vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 02, 2024
LR Rosenkranz und AMS NÖ-Chefin Kern: Lage am Arbeitsmarkt bleibt zu Jahresende getrübt
„Im bisherigen Jahresdurchschnitt des Jahres 2024, also den ersten elf Monaten, ist ein Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Höhe von 8,8% im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten. Die monatliche Tendenz zeigt allerdings in Richtung sinkender monatlicher Steigerungsraten. Im November 2024 ist die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr um 7,3% gestiegen. Österreichweit steigt diese mit Plus 10,4% und fällt damit im Vergleich zu Niederösterreich deutlich stärker aus. Nun heißt es, vor dem Hintergrund der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung und zunehmenden Schwierigkeiten in der exportorientierten Industrie, die gemeinsamen Anstrengungen, Menschen in Arbeit zu bringen, weiter fortzusetzen“, so Arbeitsmarkt-Landesrat Susanne Rosenkranz und AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern.
Ende November 2024 sind 42.266 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 2.862 oder 7,3% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Inklusive Schulungsteilnehmern befanden sich 52.228 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+7,2% gegenüber dem Vorjahr). Der Bestand an unselbständig Beschäftigten (geschätzt) in Niederösterreich liegt Ende November bei 658.000 Personen. Davon waren 294.000 Frauen (+0,3%) und 364.000 Männer (-0,8%). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Minus von 0,3%. Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich aktuell bei 6,0% und damit 0,4%-Pkt. über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 7,1% (+0,6%-Pkt.).
„Seit Jahresbeginn konnten bereits 72.364 Jobsuchende aus Niederösterreich wieder ins Berufsleben starten. Das sind um 0,8% bzw. rund 600 Personen mehr als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Vor allem bei Jugendlichen entwickeln sich die Arbeitsaufnahmen mit einem Plus von 3,7% bislang positiv. Grundlage für diese ungebrochene Dynamik sind der gute Branchenmix in Niederösterreich und damit ein anhaltend attraktives Stellenangebot beim AMS. Wir haben in diesem Jahr bereits knapp 645.000 Stellenvorschläge an Arbeitsuchende ausgegeben. Mit Sorge blicken wir allerdings auf die Entwicklung in der Industrie. Wenn der Wirtschaftsaufschwung ausbleibt, rechnen wir mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr“, so AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern.
Die Zahl der arbeitslosen Personen hat sowohl bei Frauen (+8,4% bzw. +1.491) als auch bei Männern (+6,3% bzw. +1.371) zugenommen. Ältere Personen ab 50 Jahre weisen ebenso eine Steigerung der Arbeitslosigkeit auf (+4,8% bzw. +694) wie Personen im Haupterwerbsalter (+7,9% bzw. +1.644). Am stärksten fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen im Alter bis 24 Jahre mit einem Plus von 13,0% (auf 4.545 Personen) aus. Nach Branchen steigt in der Warenherstellung (+11,9% bzw. +478), im Handel/KFZ (+8,8% bzw. +635) sowie in der Beherbergung und Gastronomie (+7,7% bzw. +273) die Arbeitslosigkeit überproportional stark. Hingegen steigt die Arbeitslosigkeit in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (v.a. Arbeitskräfteüberlassung und Gebäudebetreuung) (+4,6% bzw. +302), im Bauwesen (+4,2% bzw. +135), im Gesundheits- und Sozialwesen (+3,0% bzw. +86) sowie weniger stark als im Durchschnitt von Niederösterreich.
„Niederösterreichische Unternehmen suchen weiter nach Arbeitskräften. Im heurigen Jahr wurden bisher rund 72.000 offene dem AMS NÖ gemeldete Stellen erfolgreich mit einer passenden Arbeitskraft besetzt und es stehen aktuell insgesamt 13.681 offene Stellen zur Verfügung. Leider passen die gewünschten Qualifikationen von Arbeitssuchenden und offenen Stellen nicht immer zusammen. Mit einem umfangreichen Angebot an Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen fördern das Land Niederösterreich und das AMS Niederösterreich Menschen auf ihrem Weg zu einer neuen Beschäftigung“, unterstreicht Arbeitsmarkt-Landesrat, Susanne Rosenkranz.
Aktuell sind 13.681 freie Stellen beim AMS gemeldet. Das sind zwar um 8,5% weniger als im November des Vorjahres, aber das Angebot liegt um über ein Viertel über dem Niveau vor fünf Jahren. Am Lehrstellenmarkt zeigt mit insgesamt 1.211 offenen Lehrstellen ein Rückgang um 10,9% gegenüber dem Vorjahr. Die Entwicklung der Nachfrage nach Arbeitskräften ist unterschiedlich. So gibt es Branchen mit weiter steigender Arbeitskräftenachfrage, wie beispielsweise der öffentlichen Verwaltung (+33,7% bzw. +207) und Verkehr/Lagerei (+6,5% bzw. +45). Starke Rückgänge sind in der Warenherstellung (-18,2% bzw. -287), in der Beherbergung und Gastronomie (-17,1% bzw. -184) und im Handel/KFZ (-16,7% bzw. -530) zu beobachten.
Quelle: Land Niederösterreich