Niederösterreich: Arbeitsmarkt in NÖ anhaltend stark von den Folgen der Pandemie betroffen

vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 02, 2020

Niederösterreich

LR Eichtinger/Hergovich: Kampf gegen Arbeitslosigkeit hat oberste Priorität

Die Auswirkungen der Coronavirus-Krise zeigen sich weiterhin am niederösterreichischen Arbeitsmarkt. Seit dem Höhepunkt der Corona-Krise im April sank zwar die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich bis Oktober kontinuierlich. Im November liegt die Zahl der Arbeitslosen aber wegen des Lockdowns und aus saisonalen Gründen erstmals seit April wieder höher als im Vormonat; und zwar mit 59.582 um 4.400 (oder 8 Prozent) höher als im Oktober und um 11.141 bzw. 23 Prozent höher als im November 2019.

Rechnet man die Schulungsteilnehmerinnen und Schulungsteilnehmer dazu, waren in Niederösterreich im November gegenüber dem Vorjahresmonat mit 68.077 um 10.623 oder 18,5 Prozent mehr Personen beim AMS NÖ registriert.

"Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit hat oberste Priorität. Unser Ziel ist es, wie schon im März, gegen einen weiteren Negativtrend anzukämpfen. Bei den Jugendlichen sehen wir, dass die NÖ Lehrlingsoffensive wirkt. Und um Jobs in den Regionen zu unterstützen wird das Land Niederösterreich für das kommende Jahr 2021 mehr als 16 Millionen Euro für 18 Beschäftigungsprojekte investieren“, so der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger.

„Damit verzeichnet Niederösterreich nach Kärnten den geringsten Anstieg der Arbeitslosigkeit aller Bundesländer. Österreichweit stieg die Arbeitslosigkeit um 30,5 Prozent. Im November haben auch 4.157 NiederösterreicherInnen eine Arbeit aufgenommen. Damit fiel der Rückgang bei den Arbeitsaufnahmen in Niederösterreich mit -11 Prozent wesentlich geringer aus als im Österreichvergleich (-22,7 Prozent)“, erklärt Sven Hergovich, Landesgeschäftsführer des AMS NÖ.

Nach Altersgruppen gab es bei den Personen im Haupterwerbsalter (25a bis 49 Jahre) im Jahresvergleich einen Anstieg um 27,3 Prozent und bei den Älteren (50plus) einen Anstieg von 18,6 Prozent. Auch bei den Jugendlichen betrug der Anstieg 18,1 Prozent (+806).

Auffallend ist der höhere Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr bei den Frauen (+25,4 Prozent), während er bei den Männern „nur“ 20,9 Prozent beträgt. Das ist dieselbe Entwicklung wie in den Monaten April und Mai dieses Jahres.

Nach Branchen gab es die stärksten Zuwächse gegenüber dem Vorjahr aufgrund des zweiten Lockdowns im Handel (+2.308), in der Beherbergung und Gastronomie (+1.998), im Bereich Gebäudereinigung und der Arbeitskräfteüberlassung (insgesamt 1.126) sowie in der Warenherstellung (+1.054).

Bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft (+2.755 oder +26,4 Prozent auf 13.196) stieg die Arbeitslosigkeit Ende November (relativ) stärker an als bei InländerInnen (+8.386 oder +22,1 Prozent auf 46.386).

Gegenüber dem Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit in allen niederösterreichischen Bezirken. Am deutlichsten ist das Plus in Mödling (+33,2 Prozent), in Waidhofen/Ybbs und in Schwechat (je +32,2 Prozent), in Scheibbs (+32,1 Prozent) sowie in Melk (+29,1 Prozent); hingegen am niedrigsten in Gmünd (+9,3 Prozent) bzw. in Lilienfeld (+12,9 Prozent).

Die weiterhin angespannte Situation am niederösterreichischen Arbeitsmarkt bleibt auch am Stellenmarkt bemerkbar: Die niederösterreichischen Betriebe haben dem AMS NÖ im November mit knapp 4.100 freie Stellen um ein Zehntel weniger offene Stellen zur Besetzung gemeldet als im Vorjahr (-428).


Quelle: Land Niederösterreich

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