vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 14, 2021
Eine Gruppe von vier Tourenskigehern aus der Steiermark (zwei Männer 38 und 30, sowie zwei Frauen 36 und 25 Jahre alt) unternahmen am 14.02.2021 eine gemeinsame Skitour über die "Ostrinne" auf die Selenitza in den Karawanken, Gemeinde Ferlach, Bezirk Klagenfurt Land. Während dem Aufstieg wurden die vier von einem 33-jährigen Skitourengeher im Bereich zum Einstieg in die Ostrinne überholt. Dieser war allein unterwegs. Alle Beteiligten stiegen dann zu Fuß mittels Steigeisen in unterschiedlicher Marschgeschwindigkeit die Rinne auf.
Der St. Veiter befand sich laut Schilderung ca. 100 Meter oberhalb der Augenzeugen, als er aus eigenem Verschulden eine Schneebrettlawine in ca. 35 bis 40 Grad steilem Gelände auslöste und mitgerissen wurde. Glücklicherweise befanden sich zu diesem Zeitpunkt die nachsteigenden Zeugen hinter einer Felsnase, sodass diese von der ausgelösten Lawine nicht mitgerissen worden sind.
Der Verunfallte kam nach ca. 200 Metern zum Stillstand und konnte sich zunächst selbstständig aus den Schneemassen befreien. Zu diesem Zeitpunkt bestand von den vier Personen noch Rufkontakt zum 33-jährigen.
Wenige Augenblicke später kam es jedoch durch Selbstauslösung in sehr steilem Gelände (40-45 Grad) zu einem neuerlichen Lawinenabgang in der Ostrinne, sodass der St. Veiter erneut durch diese erfasst und wiederum mitgerissen worden ist. Dieses Mal wurde er weitere 300 Meter mitgerissen. Die Steirer befanden erneut im rechten Zweig der Rinne, sodass diese wiederum nicht von der Lawine erfasst wurden.
Der 33-jährige kam schlussendlich im unteren Bereich der Rinne zum Stillstand und blieb laut Schilderung der Zeugen kopfüber im Schnee stecken und konnte sich nicht selbstständig befreien.
Von den vier Zeugen wurden unverzüglich Erstmaßnahmen ergriffen. Sie orteten den Verunfallten mittels LVS und konnten ihn mit einer Lawinenschaufel ausgraben und erstversorgen. Schlussendlich wurde der Verletzte vom C11 mittels Taubergung geborgen und am Zwischenlandeplatz in Zusammenarbeit mit der Bergrettung Ferlach versorgt und in Folge in das Klinikum Klagenfurt eingeliefert. Der 33-jährige erlitt Verletzungen unbestimmten Grades. Er konnte zum Vorfall noch nicht befragt werden.
Die Unfallzeugen konnten den Abstieg bis zum Ausgangspunkt der Tour selbstständig bewältigen und blieben beim Vorfall unverletzt. Von der Flugpolizei "Libelle Kärnten" wurde das zurückgelassene Material vom Verletzten aus der Rinne geborgen und ein Alpinpolizist mittels Tau zwecks Unfallerhebungen zur Unfallörtlichkeit geflogen.
Im Einsatz befanden sich die Flugrettung C11, Bergrettung Ferlach, Libelle Kärnten sowie 2 Alpinpolizisten der AEG Klagenfurt.
Quelle: LPD Kärnten