze der Motivpalette liegen. Meist sind keine Menschen im Bild, wenn aber doch, dann eher in einer aktiven als in einer passiven Rolle.
APA-Comm untersuchte im Rahmen des Projekts „Zukunftsbild“ mittels einer visuellen Inhaltsanalyse insgesamt 300 zufällig ausgewählte Bilder aus im Vorjahr veröffentlichten Beiträgen in Tageszeitungen, Magazinen und auf ORF.at zum Thema Klima. Es zeigte sich mit Blick auf die Motive, dass erneuerbare Energie mit 55 Bildern (18,3 Prozent) am häufigsten zur Bebilderung herangezogen wurde. Nach der Kategorie „Sonstige“ (47 Bilder) folgten Bilder von Aktivismus in Form von Straßenblockaden (23), der Natur (22), der Land- und Forstwirtschaft (20), dem Verkehr (17) oder etwa Emissionen, Naturkatastrophen, Tieren und trockenen Böden (jeweils 12).
Die Bildsprache wurde bei 36 Prozent der analysierten Bilder als „neutral“ eingestuft. 34 Prozent der Bilder thematisierten „Lösungen“ und zeigten etwa Demonstrationen, Straßenblockaden, technologiebasierte Lösungen oder auch Verhaltensänderungen. Die verbleibenden 30 Prozent des Samples widmeten sich den „Herausforderungen“ des Klimawandels. Zu dieser Kategorie wurden etwa Bilder von brennenden Wäldern, Emissionen einer Fabrik, trockene Böden und schneearmen Skipisten mit kaum Schnee gezählt.
Auf der Mehrzahl der Bilder (54 Prozent) waren keine Personen zu sehen. Wenn dies jedoch der Fall war, dann häufiger aktiv (25 Prozent) als passiv (21 Prozent). Die Bilder, auf denen aktive Menschen zu sehen waren, waren zudem oft lösungsorientiert.
Durch die stichprobenartige Analyse von APA-Comm werden spezifische Charakteristika und Trends der visuellen Berichterstattung über den Klimawandel in Österreich verdeutlicht. Die Ergebnisse fließen in das laufende Innovationsprojekt „Zukunftsbild: capturing the future. Visuelles Storytelling für Zukunftsthemen“ ein. Im Rahmen dessen entwickelt die APA – Austria Presse Agentur derzeit neue Strategien für die Bebilderung von Jahrhundertthemen wie Klimawandel und Künstliche Intelligenz. Bis Jänner 2025 sollen 20 Bildstrecken entstehen, die Medien sowie Unternehmen und Institutionen mit Content-Bedarf über den APA-NewsDesk sowie auf www.picturedesk.com bzw. über internationale Agenturpartner zur Verfügung gestellt werden. Erste Themen- und Feature-Bilder zu den Themenbereichen Wald/Forstwirtschaft/Bäume sowie Künstliche Intelligenz/Neuronale Netze sind bereits abrufbar.
Eine weitere Auswertung von APA-Comm widmete sich der medialen Präsenz des Themas Klimawandel in österreichischen Tageszeitungen im Zeitraum von 2010 bis 2023. Deutlich wurde darin, dass besonders seit 2019 wesentlich mehr über den Klimawandel berichtet wird als in den Jahren zuvor. Wie die Stichwortsuche von APA-Comm zu Klimawandel und verwandten Begriffen zeigt, verdreifachte sich die Zahl der Beiträge von 2018 (7.565 Beiträge) auf 2019 (21.362 Beiträge) nahezu. Damals besuchte Klimaaktivistin Greta Thunberg nicht nur diverse Klimagipfel, um den Mächtigen dieser Welt ins Gewissen zu reden. Auch die „Fridays For Future“-Bewegung startete in Österreich durch, und das Europäische Parlament rief den Klimanotstand aus. Mit Beginn der Coronapandemie kam es zu einem Rückgang (2020: 14.418 Beiträge); in den Folgejahren stieg die Berichterstattung über den Klimawandel jedoch wieder an. So ergab die Stichwortsuche für 2023 18.536 Beiträge und damit mehr als noch 2022 (17.481 Beiträge).
Quelle: OTS