Niederösterreich: Arbeitsmarktprogramm „Job.Start+“ als Starthilfe für Berufseinsteiger

vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 13, 2021

Foto: © NLK Filzwieser

LR Eichtinger: Wir wollen noch mehr junge Menschen in Beschäftigung bringen

Um jungen Menschen den Berufseinstieg zu erleichtern, wurde die Initiative „Job.Start“ vor Jahren ins Leben gerufen. Am heutigen Mittwoch präsentierte Arbeitsmarkt-Landesrat Martin Eichtinger gemeinsam mit AMS-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich, Menschen und Arbeit GmbH Geschäftsführer Martin Etlinger sowie Julia Speiser und Philipp Kager von der Firma Gottwald in Melk das weiterentwickelte Programm „Job.Start+“, das nun auch für Menschen bis 30 Jahre angeboten werden kann. Zudem wird die Ausbildungsförderung erhöht.

Landesrat Martin Eichtinger wies zu Beginn der Pressekonferenz auf die aktuell „sehr erfreuliche Entwicklung am niederösterreichischen Arbeitsmarkt“ hin: „Wir befinden uns bei den Arbeitslosenzahlen nicht nur unter den Werten des September 2020, sondern auch unter den Zahlen des Vergleichsmonats im Vorkrisenjahr 2019. Ende September 2021 waren insgesamt 42.406 Personen arbeitslos gemeldet. Das ist ein Minus von 23,2 Prozent im Vergleich zu September letzten Jahres und ein Minus von 6,7 Prozent im Vergleich zu September 2019.“ Zudem sei die Zahl der Arbeitslosen bei den Unter-25-Jährigen um rund 30 Prozent zurückgegangen, was im Vergleich zum Vorjahr über 1.500 junge Menschen mehr in Beschäftigung bedeute.

Ziel des Landes sei es, noch mehr Menschen in Beschäftigung zu bringen. Daher wolle man Berufseinsteiger noch gezielter unterstützen. „Denn oftmals scheitert der Jobeinstieg aufgrund fehlender spezifischer Qualifikationen“, so Eichtinger. Man habe das Arbeitsmarktprojekt „Job.Start“ ins Leben gerufen, das folgende Punkte umfasst: Die Teilnehmer müssen zwischen 18 und 25 Jahren alt sein, eine abgeschlossene Berufsausbildung haben, maximal zwölf Monate Berufserfahrung vorweisen können und beim AMS gemeldet sein.

Das Land NÖ hat bis jetzt für die Unternehmen die Förderung der Lohn-und Lohnnebenkosten von bis zu 50 Prozent (maximal 2.050 Euro brutto) übernommen. Darüber hinaus die Förderung der Mitarbeiter bis zu durchschnittlich 650 Euro, damit die Unternehmen Mitarbeiter dauerhaft übernehmen, sofern eine Weiterbildung für die fixe Stelle von Vorteil ist. Das Land und das AMS NÖ haben dazu für 2021 Mittel in Höhe von 2,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Handlungsbedarf gebe es bei den Arbeitslosen zwischen 25 und 30 Jahre. „Hier wollen wir den Hebel ansetzen, deshalb gehen wir beim Programm ‚Job.Start‘ den nächsten Schritt und haben die Förderkriterien nachgeschärft“, unterstrich der Landesrat und ergänzte: „Die Altersobergrenze wird von 25 auf 30 Jahre hinaufgesetzt, damit auch alle, die bei der Berufsausbildung auch später Unterstützung benötigen, von ‚Job.Start+‘ profitieren können. Die Ausbildungsförderungen für qualifizierende Weiterbildung werden vom Land Niederösterreich von bisher durchschnittlich 650 Euro nun auf 1.500 Euro angehoben. Mit der Ausschöpfung dieser Möglichkeiten erschließen sich im Bereich der Entwicklung von Fachkräften völlig neue Perspektiven.“

AMS NÖ-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich erkenne am „niederösterreichischen Arbeitsmarkt eine positive Entwicklung. Die Arbeitslosenzahlen sinken deutlich und wir haben weniger Arbeitslose als vor der Pandemie. Auch die Jugendarbeitslosigkeit geht zurück. Um die Arbeitslosigkeit weiter zu reduzieren, müssen wir Maßnahmen setzen. Eine davon ist ‚Job.Start+‘.“ Er freue sich, dass die Altersgrenze von 25 auf 30 Jahre erhöht werde, denn die „Ausweitung der Zielgruppe ist ein wichtiger Schritt.“

Als Drehscheibe für dieses Programm fungiert gemeinsam mit dem AMS NÖ die MAG Menschen und Arbeit GmbH. MAG-Geschäftsführer Martin Etlinger sagte: „Mit der Ausweitung von ‚Job.Start+‘ erschließen sich viele neue Möglichkeiten.“ Im Falle eines Matchings, also dem Zustandekommen eines Arbeitsverhältnisses zwischen Arbeitssuchendem und Unternehmen stellt die MAG den Mitarbeiter an und sorgt für die Abwicklung der Förderung. „50 Prozent der Lohnkosten werden vom Land und dem AMS übernommen, die restlichen 50 Prozent werden dem Unternehmen von uns in Rechnung gestellt. Die Programmdauer liegt bei Männern bei vier Monaten, bei Frauen sind es sechs Monate“, so Etlinger. Die Übernahmequote in eine dauerhafte Anstellung in den Betrieb liege laut dem Geschäftsführer aktuell bei 40 Prozent.

Julia Speiser vom Personalmanagement der Firma Gottwald sagte, dass man seit rund einem Jahr mit MAG in Kontakt stehe und mit Philipp Kager bereits einen ehemaligen „Job.Start“-Teilnehmer im Team habe:„Er ist unser Aushängeschild und heute Personalchef unseres Unternehmens.“ Philipp Kager führte aus: „‘Job.Start‘ bietet viele Vorteile und eine Top-Chance für junge Menschen am Arbeitsmarkt integriert zu werden. Und für das Unternehmen gibt es eine finanzielle Unterstützung. Also ein Gewinn für beide Seiten.“ Die Firma Gottwald beschäftige laut Kagers Informationen zurzeit fünf Mitarbeiter über die MAG.

Quelle: Land Niederösterreich

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