vonRedaktion Salzburg
JUNI 16, 2023
Zahlreiche Förderungen wurden u. a. in der heutigen vorgezogenen Stadtsenatssitzung beschlossen.
Das Grazer Altstadterhaltungsgesetz (GAEG) bezweckt den Schutz der historisch wertvollen Bereiche des Grazer Stadtbildes. Die ausgewiesenen Schutzzonen umfassen rund 8 Prozent des Stadtgebiets. Beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung ist eine Altstadt-Sachverständigenkommission (ASVK) eingerichtet. Die Stadt Graz kann zwei Mitglieder und zwei Ersatzmitglieder für diese Kommission nominieren. Diese sollen aufgrund ihres besonderen fachlichen Wissens in der Lage sind, über entscheidungswesentliche Tatsachen Auskunft zu erteilen. Zuletzt wurden mit Beschluss des Gemeinderates vom 17.02.2022 als Vertretung der Stadt Graz in der ASVK drei Personen nominiert; unter anderem Sophia Walk als Ersatzmitglied für Alfred Bramberger. Sie hat diese Funktion zwischenzeitig aus privaten Gründen zurückgelegt. Nunmehr soll für die vakante Position Eva Kuß nominiert werden. Sie ist Inhaberin eines eigenen Architekturbüros in Graz, zeichnet für zahlreiche prominente Sanierungen und Umbauten verantwortlich. Zudem weist Kuss Jurytätigkeiten, Gastprofessuren und Lehraufträge vor. Der Stadtsenatsbeschluss fiel einstimmig.
Mit insgesamt 236.688 Euro werde drei Projekte von erfa (Erfahrung für alle) in der Exerzierplatzstraße 33 in Gösting unterstützt: die Tischlerei, erfa-Textil und die „erfa-Soziallots:innen".
Die erfa-Tischlerei ist auch ein Ausbildungs- und Qualifizierungsprojekt für arbeitsmarktferne Jugendliche und junge Erwachsene in Graz. Die Tischlerei verfügt über vier voll ausgestattete Lehrlingsarbeitsplätze und durch die stufenweise Qualifizierung Platz für insgesamt zwölf Teilnehmer: innen pro Jahr. Der individuell orientierte Zugang des Angebotes ermöglicht es immer wieder, dass Personen die zunächst nur wenig leistungs- und anschlussfähig sind, in ein belastbares Lehr- oder Arbeitsverhältnis eines regulären wirtschaftlichen Betriebes zu wechseln.
erfa-Textil ist ein weiteres Projekt der erfa GmbH und in der Belgiergasse 6 beheimatet. Es wird für arbeitsmarktferne Frauen mit und ohne Migrationshintergrund angeboten. Neben einer niederschwelligen Beschäftigung in der Nähwerkstatt in Begleitung von Arbeitsanleiterinnen, erhalten die Teilnehmerinnen begleitende Angebote wie sozial- und berufspädagogische Betreuung und Beratung, Wissensvermittlung in sprachlichen und interkulturellen Trainings, sowie Miniworkshops zu Frauenrechten, Diskriminierung oder Gewalt. Die Nähwerkstatt ermöglicht Frauen durch Beschäftigung in einem geschützten Raum soziale Einbindung. Die Teilnehmerinnen können vertrauensvoll soziale Beziehungen aufbauen und pflegen, die auch drei gegen soziale Isolation wirken. Geplant sind 2023 bis zu 35 Teilnehmerinnen im Volumen von rund 2.600 Arbeitsstunden.
Die „erfa-Soziallots*innen" sind seit 2021 in der Idlhofgasse 6, angesiedelt. In Zusammenarbeit mit den Sozialarbeiter:innen des Sozialamtes ist der Soziallots:innen-Dienst ein ergänzendes Angebot der Erwachsenen-Sozialarbeit in Graz. Es handelt sich dabei um einen niederschwelligen Begleit-, Betreuungs- und Unterstützungsdienst für benachteiligte Personen mit fehlendem sozialen Unterstützungsnetzwerk. Vier Personen sind aktuell hauptamtlich als Soziallots:innen tätig (VZÄ 2,86), fallweise unterstützt durch ehrenamtliche Personen (Übersetzer:innen), Zivildiener oder Absolvent:innen des Freiwilligen Sozialen Jahres. Im Jahr 2022 wurden etwa 2.200 Aufträge für rund 350 Klient:innen bearbeitet, für das laufende Jahr 2023 ist mit weiter steigendem Unterstützungsbedarf zu rechnen.
Adaptierung des Parks Dornschneiderwiese
Das rund 6.744 m² umfassende Areal Dornschneiderwiese in 8020 Graz ist als öffentlicher Park ausgewiesen und liegt im Verantwortungsbereich der Abteilung für Grünraum und Gewässer. Am vorhandenen Spielplatz nagt der Zahn der Zeit. In die Pläne zur Adaptierung flossen auch die Wünsche der Anrainer:innen ein. So werden etwa zur Schaffung zusätzlicher Schattenbereiche und besseren Strukturierung der Flächen 19 neue Bäume gepflanzt.
Jene Bereiche, die nun stark durch Büsche verwachsen sind, werden künftig besser strukturiert werden, auch eine Blühwiese wird angelegt werden. Zudem wird ein Trinkbrunnen im Zugangsbereich durstige Seelen laben, das vorhandene Klo bleibt erhalten und weitere Mülleimer mit Abdeckung und Hundesackerl-Spender werden aufgestellt. Eine klassische Tisch-Bank-Kombination, mehrere Einzel- und Sitzbänke werden die Anlage aufwerten. Ein neuer Weg in den Park soll die Menschen einladen, ihn häufig und gerne zu besuchen. Die beliebte Rodelwiese im Winter und eine multifunktionale Freispielwiese bleiben bestehen. Für Sportbegeisterte eine gute Nachricht: Ein Tischtennistisch sowie ein Streetballfeld werden im Süden der Dornschneiderwiese bereitgestellt. Die Kosten liegen bei 194.700 Euro. Einstimmig beschlossen.
Förderungen im Bereich der alterspsychiatrischer Betreuung
„Sopha Graz - Mobile alterspsychiatrische Betreuung - mit integrierter Einsamkeitsvorbeugung für sensible Personengruppe" wurde mit 150.000 Euro Förderung unterstützt, die stundenweise Entlastung, die SOPHA Angehörigen von alterspsychiatrisch erkrankten Menschen ermöglicht, erhielt eine Fördersumme von 100.000 Euro zugesprochen. Das sei eine deutliche Erhöhung der Fördersummen, erklärte der zuständige Stadtrat Robert Krotzer, die dringend notwendig ist. Auch Bürgermeisterin Elke Kahr begrüßte diese Erhöhung bzw. Unterstützung. Der Entschluss viel in einem Packet mit weiteren Unterstützungen in sozialen Bereich - einstimmig.
Quelle: Stadt Graz