Kals am Großglockner, Osttirol: Alpinunfall am Großglockner - Wetter erschwert Hubschrauberbergung

vonRedaktion Salzburg
AUGUST 17, 2022

Bergrettung - Symbolbild
© Bergrettung Steiermark

Am 16. August 2022 führte ein 38-jähriger Bergführer aus Villach zwei Bergsteiger (62 und 21 Jahre) aus der dem Bezirk Bruck-Mürzzuschlag/Steiermark von Kals am Großglockner, selbe Gemeinde, Osttirol, über den Normalweg auf den Großglockner.


Gegen ca. 16:00 Uhr befand sich die Dreier-Seilschaft bereits im oberen Bereich des Eisleitl, in einer Seehöhe von ca. 3.680 Metern. Vor ihnen befanden sich zu diesem Zeitpunkt auch mehrere andere Seilschaften, als der 62-jährige von einer der vorderen Seilschaften das Signal "Stein" hörte. Der Stein fiel in Richtung der Dreier-Seilschaft und traf den Bergführer im Bereich des Kopfes und am Oberkörper. In der Folge verlor der Bergführer für kurze Zeit das Bewusstsein und fiel ca. 10 m in das Seil. Ein Abrutschen im ca. 40° steilen Gelände konnte nur durch enormen Kraftaufwand der beiden Steirer verhindert werden. Sofort eilten mehrere Bergführer, die sich zum Zeitpunkt des Unfalles ebenfalls am Normalweg des Großglockners befanden zum Verletzten, um Erste Hilfe zu leisten.


Der Hüttenwirt der Erzherzog-Johann-Hütte, ebenfalls ausgebildeter Berg- und Skiführer, stieg nach Alarmierung von seiner Hütte aus mit anderen Bergrettern zum zum Verletzten auf. Dieser wurde in absolutem Absturzgelände von 11 Bergführern gesichert, ein zufällig anwesender Arzt leistete Erste Hilfe und versorgte die stark blutenden Wunden im Bereich des Kopfes. Aufgrund der Witterungsverhältnisse, starker Nebel im Bereich des Eisleitl, war eine Hubschrauberbergung vorerst nicht möglich.


Vier Bergretter der Ortsstelle Heiligenblut sowie zwei Alpinpolizisten wurden durch den Polizeihubschrauber "Libelle Kärnten" in den Bereich unterhalb des Eisleitl, zum sogenannten "Bahnhof" geflogen. Der Hüttenwirt startete zu diesem Zeitpunkt gemeinsam mit den anderen Bergführern, sowie den vier Bergrettern eine sehr aufwendige terrestrische Bergung des Verletzten bis in den unteren Bereich des Eisleitl, diese Rettung wurde aufgrund des starken Steinschlages sehr erschwert.


Gegen ca. 19:15 Uhr konnte durch die Besatzung des Polizeihubschraubers "Libelle Kärnten" ein ca. 10-minütiges Zeitfenster genutzt werden und der schwer verletzte Bergführer wurde mittels variablen Berge-Tau zum Zwischenlandeplatz auf die Oberwalderhütte geflogen, wo er
vom Team des Rettungshubschrauber "Alpin Heli 6" medizinischen versorgt und danach in das Kardinal-Schwarzenberg Klinikum nach Salzburg geflogen wurde.


Quelle: LPD Kärnten

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