Niederösterreich: Alpbacher Wirtschaftsgespräche - Der Betriebsstandort auf dem Prüfstand

vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 05, 2020

Niederösterreich

LR Danninger: Ökologische und soziale Aspekte gewinnen immer mehr an Bedeutung

So wie sich Unternehmen immer neuen Herausforderungen stellen müssen, ändern sich auch die Anforderungen, die an einen Wirtschaftsstandort gestellt werden. Niederösterreich ist hier bereits sehr gut unterwegs, wie die diesjährige ecoplus Breakout Session im Rahmen der Alpbacher Wirtschaftsgespräche bestätigte. „Aufgrund der Corona-Sicherheitsmaßnahmen wurde die Breakout Session heuer zum ‚AlmTalk‘, der sich mit Standortentwicklung und Betriebsansiedlungen beschäftigte. Die Pandemie hat in vielen Bereichen zu einem Umdenken geführt. Ökologische und soziale Aspekte gewinnen immer mehr an Bedeutung, dem gilt es auch in der Standortentwicklung gerecht zu werden“, so Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger.

Bereits zum sechsten Mal organisierte ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, eine Breakout Session bei den Alpbacher Wirtschaftsgesprächen. Heuer erstmals in Form einer Videoproduktion, die Anfang Oktober online verfügbar sein wird. Unter dem Motto „Der Betriebsstandort im Lichte des ökologischen und sozialen Wandels“ wurde analysiert, welche Motive hinter Standortentscheidungen stehen und welche Möglichkeiten Regionen und die Politik haben, um den Herausforderungen der Zukunft ausreichend Rechnung zu tragen.

„Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, die bestmöglichen Rahmenbedingungen für moderne, zukunftsorientierte Unternehmen zu schaffen. Dazu zählt die ökologische Standortentwicklung ebenso, wie die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft oder auch das Aufgreifen von wichtigen Trends und Entwicklungen. In meinen Augen ist es das Zusammenspiel vieler Maßnahmen, die zum Erfolg führen und die einen Standort für moderne Unternehmen mit einer verstärkten ökologischen und sozialen Ausrichtung attraktiv machen“, erklärte Danninger.

Dabei ist für Keynote Roland Scherer, Direktor des Instituts für Systemisches Management & Public Governance an der Universität St. Gallen, „der Betriebsstandort nicht immer das Ergebnis eines rationalen Entscheidungsprozesses, vielmehr spielen hier oftmals emotionale und persönliche Faktoren der Entscheidungsträger eine zentrale Rolle.“ Diese Einschätzung wird auch von den an der Breakout Session teilnehmenden Unternehmerinnen und Unternehmern bestätigt. So ist für Lisa Dyk, Geschäftsführerin Erste Raabser Walzmühle GmbH & Co KG, „der Betriebsstandort historisch vorgegeben, wunderschön und lebt durch Innovation.“ Reinhard Griessler, Werksleiter bei Fritz Egger GmbH & Co KG, sieht im Betriebsstandort „einen vielschichtigen und zentralen Wettbewerbsfaktor einerseits und gleichzeitig einen Ort der Identifikation für Unternehmer, Mitarbeiter und das Umfeld des Unternehmens anderseits.“ Ernst Gugler, Geschäftsführer Gugler GmbH, betrachtet den Betriebsstandort als „den gemeinschaftlichen Wirkungsort, in dem Menschen mit ihren individuellen Talenten, den Betriebsmitteln und den Standortressourcen dem Unternehmenszweck sowie dem Gemeinwohl, insbesondere dem regionalen Umfeld, dienen.“

Ein attraktiver Wirtschaftsstandort muss also sehr viele unterschiedliche Kriterien erfüllen. Welche „Rolle der Politik bei der Schaffung von förderlichen Rahmenbedingungen für ökologische und sozial engagierte Unternehmen“ zukommt, analysierte Curdin Derungs, Dozent an der FH Graubünden, in einem Videostatement. Für ihn sind drei Punkte von besonderer Bedeutung: Die Bereitstellung infrastruktureller Rahmenbedingungen, eine Bündelung der Kräfte und eine intensive Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sowie die Forcierung individueller lokaler Entwicklungskonzepte. Das Resümee von ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki und Andreas Kirisits, ecoplus Geschäftsfeldleiter Investorenservice, lautete:„Wir als Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich müssen laufend die Anforderungen der Unternehmen im Blick haben, um unsere Beratungsangebote danach auszurichten.“

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Quelle: Land Niederösterreich

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