Tirol: Alpinpolizei Tirol - Bilanz Wintersaison 2020/21

vonRedaktion Salzburg
APRIL 30, 2021

Polizeihubschrauber Libelle - Symbolbild
© BM.I

Der österreichweite Trend bei der Entwicklung der Unfallszahlen im alpinen Gelände spiegelt sich in Tirol wider. Um ca. 75 % weniger Unfälle im alpinen Gelände auch in Tirol, vor allem auf den Schipisten. Für die Alpinpolizei in Tirol haben sich im Winter 2020/21 drei Schwerpunkte herauskristallisiert:

1) Starkschnee - Ereignis Osttirol:
Anfang Dezember 2020 wurde von der ZAMG starker und anhaltender Schneefall für ganz Osttirol prognostiziert. Als Zeitraum für das "Starkschnee – Ereignis" wurde der 04.12. bis 06.12.2020 im Vorfeld definiert. Es wurde dabei eine stationäre Südstaulage mit ungewöhnlich hohen Schneemengen vorhergesagt. Man ging von einer dynamischen, meteorologischen Einsatzlage aus. Von der BH Lienz wurde eine Bezirkseinsatzleitung und vom BPK Lienz ein Einsatzstab hochgefahren. Des Weiteren wurden in den betroffenen Gemeinden Gemeindeeinsatzleitungen (siehe Foto) eingerichtet, die jeweils mit Alpinpolizisten/innen besetzt wurden. Auf Grund der Erfahrungswerte der Vorjahre sowie der akribischen Vorbereitungen sowohl der Behörden und Einsatzorganisationen als auch der Osttiroler Bevölkerung, konnte diese dynamische Einsatzlage ohne gröbere Sach- und Personenschäden abgewickelt werden, stellte aber an alle Beteiligten sehr hohe Anforderungen.

2) Alpine Corona – Kontrollen:
Im vergangenen Winter gab es, so wie in Restösterreich auch, in Tirol Corona – Schwerpunktkontrollen im alpinen Gelände, vorwiegend im organisierten Schiraum (Pisten, Schirouten usw.) wobei insbesondere die Maskenpflicht und die Abstandsregel sowie der Nachweis über ein negatives Corona Testergebnis in den Schigebieten überprüft wurden. Beispielsweise wurde eine derartige Schwerpunktaktion im Bezirk Schwaz durchgeführt und dabei ca. 200 Personen kontrolliert. Es trugen alle Masken und jeder hatte einen entsprechenden Nachweis über ein negatives Testergebnis mit. Seitens der Alpinpolizei Tirol wird den Schifahrern und Schifahrerinnen ein großes Lob für ihre Disziplin und die Kooperation im Zuge der Kontrollen ausgesprochen.

3) Skitourenwinter 2020/21:
Auf Grund der landesweiten Corona – Regelungen sowie der Reisebeschränkungen war im vergangenen Winter fast kein internationales Publikum in Tirol vertreten. Deshalb sind die Zahlen in sämtlichen Bereichen der alpinen Unfallstatistik stark rückläufig. Vor allem im organisierten Schiraum. Einzig der Bereich der Skitouren – Unfälle verdient etwas mehr Aufmerksamkeit. Im Vorjahr 2019/20 waren es 234 Unfälle, davon 4 tödliche Unfälle und im heurigen Winter 2020/21 waren es 184 Unfälle, davon aber 9 tödliche Unfälle. Zurückzuführen dürften diese doch relativ hohen Unfallszahlen auf den Umstand sein, dass vermehrt Pistengeher/innen vom organisierten Schiraum in den freien Schiraum wechselten. In den letzten Jahren gab es einen regelrechten Boom im Pistengeher/innen–Bereich. Nach einiger Zeit probieren dann viele der Pistengeher/innen Schitouren im freien Gelände und wagen sich dabei in den ungesicherten Bereich. Gepaart mit tückischen Lawinen- und Wettersituationen (heuer teilweise Altschneeproblematik, Frühjahresverhältnisse im Februar usw.) kommt es dann vermehrt zu Unfällen.

Empfehlung der Alpinpolizei Tirol:

Bevor man sich in den freien, ungesicherten Schiraum begibt, sollte man einen dementsprechenden Kurs und/oder Ausbildung bei einer renommierten Organisation (zivile Bergführer, ÖAV, NF usw.) absolvieren und mit leichten, nicht anspruchsvollen Schitouren beginnen. Die Absolvierung einer Ausbildung und zunehmende Erfahrung tragen dann dazu bei, dass man Schitouren auch im freien, ungesicherten Gelände relativ sicher durchführen kann. Des Weiteren sind eine umfangreiche Vorbereitung und ordentliche, verantwortungsvolle Tourenplanung wichtige Faktoren, die zur Erhöhung der Sicherheit im alpinen Gelände beitragen.



Quelle: LPD Tirol

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