Abwasser - Spiegel der Gesellschaft

vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 10, 2020

Foto: Land Steiermark/Streibl

Foto: Land Steiermark/Streibl

Präsentation des Abwasserwirtschaftsplans Steiermark 2020

Graz (10. September 2020).- Zur Sicherung der hohen Wasserqualität in den steirischen Gewässern legt das Land Steiermark mit der Herausgabe des Abwasserwirtschaftsplans 2020 die Strategie für die Maßnahmen des nächsten Jahrzehnts vor. In der Steiermark wird seit Jahrzehnten in die Abwasser-Infrastruktur investiert und damit ein wichtiger Beitrag zur hohen Qualität des steirischen Wassers beigetragen. Der Phase des Ausbaues der Abwasserinfrastruktur, mittlerweile sind 97 Prozent der Bevölkerung an das rund 19.000 Kilometer lange Kanalnetz angeschlossen, folgt nunmehr die Phase der Sicherung aber auch Weiterentwicklung des Erreichten.

Der Abwasserwirtschaftsplan 2020 verfolgt das Ziel, jene Strategien und Maßnahmen aufzuzeigen, die einen sicheren und leistbaren Zugang zur öffentlichen Abwasserentsorgung sowie den Schutz unserer Gewässer sicherstellen. „Eine störfallfrei funktionierende Abwasserentsorgung ist heute selbstverständlich und Teil unserer Lebensqualität. Für die Zukunft ist es entscheidend diese hochwertige Infrastruktur an die demografischen und technischen Entwicklungen anzupassen. Dafür wird es große finanzielle und organisatorische Anstrengungen brauchen“, so Landesrat Hans Seitinger, der den Gemeinden und Verbänden für die gute Zusammenarbeit dankt.

Verstärkt in den Fokus der Abwasserreinigung tritt zunehmend die Diskussion auch Mikroplastik, Arzneimittelrückstände, Hormone und anderer Mikroschadstoffe aus dem Abwasser zu entfernen, wozu zusätzliche Reinigungsschritte in den steirischen Kläranlagen notwendig würden. Franz Hammer, Obmann der Gemeinschaft der Steirischen Abwasserentsorger, mahnt daher: „Das Bewusstsein der Bevölkerung für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Kanalisation muss verbessert. Der Kanal darf nicht als billige Müllentsorgung missbraucht werden.“

„Abwasseranlagen sind heute unverzichtbar für sauberes Wasser, eine wichtige Infrastruktur und Teil unserer Lebensqualität. Darin liegt Auftrag und Verantwortung für die Zukunft“, betont Abteilungsleiter Johann Wiedner. Er und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seiner Abteilung für Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit haben den Abwasserwirtschaftsplan Steiermark 2020 gemeinsam mit Gemeinden und Verbänden federführend erarbeitet.

Im Fokus der steirischen Abwasserwirtschaft stehen im nächsten Jahrzehnt folgende Schwerpunkte:

Gewässer schützen - heute und morgenErhöhte Ansprüche an die Wasserqualität, auch in Verbindung mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Fließgewässer, werden eine weitere Verbesserung der Reinigungsleistung der Kläranlagen zur Folge haben.Abwasserinfrastruktur - in Funktion und Wert erhaltenDie flächendeckend ausgebaute Abwasserinfrastruktur muss uneingeschränkt funktionieren. Dazu zählen qualifiziertes Personal, moderne Technik und Leitungsinformationssysteme, qualitätsgesichertes Störfallmanagement und die laufende Instandhaltung, Sanierung bzw. Erneuerung der Anlagen. So müssen in den nächsten Jahren die Investitionen für die Kanalsanierung deutlich erhöht werden, dabei sind auch die privaten Hausanschlussleitungen mit einzubeziehen.Leistbare Abwassergebühren gestaltenDie Abwasserentsorgung ist ein wichtiger Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Es ist und bleibt Ziel des Landes und der Gemeinden leistbare Gebühren für alle Haushalte bei hoher Qualität sicherzustellen. Dazu zählen das ständige Bemühen um effiziente Abläufe bei der Errichtung und im Betrieb sowie ein bedarfsgerechtes Förderungssystem.Regenwasserbewirtschaftung - neu denkenAls aktuelles Thema hat sich zuletzt immer mehr die Problematik der Starkregenereignisse und ihre negativen Auswirkungen auf die Kanalsysteme und Siedlungsgebiete aufgetan. So wird es in Zukunft mehr als bisher notwendig sein, die Regenwasserbewirtschaftung neu zu denken und zu gestalten. Dabei werden neben Kanalanlagen verstärkt der Rückhalt von Wasser in der Fläche auch in Verbindung mit mehr Grünraum in verbauten Gebieten erforderlich sein.


Quelle: Land Steiermark

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