vonOTS
DEZEMBER 02, 2023
In den kommenden Tagen sind in Österreich größere Schneemengen prognostiziert. Für Autofahrerinnen und Autofahrer heißt es dann: Runter vom Gas und nur mit Winterreifen fahren.
In einigen Regionen Österreichs hat Frau Holle die Häuser, Wiesen und Straßen schon in eine Schneelandschaft verwandelt. Bis zum Wochenende können auch Regionen abseits der Alpen von stärkeren Schneefällen betroffen sein. Was Kinder und Wintersportlerinnen und -sportler freut, bedeutet für Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer etwas an Vorbereitung, um gut und sicher durch die Kältewelle zu kommen. Der ARBÖ hat dafür die wichtigsten Tipps gesammelt:
Richtige Ausrüstung als „A und O“ für jeden Autofahrer
Das Wichtigste bei diesen Temperaturen und drohenden Schneefällen sind Winterreifen. Als Winterreifen dürfen nur solche Reifen verwendet werden, auf denen folgende Kennzeichnungen zu finden sind: M+S, M.S., M&S, M/S oder ein Schneeflockensymbol. Ganzjahresreifen sind ebenfalls mit dieser Markierung versehen. Außerdem ist eine Mindestprofiltiefe von 4 mm per Gesetz vorgeschrieben. Wird die Winterreifenpflicht ignoriert, kann es zu empfindlichen Strafen kommen, wie Johann Kopinits, ARBÖ-Rechtsexperte ausführt: „Bei einer Verkehrskontrolle kann die Exekutive im Extremfall Strafen von bis zu 10.000 € verhängen. Auch sind Probleme mit der Versicherung vorprogrammiert, wenn es bei winterlichen Fahrbedingungen zu einem Verkehrsunfall kommt und das Fahrzeug nicht mit Winterreifen ausgestattet war.“
Außerdem sind eine mit Frostschutz befüllte Scheibenwaschanlage sowie funktionierende Scheibenwischer für gute Sicht unerlässlich. Natürlich sollte auch immer ein Eiskratzer und Besen mitgeführt werden und für eingefrorene Türschlösser ein passendes Enteiser-Spray.
Batterie-Check
In den ARBÖ-Prüfzentren werden Funktion, Kapazität und damit die Überlebenschance der Autobatterie überprüft. Besser jetzt stressfrei ins nächste ARBÖ-Prüfzentrum kommen und fünf Minuten für den Check investieren, als sich dann morgens beim Wegfahren ärgern, weil das Auto nicht anspringen will.
Angepasstes Fahrverhalten als Vorsorge
Als wichtigsten Punkt rät der ARBÖ, Fuß weg vom Gas. Bereits bei nasser Fahrbahn sollte die Geschwindigkeit um 30 Prozent, bei Schneefahrbahn um 50 Prozent und bei Eisfahrbahn um 70 Prozent verringert werden. Um die Sichtbarkeit zu erhöhen, sollte das Abblendlicht bzw. wenn erforderlich die Nebelscheinwerfer eingeschalten werden. Weiters sollten sich die Beleuchtungs- bzw. Signaleinrichtungen in einem einwandfreien und vor allem sauberen Zustand befinden.
Falls das Fahrzeug außer Kontrolle gerät:
Sollten alle Vorsichtsmaßnahmen versagen und das Auto gerät ins Schieben bzw. Schleudern (Unter- bzw. Übersteuern): Blick in die gewünschte Fahrtrichtung, Lenkung in die gewünschte Fahrtrichtung und jedenfalls BREMSEN (falls vorhanden kuppeln).
Dieselfrostschutz
Extreme Kälte kann zudem speziell bei Dieselfahrzeugen zu Problemen führen: Denn purzeln die Temperaturen in den Keller, droht der Treibstoff „einzufrieren“. Die Folge: Das Fahrzeug springt nicht mehr an. Im Extremfall schaltet der Motor sogar während der Fahrt ab. Vor allem bei Fahrzeugen, die nachts im Freien stehen, raten ARBÖ-Experten bei extremer Kälte bereits vorsorglich einen Dieselfrostschutz in den vollen Tank zu kippen: „Dem Diesel wird es sofort warm ums Herz. So gibt‘s nach einer Frostnacht mit Sicherheit kein böses Erwachen“, so Erich Groiss, technischer Koordinator beim ARBÖ. Das Mittel wirkt auch dann noch, wenn sich beim Diesel bereits erste Erfrierungssymptome zeigen. Insbesondere während des Winterurlaubs ist darauf zu achten: Steht das Fahrzeug mehrere Tage und Nächte im Hochgebirge bei Temperaturen jenseits der minus 20 Grad Marke, wird auch der qualitativ hochwertigste Dieselkraftstoff einfrieren und zu massiven Problemen vor der Rückreise führen.
Fahrtrainings
Um für die nächste Kältewelle gerüstet zu sein, rät der ARBÖ zu Fahrtechnik-Trainings. Hierbei kann man gezielt den Grenzbereich des eigenen Fahrzeugs kennen lernen. Im Zuge des Fahrtechnik-Trainings werden den teilnehmenden Personen die entsprechenden Abwehrhandlungen vermittelt, die in Akutsituationen einen Unfall verhindern bzw. die Unfallfolgen vermindern können. Das Kursangebot der drei ARBÖ-Fahrsicherheitszentren findet man unter: www.ich-fahr-sicher.at
Quelle: OTS