vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 27, 2021
Gründung einer eigenen Gesellschaft / Stadt und Land planen gemeinsam
(LK) Nach einem mehrmonatigen intensiven Arbeitsprozess sind heute das Land und die Stadt Salzburg übereingekommen, den öffentlichen Verkehr in der Stadt Salzburg samt den Umlandgemeinden erstmalig gemeinsam und aufeinander abgestimmt zu planen. „Ich möchte mich bei allen Mitwirkenden im politischen Steuerungsgremium sowie bei den Expertinnen und Experten für die umfangreichen Aufbereitungsarbeiten herzlich bedanken. In der Landesregierung wird dieser Weg von allen Koalitionspartnern mitgetragen, im Steuerungsgremium haben neben mir, Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl, Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn, Landesrätin Andrea Klambauer und Landesrat Stefan Schnöll für das Gesamtkonzept grünes Licht gegeben. Besonders freut mich die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadt“, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner betont: „Die künftige gemeinsame Planung des Verkehrs ist ein wesentlicher Fortschritt in der Weiterentwicklung im öffentlichen Personen-Nahverkehr.“ Im Februar 2020 trat die politische Steuerungsgruppe zur Überführung des Bereiches „Öffentlicher Verkehr“ aus der Salzburg AG erstmalig zusammen, um diesen optimal aufzustellen, neu zu strukturieren und die eingeleitete Mobilitätswende voranzutreiben.
Planungskomitee gegründet
In einem gemeinsamen und institutionalisierten Planungskomitee werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landes, der Stadt und des Salzburger Verkehrsverbundes zusammenarbeiten. Dabei werden noch zusätzliche Stakeholder nach Bedarf beigezogen, beispielsweise die Salzburg AG. Die entsprechenden personellen Ressourcen werden von allen Beteiligten zur Verfügung gestellt.
Meilenstein in der Verkehrspolitik
Es besteht ferner großes Einvernehmen darüber, dass die Stadt und das Land Salzburg mit dem Mitaktionär Energie AG die Optimierungsüberlegungen der Salzburg AG weiterentwickeln wollen und den Verkehrsbereich der Salzburg AG in eine eigene Tochtergesellschaft ausgliedern werden. „Dieser Schritt dient dazu, den umfassenden Verkehrsbereich der Salzburg AG ohne die touristischen Einrichtungen in einer selbstständigen Betriebseinheit auch formal zu fixieren“, erklärt Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Das betrifft die Salzburger Lokalbahn, die Pinzgauer Lokalbahn, den O-Bus-Bereich und die Beteiligung an der Firma Albus, die den sonstigen Busverkehr abwickelt, samt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den betriebsnotwendigen Liegenschaften sowie das Anlage- und Umlaufvermögen.
Tochtergesellschaft betreibt auch Güterverkehr
Darüber hinaus wird die Tochtergesellschaft auch den Bereich Güterverkehr auf der Stammstrecke der Salzburger Lokalbahn betreiben. Dieser soll künftig auch noch weiter ausgebaut werden. Gegenstand dieser Ausgliederung ist auch, die Schnittstellen zu den sonstigen Geschäftsbereichen der Salzburg AG sichtbar zu machen, unter anderem Buchhaltung, Lohnverrechnung, Finanzierung, Unternehmenskommunikation und IT. Im gemeinsamen Zusammenwirken der Aktionäre der Salzburg AG wird der Vorstand nun ersucht, die bereits getätigten Vorarbeiten zu intensivieren und in enger Abstimmung mit den Eigentümern die nächsten Schritte für eine Ausgliederung vorzubereiten.
Mehr Transparenz im Echtbetrieb
Die Ausgliederung schafft größere Transparenz und ermöglicht dem Verkehrsbereich im Rahmen der Salzburg AG ein noch selbstständigeres Agieren. Dies dient der Kostenwahrheit sowohl innerhalb des Unternehmens als auch bezüglich der Förderstellen. „Der große Vorteil für die Stadt und das Land Salzburg liegt darin, dass mit dieser Verselbstständigung des öffentlichen Verkehrsbereichs der Salzburg AG erstmals im Echtbetrieb in einem Beobachtungszeitraum auch eine geeignete Entscheidungsgrundlage bezüglich der Übernahme dieser Gesellschaft durch Stadt und Land geschaffen wird“, so Landeshauptmann Haslauer.
Fortführung der Mobilitätswende und Verbesserung der Qualität
Die vergangenen eineinhalb Jahre ist im öffentlichen Verkehr viel geschehen. Neben der Einführung der myRegio-Tickets und der Planung diverser Infrastruktur-Großprojekte wurden zahlreiche Regionalbus-Linien mit Schwerpunkt auf die Pendlerinnen und Pendler adaptiert oder neu eingeführt. Die Linien 120 und 130 wurden beispielsweise durch die Stadt Salzburg durchgebunden, die Linie 175 zur Anbindung von Rif an die Stadt Salzburg neu eingeführt. Für Verkehrslandesrat Stefan Schnöll dient die heute beschlossene Fortsetzung all dieser Bemühungen dazu, dass die Qualität des öffentlichen Verkehrs im Salzburger Zentralraum noch weiter ausgebaut und die eingeleitete Verkehrswende sehr konsequent vorangetrieben werden. „Ein Schlüssel zum Erfolg ist mit Sicherheit die von allen Partnern mitgetragene enge Vernetzung von Stadt und Umlandgemeinden. Ziel ist, sowohl den Pendlern als auch den Stadtbewohnern das Umsteigen auf die Öffis so attraktiv wie möglich zu machen“, so Schnöll.
Verkehrsoptimierung in der Stadt Salzburg
Für die in der Stadt Salzburg verkehrszuständige Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler bringt die heute erzielte Lösung besonders auch innerstädtische Möglichkeiten zur Verkehrsoptimierung mit sich. „Es freut mich sehr, dass unsere Anstrengungen und die bisherige Grundlagenarbeit nun in einem institutionalisierten Planungskomitee münden. Es ist ein echter Meilenstein, dass Stadt und Land nun die Zügel in der Planung des öffentlichen Verkehrs gemeinsam in Händen halten“, so Unterkofler abschließend.
Quelle: Land Salzburg