Hallstatt, Bez. Gmunden: Alpinpolizisten im Einsatz - Kletterer aus misslicher Lage gerettet

vonRedaktion International
JULI 02, 2022

Polizeihubschrauber Libelle - Symbolbild
© BM.I

Ein 39-Jähiger und eine 48-Jährige, beide tschechische Staatsangehörige, reisten am Abend des 30. Juni 2022 nach Hallstatt, um dort ein paar Tage Urlaub zu verbringen und Klettersteige zu begehen.
Der 39-Jährige hatte schon mehrfach die Seewand erklommen. Seine Begleiterin hatte ebenfalls alpine Erfahrung.
Am 1. Juli 2022 gegen 7 Uhr stiegen die beiden von den Kesselgründen bei Hallstatt zur Hirschaualm auf, um den Seewand Klettersteig zu begehen. Der Klettersteig hat eine Wandhöhe von ca. 750 Meter und weist auf der sechteiligen Schwierigkeitsskala D-E auf. Er zählt zu den schwierigsten und längsten in den Ostalpen. Um 8 Uhr kletterten die beiden los. Die nordseitig exponierte Wand war zu diesem Zeitpunkt noch nass. Die Wetterprognose verlautbarte den Durchzug einer Kaltfront mit teils starkem Regen.
Viel zu langsam kamen die beiden voran. Vor allem die Frau war müde und hatte leichte Schmerzen im Knie. Den Punkt "seit 1881", Seehöhe 1250 Meter, was exakt der Wandhälfte entspricht, erreichten die beiden erst um etwa 14 Uhr. Normalerweise benötigt man dafür rund zwei Stunden.
Dennoch kletterten sie weiter bis zum "Fledermausbiwak", Seehöhe ca. 1320 Meter. Dort erkannten sie jedoch die Ausweglosigkeit nach oben und kletterten deshalb wieder ab. Aus der Wand und noch am Stahlseil des Klettersteigs gesichert glaubten sie weit abseits vom Klettersteig einen Pfad zu erkennen. Diesen steuerten sie an. Der Pfad war aber nur ein Gamswechsel und führte die Freunde in unwegsames Steilgelände. Um ca. 16:30 Uhr setzten die beiden entkräftet einen Notruf ab und schilderten ihre missliche Lage. Ein Alpinpolizist der fließend tschechisch spricht leistete wertvolle Dolmetsch-Dienste.
Nachdem sich die Wetterlage und vor allem die Sicht besserte, gelang es der Hubschraubercrew gegen 18:15 Uhr die beiden Kletterer am kurzen Gehänge zu retten und ins Tal zu fliegen.
Eine terrestrische Rettungsaktion hätte wegen der Verhältnisse und dem Gelände in den Abend- und Nachstunden nicht stattgefunden und die beiden Tschechen hätten bis in die Morgenstunden ausharren müssen. Die Geretteten, die ärztliche Hilfe ablehnten, wurden abschießend zum Parkplatz zu ihrem Pkw gebracht.


Quelle: LPD Oberösterreich

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