vonRedaktion International
MÄRZ 11, 2022
Landesrat Gantner: Gezielte Zusammenarbeit zur Absicherung einer lebendigen Alpwirtschaft
Innsbruck (VLK) – Die Rückkehr des Wolfes im Alpenraum und die Folgen für die traditionelle Alpwirtschaft waren in den letzten Jahren sowohl in der ARGE ALP als auch im EU-Ausschuss der Regionen mehrfach Gegenstand von Stellungnahmen und Resolutionen. Daran anknüpfend haben die AgrarreferentInnen der ARGE ALP-Mitgliedsländer und -regionen in der Abschlusserklärung ihrer Tagung am Donnerstag, 10. März, in Innsbruck vereinbart, ihre Zusammenarbeit bei diesem Thema zu forcieren, berichtet Vorarlbergs Landwirtschaftslandesrat Christian Gantner. Ziel ist die Einrichtung eines länderübergreifenden Wolfsmanagements. „Diese Maßnahme ist ein wichtiger Beitrag zur Aufrechterhaltung einer flächendeckenden landwirtschaftlichen Bewirtschaftung der Berggebiete und zur Absicherung unserer lebendigen Alpwirtschaft“, betont Gantner.
Als vorrangige Ziele, die in den Ländern der ARGE ALP verfolgt werden sollen, nennt das Arbeitsübereinkommen die Verbesserung des länderübergreifenden Monitorings großer Beutegreifer – insbesondere des Wolfes – und der Abstimmung bei den Wolfsmanagementplänen in den Mitgliedsländern sowie einen kontinuierlichen Erfahrungs- und Datenaustausch hinsichtlich der Entwicklung von Großraubtieren im Alpenraum. Außerdem wird zwecks besserer Beschreibbarkeit der Alpenpopulation großer Beutegreifer und ihrer Wanderbewegungen eine Harmonisierung genetischer Untersuchungsmethoden und Markersysteme angestrebt.
Mit der Umsetzung erster konkreter Schritte wird zügig begonnen, so Landesrat Gantner. Dazu zählt etwa die Herstellung einer gemeinsamen Datengrundlage zur Entwicklung der Raubtierpopulationen. Die für den jährlichen Austausch und Abgleich zwischen den ARGE ALP-Mitgliedsländern erforderlichen Daten sollen jeweils bis zum Ende des ersten Quartals eines Jahres vorliegen. Zudem soll bereits ab Jahresmitte 2022 ein Austausch von Daten und DNA-Proben von individuell bestimmten (genotypisierten) Wölfen erfolgen, um die Bewegung insbesondere grenzüberschreitend wandernder Räuber besser nachvollziehen zu können.
Die vier derzeit von den Mitgliedsländern mit der Untersuchung genetischer Proben beauftragten Labors werden beauftragt, ein Konzept zur Harmonisierung ihrer Untersuchungsmethoden und Markersysteme inklusive Zeitplan und Kostenschätzung zu erstellen, das den ARGE ALP-Regierungschefs bei ihrer Konferenz im Oktober 2022 zur möglichen Beschlussfassung vorgelegt werden kann. Mit der Federführung zur Abstimmung der Labors und zur Ausarbeitung des Konzepts beauftragen die Länder Tirol, Vorarlberg und Salzburg das Labor für genetische Untersuchungen der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Dafür wird ein Budgetrahmen von maximal 10.000 veranschlagt.
Quelle: Land Vorarlberg