vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 21, 2024
Jüdisches Museum Wien setzt erfolgreiches Führungsprogramm fort
Als Antwort auf die alarmierende Zunahme von antisemitischen Vorfällen hat das Jüdische Museum Wien, ein Museum der Wien Holding, im vergangenen Dezember mit einer Reihe von Spezialführungen zur Geschichte und Gegenwart des Antisemitismus begonnen. Angesichts des großen Erfolgs und der anhaltenden Notwendigkeit über Antisemitismus zu sprechen, wird diese Reihe nun fortgesetzt. Vielfältige Perspektiven auf AntisemitismusDie Führungen bieten verschiedene thematische Ansätze und Perspektiven auf Antisemitismus an, die von historischen Wurzeln bis hin zu modernen Herausforderungen reichen. Themen wie die Entwicklung des modernen Antisemitismus, die Schwierigkeiten bei der Präsentation antisemitischer Objekte in Museen, sowie spezifische historische Zusammenhänge wie Richard Wagners Kulturantisemitismus und mittelalterliche Feindbilder werden umfassend behandelt und den Besucher*innen näher gebracht.
Das Jüdische Museum Wien trägt in dieser Zeit die Verantwortung, schnell auf aktuelle Ereignisse zu reagieren und sich mit dringenden gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen. Direktorin Barbara Staudinger betont dabei die Notwendigkeit durch Bildung und Aufklärung dem wachsenden Antisemitismus entgegenzuwirken.
Neue Vermittlungsprogramme
Neben den Fokusführungen wird das neue Vermittlungsprogramm „Lost in Nahost?“ einen zusätzlichen Schwerpunkt für Schulen setzen. Hannah Landsmann, Leiterin der Vermittlung, erklärt: „Im Museum können wir den Nahostkonflikt nicht lösen, aber wir können anhand ausgewählter Museumsobjekte aus unterschiedlichen Zeiten und Regionen darüber sprechen und darüber nachdenken. Unsere Vermittlungsprogramme sprechen Jugendliche auf Augenhöhe an und schaffen so eine Atmosphäre des respektvollen Austauschs und des einander Zuhörens – ein wesentlicher Schritt, um ein Gesprächsklima ohne Hass und Vorurteile zu fördern.“
Das Vermittlungsteam lädt zudem Pädagog*innen ab April zu dem Format „Über Israel reden, aber wie?“ ein, in dem nicht nur das neue Vermittlungsprogramm vorgestellt, sondern den Lehrkräften Ansätze vermittelt werden, wie Diskussionen zum Nahost Konflikt im Klassenraum moderiert werden können und Antisemitismus begegnet werden kann. Insgesamt ermöglichen die Programme eine mehrdimensionale Auseinandersetzung mit Antisemitismus, die die historische Dimension und gegenwärtige Herausforderung, (neo-)nazistischen wie linken Antisemitismus, lokale Entwicklungen und den Krieg in Israel gleichermaßen einbezieht.
Nächste Fokusführungen am 7. & 21. April
Die nächste Fokusführung Antisemitismus findet am 7. April 2024 in der Ausstellung „Who Cares? Jüdische Antworten auf Leid und Not“ statt und behandelt den Antisemitismus in der Wiener Medizin und den Kampf dagegen. Eine Fokusführung mit Direktorin Barbara Staudinger „From Eiernockerl to the Sea – über antisemitische Codes“ in der Dauerausstellung Dorotheergasse am 21. April spürt oft unsichtbaren Formen von Antisemitismus anhand von Museumsobjekten nach.
Quelle: Stadt Wien