vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 07, 2021
LH Mikl-Leitner: Mit der größtmöglichen Beteiligung aller Niederösterreicher und unter Einbindung aller Regierungsparteien
„Mit dem heutigen Abend starten wir etwas Einzigartiges: den Prozess zur Landesstrategie Niederösterreich. Dieser Prozess ist nicht nur einzigartig in Österreich, er ist auch so gestaltet, wie wir das in Niederösterreich für gut, richtig und wichtig halten: mit der größtmöglichen Beteiligung aller Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher und unter Einbindung aller Regierungsparteien“. Mit diesen Worten eröffnete Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am gestrigen Montagabend die erste Veranstaltung zur Entwicklung der neuen Landesstrategie Niederösterreich 2030. Als prominente Gäste waren der ehemalige deutsche Vizekanzler und Bundesminister Sigmar Gabriel sowie die Moderatorin und Autorin Nina Ruge zur Auftaktveranstaltung am Flughafen Wien gekommen.
„Wovon leben wir morgen? Wie leben wir morgen? Worauf achten wir morgen? Wer wollen wir morgen sein? Wie organisieren wir uns morgen?“ – das sind die fünf Fragestellungen, die im Prozess zur neuen Landesstrategie unter dem Motto „Mein Land denkt an morgen“ beantwortet werden sollen. Denn „nach eineinhalb Jahren enormer Herausforderungen und sehr viel Unsicherheit“ gehe es nun darum, wieder verstärkt „auf die Anforderungen unserer Zeit und die Bedürfnisse und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger“ einzugehen, betonte die Landeshauptfrau in ihrem Eingangsstatement. In Niederösterreich stelle man sich dieser Herausforderung „mit den besten Köpfen und Meinungsführern, mit den besten Experten aus der Wissenschaft und vor allem im Austausch mit den niederösterreichischen Landsleuten“, hielt sie fest. Abschluss des Prozesses soll eine für den Mai oder Juni 2022 geplante, große Schlussveranstaltung werden, bei der der „Zukunftsreport Niederösterreich 2030“ präsentiert werden soll.
Der Prozess zur Landesstrategie sei in drei Zukunftsfelder unterteilt worden, skizzierte Mikl-Leitner die Arbeitsschritte auf dem Weg zu diesem abschließenden Zukunftsreport. Im Feld Bürgerbeteiligung unter der Leitung von Peter Filzmaier soll es im Herbst dieses Jahres zu einer großen Haushaltsbefragung kommen, um die Meinungen und Ideen der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher einzuholen. Das Feld Wissenschaft wird von Christoph Badelt geleitet, hier soll das breite Spektrum an wissenschaftlichen Arbeiten durchleuchtet werden. Die inhaltliche Leitung des Zukunftsfeldes der „Opinion Leader“ liegt bei Steffi Burkhart – und sie war es auch, die gemeinsam mit Gustav Dressler durch den gestrigen Abend am Flughafen Wien führte.
Sigmar Gabriel war Bundesvorsitzender der SPD und von 2013 bis 2018 Vizekanzler. In der deutschen Bundesregierung übte er die Ämter des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, des Bundesministers für Wirtschaft und Energie sowie des Außenministers aus, zuvor war er Ministerpräsident von Niedersachsen. Im Gespräch mit Gustav Dressler sprach er über die abnehmende Bedeutung Europas in einer sich dramatisch verändernden Welt, über seine außenpolitischen Einschätzungen zu Russland und den USA sowie über das Thema Arbeitsmarkt. „Das Problem ist die verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit“, hielt er fest: „Je länger die Menschen aus dem Arbeitsprozess draußen sind, umso schwieriger wird es, sie zu qualifizieren.“
Die Fernsehmoderatorin, Buchautorin, Journalistin und UNICEF-Repräsentantin Nina Ruge betonte im Gespräch mit Steffi Burkhart: „Im Grunde sind sämtliche Lebens- und Arbeitsbereiche, in denen wir uns befinden, Zukunftsfelder“. Dabei gebe es vor allem zwei „Megatrends“, und zwar die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung, meinte Ruge.
In Form von zwei Videostatements wurden weitere internationale Aspekte in die Diskussion eingebracht: zum einen von Alan Webber, dem Bürgermeister von Santa Fe in New Mexico, zum anderen von George Njenga, dem Rektor der Strathmore Business School in Kenia.
„Internationale Verbindungen werden in Zukunft noch wichtiger und wesentlicher für uns alle“, meinte auch Landeshauptfrau Mikl-Leitner auf die Frage, warum man den Flughafen Schwechat als Austragungsort gewählt hatte: „Unser Auftrag lautet, global zu denken und regional zu handeln. Und dabei ist uns der Flughafen Vorbild und Inspiration zugleich“.
Quelle: Land Niederösterreich