Salzburg: Ärztliche Ausbildungsstätten - Bedarfsorientierte Planung

vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 09, 2023

Salzburg

Demografische Entwicklung und Anforderungen an Medizin und Pflege als zusätzliche Kriterien

(LK) Seit 1. Jänner 2023 sind die Länder für die Ausbildungsstellen der angehenden Medizinerinnen und Mediziner verantwortlich. Salzburg wird dabei neben der Anzahl der Bevölkerung und der zu versorgenden Touristen zusätzlich auch die demografische Entwicklung sowie Rahmenbedingungen in der Medizin und Pflege mitberücksichtigen.

Durch eine höchstgerichtliche Entscheidung wurde die Zuständigkeit für die Anerkennung ärztlicher Ausbildungsstellen von der Ärztekammer auf die Länder übertragen. Salzburg nutzt dies, um – weiterhin in enger Abstimmung mit der Salzburger Ärztekammer – zahlreiche bedarfsorientierte Kriterien einfließen zu lassen.

Stöckl: „Bedarfsorientierte Planung.“

Bisher wurde seitens des Bundes bei der Planung der benötigten Zahl an Medizinern vorwiegend die Bevölkerungsgröße herangezogen und davon wurde wiederum die erforderliche Anzahl an ärztlichen Ausbildungsstellen abgeleitet. Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl: „Wir werden auch demografische Faktoren wie die Alterung der Gesellschaft vorausblickend mitberücksichtigen. Weiter ist zu bedenken, dass wir viele Patientinnen und Patienten aus angrenzenden Regionen versorgen müssen, dass wir in unseren Expertisezentren Menschen aus ganz Österreich betreuen und dass wir aufgrund der Spezialisierungen der Medizin, dem Wunsch nach Teilzeit und Ähnliches in Zukunft verhältnismäßig mehr Stellen zu besetzen haben. Daher müssen auch die Ausbildungsplätze erhöht werden. In diesem Sinne treten wir auch an den Bund heran, die gesetzlichen Rahmenbedingungen an diese notwendigen Erfordernisse anzupassen.“

Ausbildung an mehreren Orten

Im Rahmen der ärztlichen Ausbildung hat es sich auch bewährt, dass zwischen Ausbildungsstätten gewechselt werden kann. „Wir haben bereits seit längerer Zeit zwischen den einzelnen Fondkrankenhäusern in Salzburg ein gutes Netzwerk, sodass auszubildende Mediziner auch unbürokratisch zwischen Krankenhäusern wechseln und dadurch ohne Wartezeiten alle Fächer absolvieren können. Diese Zusammenarbeit wird zukünftig noch verstärkt, um insbesondere bei Mangelfächern oder seltenen Fächern flexibler reagieren zu können. Neben der Tatsache, dass verschiedene Facetten des Arztberufes kennengelernt werden, werden so auch möglichst alle Ausbildungsstellen besetzt werden können“, informiert Stöckl.

Pirich: „Erleichterungen für Recruiting.“

Christian Pirich, Ärztlicher Direktor des Uniklinikums Salzburg, begrüßt die Entwicklungen: „Alle Maßnahmen, die das Recruiting von ärztlichem Nachwuchs erleichtern, sind grundsätzlich zu begrüßen. Das neue System ermöglicht es aus der Sicht des Uniklinikums, die Ausbildung des medizinischen Nachwuchses flexibler zu gestalten und besser an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Da wir laufend in Abstimmung mit der Gesundheitsabteilung des Landes sind, können wir unsere Anregungen und Wünsche zielgerichtet deponieren.“

Vorsorge wird getroffen

Erste Schritte in diese Richtung wurden bereits seitens des Landeshauptmann-Stellvertreters gemeinsam mit der Ärztekammer, dem Uniklinikum Salzburg sowie dem Kardinal Schwarzenberg Klinikum mit Initiativen wie die Lehrpraxen in der Allgemeinmedizin oder aktuell die Ausbildungsinitiative für niedergelassene Kinderärztinnen und -ärzte gesetzt. „Letztere ist deshalb eine notwendige Maßnahme, da ab dem Jahr 2030 in diesem Fach eine verstärkte Pensionierungswelle eintritt und wir damit Vorsorge treffen“, so Stöckl.

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Quelle: Land Salzburg

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