vonRedaktion International
JÄNNER 09, 2023
Seit der „Fridays for future“ - Debatte, den Streiks und dem stärkeren Augenmerk auf die Probleme in Umwelt, Klima, Flora und Fauna, ist jeder Einzelne dazu angehalten sich mit dem Umweltproblemen zu beschäftigen. Schon das Bewusstwerden des eigenen klimatechnischen Fußabdrucks, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Jedoch ist das Feld in dem sich hier bewegt wird sehr breit. Nachhaltigkeit, oder wie im Englischen „sustainability“, genannt, umfasst viele Themenbereiche, angefangen vom Ausstoß von CO2 beim Autofahren oder der Schwerindustrie, über die Art und Weise der Ernährung bis hin zum Artenschutz hinsichtlich der Tier- und Pflanzenwelt. In diesem Pool an möglichen Interessen ist für jeden etwas dabei, auf das man sich stürzen kann, ohne sich eingeschränkt zu fühlen. Der eine beschäftigt sich mit Ernährung und verzichtet auf Massentierhaltung, der andere steigt vom Auto auf das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel um. Eine besondere und sehr unterrepräsentierte Art der Nachhaltigkeit ist der Artenschutz. Tiere und Pflanzen sind ein wesentlicher Teil des Ökosystems, in welchem wir wohnen und diese erhalten das für uns essentielle Ökosystem auch.
Doch wie ist es möglich, sich im mitteleuropäischen Raum für diese Themen einzusetzen? Natürlich kann man an Organisationen außerhalb Europas spenden, jedoch ist es auch wichtig die Flora und Fauna in der eigenen Umgebung und im eigenen sozialen Raum zu sehen, denn diese wird oft nicht bedacht. Auch hier kann viel für die Tiere getan werden. Eine besondere und nicht sehr bekannte Art den Artenschutz im Tierreich zu fördern, ist der Krötenzaun zum Schutz der Kröten. Jedoch nicht nur von Kröten, auch Frösche und kleine Nager wie Mäuse und Igel, können als schöner Nebeneffekt leichter von der Straße ferngehalten werden. Die Krötenpopulation muss geschützt werden, weil diese Tiere ein maßgeblicher Teil des Gleichgewichts in kleinen Gewässern wie Tümpeln, aber auch Seen sind. Ihr Laich kann als Futter von Fischen dienen, sie selbst fressen aber auch Insekten. Durch die Krötenpopulation bleibt der sensible Wasserkreislauf bei Gewässern erhalten.
Krötenzäune werden dort aufgestellt, wo Kröten eine sogenannte Krötenwanderung machen. Diese machen sie meist im Frühjahr, um in Gewässern den Laich abzulegen, aus denen die nächste Generation von Kröten wird. Kröten verhalten sich dabei nicht so, dass sie jedes Jahr an die gleiche Stelle gehen, sondern sie suchen sich neue Stellen, die vielleicht besser geeignet sind. Dabei müssen die Tiere auch regelmäßig Straßen überqueren. Da das Straßennetz in Mitteleuropa sehr stark ausgebaut ist, bleibt den Tieren nichts anderes übrig, als das Risiko zu wagen und diese zu queren. Wie man es jedoch aus individueller Erfahrung kennt, hat man bis jetzt nicht nur einmal ein überfahrenes Tier auf der Straße gesehen. Krötenzäune wirken genau dieser tragischen Situation entgegen. Diese werden nämlich am Straßenrand aufgestellt und hindern die Tiere dabei, die gefährliche Straße zu überqueren. Die Kröten springen entlang des Zaunes in der Hoffnung, dass dieser irgendwann aufhört, dies tun sie so lange bis sie in einen Eimer fallen. Diese Eimer sind verteilt entlang des Weges aufgestellt und dienen als Auffangbehälter. Die Person, die sich um die Tiere kümmert, „leert“ diese einmal täglich in der Hauptsaison und bringt die Kröten sicher auf die andere Seite der Straße.
Durch diese einfachen Konstruktionen kann vielen Tieren das Leben gerettet werden. Das Aufstellen eines solchen Zaunes braucht nur eine kurze Bewilligung und schon kann man Lebensretter werden. Vor allem hält sich der Aufwand in Grenzen und man tut damit Gutes. Die Zäune sind so nachhaltig wie möglich produziert und verletzen die Tiere nicht. Ein wunderbarerer Nebeneffekt ist, wie bereits erwähnt, dass auch Igel und andere Tiere dadurch geschützt werden können und man die Tiere so wenig wie möglich in ihrem natürlichen Habitat einschränkt. Jeder kann Klima- und Weltretter sein, ganz einfach, denn gemeinsam kann man vieles bewegen. Jeder Wasserfall war ursprünglich mal ein einzelner Tropfen Wasser.