Alpenverein startet Kampagne rund um Toilettengang am Berg

vonOTS
SEPTEMBER 03, 2020

Foto: Alpenverein

Foto: Alpenverein

Innsbruck (OTS) - Gegen große wie kleine Geschäftemacherei am Berg setzt sich der Österreichische Alpenverein bekanntlich des Öfteren ein. Dass es sich dabei nicht immer um Bau-Projekte in den Alpen handeln muss, zeigt der „Anwalt der Alpen“ aktuell mit seiner neuen Informationskampagne: Gemeinsam mit der Initiative „Bergwelt Tirol – Miteinander erleben“, den Tiroler Schutzgebieten und der Landwirtschaftskammer Tirol hat der Alpenverein nun ein Projekt zum Thema „Toilette am Berg“ ins Leben gerufen. Humorvoll kommunizierte Botschaften auf Schildern und Plakaten sollen Naturliebhaber darauf aufmerksam machen, dass ihre Hinterlassenschaften die Ökosysteme in den Alpen empfindlich verändern können. Für den Fall der Fälle sollte demnach u.a. ein spezielles „Erste-Hilfe-Set“ mitgenommen werden, inklusive Toilettenpapier und „Sackerl fürs Gackerl“.

Viele kennen dieses Bild: Benutzte Taschentücher, die beim Wandern den Wegesrand säumen. Alles Wurst?! Mitnichten! Der Österreichische Alpenverein macht aktuell mit einer Informationskampagne auf dieses oft unterschätzte Problem aufmerksam: Die Alpen werden besonders in der Wandersaison häufig als Toilette verwendet. Je weiter Naturliebhaber in die Höhen steigen, desto sensibler wird jedoch der Lebensraum. Hinterlassenschaften wirken als Dünger und können Ökosysteme empfindlich verändern. Außerdem erhöhen sich die Verrottungszeiten mit zunehmender Höhe.

Tabuthema humorvoll kommunizieren

Die neue Informationskampagne soll nun auf humorvolle Art und Weise Empfehlungen zu einem Thema abgeben, über das meist nur hinter vorgehaltener Hand oder gar nicht gesprochen wird. „Ziel ist zum einen, den sensiblen Hochgebirgslebensraum zu schonen, zum anderen, Konflikte mit anderen Lebensraumpartnern zu vermeiden“, erklärt Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora.

Die Empfehlungen sind laut Benjamin Stern von der Naturschutzabteilung im Österreichischen Alpenverein einfach umzusetzen, nur fehle es oft am Problembewusstsein: „Toilettenpapier verrottet beispielsweise deutlich schneller als Papiertaschentücher. Am besten wäre, gebrauchtes Papier wieder mit ins Tal zu nehmen. Neben der medizinischen Rucksackapotheke gehört also auch ein spezielles „Erste-Hilfe-Set“ für den Notdurft-Fall in den Rucksack, bestehend aus Klopapier und Beutel“, erklärt Stern. „Leicht umsetzbar ist auch das Abstandhalten von Gewässern und Stadeln. Das schont nicht nur Flora und Fauna, auch Bauern und Grundbesitzer sind froh darüber. Manchmal ist es auch eine Frage des Timings: So könnte das ein oder andere sich anbahnende Bedürfnis sicher noch auf der Toilette am Ausgangspunkt erledigt werden.“

Folgende Empfehlungen werden in der Kampagne kommuniziert:

Quelle: OTS

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