vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 24, 2021
LH Kaiser hielt Gastvortrag im Rahmen der Lehrehrveranstaltung „Die Europäische Union: Geschichte, Funktionsweise und aktuelle Herausforderungen" – Kärnten profitiert enorm von der EU
Klagenfurt (LPD). Mit der Lehrveranstaltung „The European Union: history, functioning & current challenges“ haben Studierende aller Fakultäten die Möglichkeit, sich kritisch mit aktuellen Themen der EU-Politik auseinanderzusetzen und mit erfahrenen Experten aus dem öffentlichen Sektor auszutauschen. Gestern, Freitag, hielt Landeshauptmann Peter Kaiser einen Gastvortrag in englischer Sprache, der sich mit den Auswirkungen der EU auf Kärnten seit dem Beitritt von Österreich 1995 auseinandersetzte.
Kaiser informierte über die EU-Mittel, die seit dem Beitritt Österreichs an Kärntner Projektträger aus allen Bereichen geflossen seien. „Kärnten konnte EU-Mittel in Höhe von 2.915 Millionen Euro aus verschiedenen EU-Fördermaßnahmen lukrieren. Dieser Betrag ist höher als das jährliche Budget des Landes (rund 2,6 Milliarden Euro).“ Als ausgewiesenes Innovations- und Forschungsland hätten die Kärntner Forschungseinrichtungen ebenso enorm durch EU-Förderprogramme wie Horizon2020 profitiert und damit den Forschungsstandort Kärnten nachhaltig stärken können.
Ein weiteres Thema war die Einstellung der Kärntnerinnen und Kärntner zur EU. Dabei bezog sich der Landeshauptmann auf die aktuelle Umfrage der "Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik", die besage, dass 71 Prozent der Kärntnerinnen und Kärntner an den Vorgängen und Ereignissen in der Europäischen Union und der europäischen Politik interessiert seien, davon 24 Prozent "sehr" und 47 Prozent "etwas". „Wenn es um die Auswirkungen der EU-Mitgliedschaft auf Kärnten geht, sind 43 Prozent der Befragten ebenfalls davon überzeugt, dass sie durch die EU-Mitgliedschaft vor allem Positives im eigenen Bundesland sehen. Rund ein Drittel (36 Prozent) sagt: Für Kärnten ist es egal, ob Österreich Mitglied der EU ist oder nicht“, sieht Kaiser weiterhin Informations- und Aufklärungsbedarf.
Bei der Frage nach der Zukunft im Zusammenhang mit der EU stehe für 65 Prozent der Kärntnerinnen und Kärntner die "Verringerung der Kluft zwischen Arm und Reich" an erster Stelle. Wichtige Bereiche seien auch „Klima- und Umweltschutz" (59 Prozent) und eine „gemeinsame EU-Asyl- und Migrationspolitik" (57 Prozent).
Berichtet hat Kaiser auch über die Kooperation Kärntens mit seinen Nachbarn. Neben der „Alpen-Adria-Allianz“ geschehe dies vor allem über die „Euregio Senza Confini“, die 2013 als Europäischer Verband für territoriale Zusammenarbeit mit Friaul-Julisch Venetien und dem Veneto gegründet wurde. „Ich wurde bereits zum zweiten Mal von meinen Kollegen Luca Zaia (Präsident Veneto) und Massimiliano Fedriga (Präsident Friaul-Julisch Venetien) zum Vorsitzenden gewählt und es gibt viele unterschiedliche Bereiche der Zusammenarbeit wie beispielsweise im Tourismus, Wirtschaft oder Gesundheit.“
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, den Studierenden ein breites Grundlagenwissen über die Entwicklung und Arbeitsweise der Europäischen Union sowie deren Bedeutung für eine offene und inklusive Gesellschaft zu vermitteln. Darüber hinaus erhalten Studierende Einblicke in den Arbeitsalltag von EU-Institutionen und erfahren aus erster Hand, welche vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten es bei der EU gibt, informiert Organisator René Reiterer, der beim Europäischen Rechnungshof tätig ist.
Quelle: Land Kärnten