vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 02, 2021
LR Teschl-Hofmeister/LR Königsberger-Ludwig/Heuras: „Impfung ist einzige Alternative, um Pandemie zu besiegen“
Mit dem Beginn des Schuljahres 2021/2022 kehren 182.400 Schüler in die Klassen zurück. 18.334 davon sind Taferlklassler, informierten Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig sowie Bildungsdirektor Johann Heuras am heutigen Donnerstag in einer Pressekonferenz im Landhaus. Dabei gaben sie auch einen Ausblick auf das Schuljahr im Hinblick auf die Coronapandemie. Ihr gemeinsamer Appell: „Gehen Sie impfen!“
„Wir starten mit der kommenden Woche in ein neues Schuljahr. Besonders wichtig ist dieser Start für unsere 18.334 Taferlklassler, die am Montag ihren ersten Schultag haben werden“, sagte Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, die auch auf das „Erfolgsmodell Sommerschule“ einging: „Heuer waren über 6.300 Schülerinnen und Schüler in der Sommerschule, das ist eine Steigerung um über 90 Prozent zum Vorjahr und zeigt, dass der Bedarf groß ist.“ Zusätzlich habe die NÖ Familienland GmbH in den Sommerferien an 58 Standorten mit insgesamt 90 Wochen Lernwerkstätten angeboten. Darüber hinaus gab es erstmals die digitale NÖ Lernwerkstatt, um allen Familien einen leichten Zugang zu digitaler Lernunterstützung zu bieten.
Das kommende Schuljahr werde wegen Corona wieder herausfordernd. „Corona ist noch da“, sagte Teschl-Hofmeister und gab als oberste Prämisse „offene Schulen und offene Kindergärten“ aus. „Das Bildungssystem soll offenbleiben, wir können aber natürlich nicht ausschließen, dass die eine oder andere Klasse oder Schule vorübergehend geschlossen werden muss“, so die Bildungslandesrätin. „Das Gescheiteste ist, dass jeder, der sich impfen lassen kann, soll das auch tun. Denn die einzige Alternative, um die Pandemie zu besiegen, ist die Impfung“, unterstrich Teschl-Hofmeister. Niederösterreich werde hier auch mit einer allgemeinen Impfvoraussetzung bei Eintritt in den Landesdienst vorangehen. Von 500 neuen Pädagoginnen und Pädagogen seien nur fünf Personen dabei, die sich nicht impfen lassen werden. „Diese können wir nicht anstellen“, betonte die Landesrätin.
In den Schulen wird ab dem Schulstart ein umfassendes Testangebot umgesetzt. Ab Montag wird mit einer dreiwöchigen Sicherheitsphase gestartet, die drei Tests pro Woche vorsieht, davon einmal in Form eines PCR-Tests. Zusätzlich setze man in Niederösterreich weiterhin auf mobile Testteams. Außerdem habe man seitens des Landes Niederösterreich weitere 60 Luftfilter-Geräte angeschafft und den Bildungsregionen zur Verfügung gestellt. Gemeinden als Schulerhalter, die Luftfilteranlagen aus Eigeninitiative ankaufen, können die Kosten beim Schul- und Kindergartenfonds einreichen und werden mit 25 Prozent gefördert.
Im Kindergarten soll ab dem kommenden Montag wieder weitestgehend Normalbetrieb herrschen. „Schon im letzten Kindergartenjahr hat Niederösterreich als einziges österreichisches Bundesland ein großflächiges Testangebot in den Kindergarteneinrichtungen etabliert. Die Erfahrungswerte sind gut und daher werden die Schleckertests auch im kommenden Bildungsjahr wieder wichtiger Bestandteil des Sicherheitskonzeptes sein“, sagte Teschl-Hofmeister. In den Häusern gelte die 3G-Regel. „Wer das nicht nachweisen kann, braucht eine FFP2-Maske“, stellte die Landesrätin klar. Bei der Übergabe- bzw. Abholsituation im Kindergarten besteht in geschlossenen Räumen generell eine FFP2-Maskenpflicht.
Auch Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig betonte: „Die Pandemie ist leider noch nicht zu Ende. Der Blick auf die Zahlen zeigt, dass wir vorsichtig sein müssen.“ Auch sie unterstrich, dass es das „gemeinsame Bestreben ist, Schulschließungen zu vermeiden. Das wird uns nur im gemeinsamen Handeln gelingen. Dafür braucht es das Verständnis der Eltern, das Mitwirken der Pädagoginnen und Pädagogen und die Zusammenarbeit der Behörden. Mein Appell lautet: Ermöglichen Sie ihren Kindern den Schutz vor einer schweren Krankheit mit einer Impfung.“ Zugleich betonte die Gesundheitslandesrätin, dass in den Schulen nicht geimpft werde und verwies auf das Impfangebot im niedergelassenen Bereich und bei den Impfbussen des Landes. Zudem solle man auf die Sicherheitsmaßnahmen vertrauen und die Kinder wieder in die Schule schicken. Von Schulabmeldungen halte sie als Landesrätin, aber auch als Mutter und Großmutter nichts.
Bildungsdirektor Johann Heuras sagte, jedes Kind habe drei ‚Pädagogen‘: „Erstens die Pädagoginnen und Pädagogen selbst, zweitens das Klassenzimmer und drittens die Klassenkameraden.“ Und im vergangenen Schuljahr seien den Schülerinnen und Schülern viele davon genommen worden. Heuer sei man bestrebt, die Bildungseinrichtungen bestmöglich offen zu halten. „Wenn wir diesem Virus dem Kampf angesagt haben – und das haben wir – dann gibt es nur ein Mittel, das hilft: Die Impfung. Die Impfung ist alternativlos und wird uns helfen“, so Heuras. Betreffend Schulabmeldungen informierte der Bildungsdirektor, dass derzeit 1.400 Kinder in den häuslichen Unterricht abgemeldet wurden. In den Jahren davor seien es im Schnitt zwischen 600 und 700 gewesen. Um hier gegenzusteuern, wolle man gemeinsam mit dem Bund Maßnahmen ergreifen. Ungeachtet dessen möchte man die Mittelschule stärken. Heuras zum Schluss: „Ich gehe von einem guten Schulstart aus.“
Beim Blick auf das Schuljahr abseits von Corona werde man einen Digitalisierungsschwerpunkt setzen. „Mit Start Mitte September werden in Schulen 30.000 Laptops oder Tablets an die Schüler der Sekundarstufe I verteilt. Im Laufe des Semesters werden alle Schülerinnen und Schüler ausgestattet“, so Teschl-Hofmeister. In Niederösterreich werde es für den zusätzlichen Support rund 70 eigene IT-Betreuer geben, die die Schulstandorte mit ihrem Know-how betreuen. Darüber hinaus gebe es Seminare und Fortbildungen. „Unser Ziel ist es, dass nicht nur in bestimmten Gegenständen die Digitalisierung zum Zug kommt, sondern dass sich die Digitalisierung fächerübergreifend niederschlägt“, ergänzte die Bildungslandesrätin. Weitere Schwerpunktsetzungen gibt es in den Bereichen Musik, Sport, NAWI, Gesundheit und Soziales sowie Politische Bildung.
Quelle: Land Niederösterreich