Salzburg: Alpinunfälle - Bergrettung im Dauereinsatz

vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 23, 2024

Foto: @ Bergrettung Annaberg

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Bergretter aus Annaberg bargen in der Nacht von Sonntag auf Montag drei junge, erschöpfte Männer vom Klettersteigaustieg. Ein Abstieg mit den Erschöpften war nicht machbar.

Am 22. September vormittags unternahm ein 46-jähriger Oberösterreicher aus dem Bezirk Vöcklabruck eine Wanderung auf die Bleckwand. Beim Abstieg auf einer Höhe von 1340m war der Steig durch einen umgestürzten Baum schwer begehbar. Der 46-Jährige begab sich daher in weglosen Gelände und kam dabei zu Sturz. Der 46-Jährige konnte selbstständig den Notruf verständigen. Der Oberösterreicher wurde von der Bergrettung und Alpinpolizei zum Gipfel getragen und von dort mit Verletzungen unbestimmten Grades von der Rettung ins Krankenhaus gebracht.

Am Nachmittag des 22. September unternahm eine 69-jährige deutsche Staatsbürgerin aus Hessen mit ihrem 18-jährigen Enkelsohn eine Wanderung auf den Hochkönig. Beim Abstieg von der Taghaube, auf einer Höhe von 2100 Meter, stolperte die 69-Jährige und stürzte circa 15 Meter in einen Graben ab. Der Enkelsohn setzte sofort den Notruf ab. Nach durchgeführter Seilrettung der Alpinpolizei, wurde die Frau mit Verletzungen unbestimmten Grades vom Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen.

Am gleichen Nachmittag setzte ein 73-Jähriger Deutscher aus Bremen einen Notruf ab. Seine 63-jährige Ehefrau hatte sich nahe des Hundsteins auf einer Höhe von 2050m in einem Schneefeld vergangen und konnte nicht mehr weiter und auch nicht mehr zurück. Die Deutsche konnte vom Polizeihubschrauber geborgen und unverletzt ins Tag gebracht werden.

Am späten Abend stiegen ein 18-jähriger und ein 19-jähriger israelischer Staatsbürger und ein 18-jähriger Belgier nach einer Wanderung von der Zwieselalm ab. Unter des Großen Donnerkogels, kamen die drei Freunde aufgrund der schwierigen Verhältnisse im Klettersteig und der schlechten Zeitplanung in Bergnot und alarmierten die Rettungskräfte. Aufgrund der Dunkelheit, Schneelage und der schlechten Ausrüstung der Männer, war ein Abstieg unmöglich. Die in Notgeratenen konnten mit dem Rettungshubschrauber unverletzt zur Bergstation geflogen werden.

Nachtrag der Bergrettung:

Annaberg: Drei junge Männer aus Israel und Belgien waren am Sonntag den Donnerkogel Klettersteig gegangen. Sie wollten sich den Sonnenuntergang am Berg ansehen, waren jedoch aufgrund ihrer Erschöpfung, Ausrüstung und fehlenden Tourenplanung nicht mehr in der Lage, alleine abzusteigen. Die Bergrettung Annaberg wurde am Sonntagabend nach 21:30 Uhr alarmiert. Die drei Sportler hatten bereits die doppelte Zeit für den Aufstieg gebraucht und waren am Ende des Klettersteiges im Stahlseil – völlig durchnässt und fertig – eingehängt, so Quehenberger. Bergretter aus Annaberg stiegen zu den Touristen auf und brachten wärmende Kleidung, Tee und andere Ausrüstung mit. „Die drei Männer waren völlig erschöpft, unterkühlt und konnten nicht mehr alleine absteigen, auch nicht am Seil. Sie hatten auch nur leichte Schuhe an und der Schnee liegt teilweise noch hüfthoch“, schildert Werner Quehenberger, der Bezirksleiter der Bergrettung im Tennengau die Situation. „Wir wollten mit ihnen am Berg biwakieren, weil wir auch keine nächtliche Taubergung mittels Winde durchführen konnten und kein Hubschrauber in der Nacht dort landen kann. Schließlich haben wir trotzdem noch probiert, die Besatzung des C14 (Niederöblarn, Steiermark) zu erreichen, da diese Nachtflüge durchführt.“ Der Rettungshubschrauberbesatzung des C14 gelang es unter schwierigsten Bedingungen und großen Herausforderungen dort schwebend die erschöpften Sportler an Bord zu nehmen. Sie wurden ins Tal geflogen. Insgesamt standen 14 Bergretter und zwei Alpinpolizisten im Einsatz.

„Ich erspare mir dazu jeden Appell an die Vernunft und an Tourenplanung etc.“, sagt Bezirksleiter Quehenberger fast resignierend, „denn offensichtlich erreichen wir damit nicht jene, die es so lernen könnten. Andere wissen es ja ohnehin, was es bedeutet, derzeit diesen Klettersteig zu begehen.“

Quelle: LPD Salzburg, Bergrettung Salzburg

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