vonOTS
SEPTEMBER 18, 2024
Wie wünschen sich Schüler*innen ihre Bildungsmedien? Bei einem Workshop des öbv gemeinsam mit YEP durften Jugendliche mitreden, wie ihre Bildungsmedien gestaltet sein sollten. Dieses Partizipationsformat hat das Demokratieverständnis bei 72 % der Jugendlichen verbessert.
Wien, 18. September 2024 - Rund 60 Schüler*innen im Alter von 12 bis 17 Jahren hatten am Freitag die Chance, im Rahmen des Action Day “Bildungsmedien, wie Jugendliche sie wollen” mitzureden, was ihnen bei der Gestaltung von Schulbüchern und anderer Bildungsmedien wichtig ist. In einer Vielzahl an kreativen und aktivierenden Übungen arbeiteten die Jugendlichen an der zentralen Frage: Wie sollten Schulbücher aussehen, damit junge Menschen gut und gerne damit lernen? Die teilnehmenden Schüler*innen kamen von drei Wiener Schulen: der Modularen Mittelstufe Aspern, dem BRG16 Schuhmeierplatz sowie der AHS Wien West.
Jugendliche sind Expert*innen ihrer Lebensrealität
„Schüler*innen nutzen unsere Produkte fast jeden Tag. Sie wissen genau, was sie brauchen, um gut lernen zu können. Deswegen ist es so wichtig, dass sie bei der Gestaltung von Bildungsmedien mitreden dürfen. Momentan sind sie noch viel zu selten in Entscheidungen im Bildungssystem eingebunden. Genau deshalb veranstalten wir diesen Action Day“, so Philipp Nussböck, Geschäftsführer des öbv.
Der öbv veranstaltet den Action Day gemeinsam mit dem Sozialunternehmen YEP, das jahrelange Erfahrung mit Jugendpartizipationsprozessen mitbringt. „Durch die YEP-Methode wird nachweislich die Selbstwirksamkeit von jungen Menschen gestärkt. Das ist in Zeiten wie diesen besonders wichtig, in denen Jugendliche oft das Gefühl haben, nicht gehört zu werden. Wir freuen uns, dass der Österreichische Bundesverlag mit gutem Beispiel vorangeht, Jugendbeteiligung fördert und die Ergebnisse wirkungsorientiert umsetzt.“, so YEP-Geschäftsführerin Linda Simon.
Zu Beginn der Veranstaltung wurden die Jugendlichen bestärkt, dass ihre Stimme zählt - an diesem Action Day aber auch darüber hinaus. So soll der Tag auch zur Demokratiebildungs beitragen und Jugendliche ermutigen, ihre Meinungen in der Gesellschaft einzubringen.
Reality Check & Vote on your feet
Insgesamt ging es um drei Dimensionen: die visuelle Gestaltung von Bildungsmedien, die Lernmethodik sowie das Thema Digitalisierung. Die jungen Menschen gestalteten zum Beispiel ihr eigenes Schulbuchcover, stimmten mit Übungen wie “Vote on your feet” und einer Online-Umfrage ab oder diskutierten bei “Open Speech” sowie diversen Stationen tiefergehende Fragen rund um Bildungsmedien. Sie unterzogen Schulbücher auch einem Reality Check: Wie gut entsprechen aktuelle Bildungsmedien den Bedürfnissen der Schüler*innen? Wie nah sind sie der Lebensrealität der Jugendlichen? Die Ergebnisse werden noch im Detail ausgewertet. Sehr eindeutig und etwas überraschend war allerdings, dass die Tendenz der Jugendlichen sehr klar hin zu gedruckten Schulbüchern ging. Digitale Bildungsmedien nutzen diese ebenfalls gern, aber idealerweise nur in ca. 30 Prozent der Zeit.
„Wir haben heute sehr wichtige Impulse gesammelt. Jetzt werden wir die Ergebnisse evaluieren und sie in die zukünftige Gestaltung unserer Bildungsmedien einfließen lassen“, so Nussböck.
Verbessertes Demokratieverständnis bei 72 % der Jugendlichen
91 Prozent der teilnehmenden Jugendlichen gaben am Ende der Veranstaltung an, dass sie dort erlebt haben, dass ihre Stimme zählt. 79 % wollen ihre Stimme in Zukunft öfter einbringen und 72 Prozent haben nach dem Action Day das Gefühl, dass sie Demokratie jetzt besser verstehen.
Quelle: OTS