vonRedaktion International
JULI 10, 2021
Antworten auf Eltern-Fragen zum Volksschuleintritt ihrer Kinder
Der Wechsel vom Kindergarten in die Volksschule, also der Schuleinstieg, ist für jedes Kind eine besondere Phase in der Entwicklung. Der Start in diesen neuen Lebensabschnitt ist aber nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten mit vielen Veränderungen und naturgemäß Fragen verbunden.
„Eltern haben oft recht ähnliche Fragen und Bedenken, wenn es um den Übergang ihrer Kinder in die Volksschule geht“, weiß Bildungsstadträtin Mag.a Elisabeth Mayr. Sie stellen sich Fragen wie: Wie wird es mit der neuen Situation, dem Stillsitzen und Konzentrieren in der Schule, zurechtkommen? Wie kann ich meine Tochter, meinen Sohn in den Ferien fördern, ihr/sein Selbstbewusstsein stärken und bestmöglich auf die Schule vorbereiten? Wird mein Kind den Schulweg alleine schaffen? Stadträtin Mayr betont: „Mir ist es wichtig, den Eltern das Gefühl zu vermitteln, dass ihre Kinder in den städtischen Kindergärten, den ersten Bildungseinrichtungen, alles Wesentliche mitbekommen haben, was es für einen guten Einstieg ihres Kindes in die Schule braucht.“
Bisher wurden im letzten Kindergartenjahr und durch die Pädagoginnen und Pädagogen sowie bei den Eltern-Infoabenden im jeweiligen Kindergarten möglichst alle Fragen beantwortet. Die Eltern-Informationsabende konnten heuer coronabedingt nicht wie gewohnt stattfinden. Auch der direkte Austausch, die Elterngespräche, waren leider nur stark eingeschränkt möglich.
„Der Wechsel vom Kindergarten in die Volksschule ist ein bedeutsamer Schritt im Leben eines Kindes und stellt manche vor große Herausforderungen. Gerade die Frage der Schulreife beschäftigt viele Erziehungsberechtigte“, schildert Amtsleiterin Mag.a Dr.in Martina Zabernig (Kinder, Jugend und Generationen) die Situation: „Wir möchten die Kinder und ihre Eltern beim Einstieg in den Schulalltag bestmöglich unterstützen.“
Häufige Fragen der Eltern
Wie kann ich mein Kind über den Sommer gezielt fördern, damit es den Schulstart im Herbst gut schafft?
In den Kindergärten wurde das Kind bestmöglich auf den Schuleintritt vorbereitet und das nicht nur im letzten Kindergartenjahr vor der Schule, sondern über die gesamte Kindergartenzeit. Ergänzend dazu können die Eltern zu Hause die Selbständigkeit und das Sprachverständnis der Kinder fördern. Sie sollten die Kinder aktiv in den Alltag miteinbeziehen, gemeinsam beispielsweise Lebensmittel einkaufen mit Aufgaben für das Kind (z. B. „Wir brauchen zwei Liter Milch“, das Kind beim selbstständigen Erledigen begleiten und anleiten), gemeinsames Kochen (Stückzahl benennen, Zutaten abwiegen usw.), beim Kochen und Essen Gespräche anregen oder auch am Abend vor dem Schlafengehen das Ritual des Vorlesens einführen.
Mein Kind kann nicht längere Zeit ruhig sitzen. Wie soll das im Unterricht funktionieren?
Vielfältige Bewegungsangebote im Freien unterstützen die körperliche Wahrnehmung des Kindes. Laufen, Radfahren, Balancieren und Schwimmen stillen den natürlichen Bewegungsdrang des Kindes. Kinder, die sich viel bewegen, sind ausgeglichener, ruhiger und können sich besser konzentrieren. Die motorische Entwicklung ist eng mit der kognitiven Entwicklung der Kinder verbunden. Seit wir wöchentlich mit den Kindern in den Wald gehen, konnten wir im Kindergarten große Entwicklungsschritte bei den Kindern beobachten, sowohl in ihrer Bewegungssicherheit als auch in ihrem Sozialverhalten.
Mein Kind ist unsicher. Ich habe Angst, dass es die neue Situation emotional überfordert.
Für viele Kinder ist es eine große Herausforderung, wenn sie sich neuen Situationen und Umgebungen stellen müssen. Sie reagieren auf Unsicherheiten häufig mit Verweigerung oder mit Tränen. Um sie auf die unbekannte Situation vorzubereiten ist es hilfreich, gemeinsam mit dem Kind im Vorfeld Neues zu entdecken. Anstatt den bereits bekannten Spielplatz zu besuchen, kann man gemeinsam mit Freunden einen Waldspielplatz entdecken. Auch der Besuch eines Schwimmkurses oder der Beitritt in einen Sportverein konfrontieren das Kind sanft mit neuen Situationen.
Ich habe Sorge, dass mein verträumtes Kind seine Schulsachen vergisst oder verliert.
Die Selbständigkeit und das Merkvermögen der Kinder können im Alltag gut gefördert werden. Bereits Kleinigkeiten, wie z. B. das Einräumen des eigenen Geschirrs in den Geschirrspüler, geben dem Kind das Gefühl von Selbstverantwortung und Vertrauen. Auch bei Alltagssituationen, wie etwa den Tisch zu decken oder beim Einkaufen verschiedene Lebensmittel aus den Regalen zu holen, kann man das Kind miteinbeziehen und fördert es quasi im Vorbeigehen.
Zum Zeitpunkt des Schuleintritts sollte es für ein Kind möglich sein, seine persönlichen Gegenstände wie Jacke, Jausenbox, Trinkflasche, usw. zu erkennen und darauf achtzugeben. Das selbständige An- und Ausziehen sollte eine Selbstverständlichkeit darstellen.
Ich glaube nicht, dass mein Kind den Schulweg alleine schafft.
Der Schulweg stellt natürlich eine neue Herausforderung für die ganze Familie dar. Oft sind die Ängste und Befürchtungen der Eltern jedoch unbegründet, da der Weg in die Schule auch spannend und aufregend sein kann. Wenn der Weg im Vorfeld des Öfteren gemeinsam gegangen wird, gibt dies dem Kind, aber auch den Eltern eine große Sicherheit. In unserem Kindergarten bieten wir im letzten Jahr vor dem Schuleintritt eine Verkehrserziehung an, bei der die Kinder Grundregeln des Straßenverkehrs erlernen. Auch bei unseren wöchentlichen Ausflügen wird das richtige Verhalten im Straßenverkehr thematisiert.
Quelle: Stadt Innsbruck