vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 16, 2020
Antworten auf die Wirklichkeit, Art brut und Park Seo-Bo
Das Forum Frohner im ehemaligen Minoritenkloster in Krems/Stein ist dem Maler, Grafiker und Bildhauer Adolf Frohner (1934 – 2007) gewidmet und setzt impulsgebende Themenbereiche aus Frohners Werk und Wirken in wechselnden Ausstellungen in Beziehung mit nationalen und internationalen Künstlern, wobei der Diskurs zwischen künstlerischen Positionen und die Debatte über aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen im Zentrum stehen.
„Das neue Ausstellungsjahr steht ganz im Zeichen der Kunstmetropole Paris der 1960er-Jahre. Zum einen führte die in Paris aufkommende Art brut zu einer Neubewertung der Kunst aus Gugging. Zum anderen lernten Park Seo-Bo und Adolf Frohner einander bei ihrem Aufenthalt in Paris 1961 kennen und wurden – obwohl sich ihr Werk später unterschiedlich entwickelte – von den Pariser Avantgarden nachhaltig beeinflusst“, gibt Elisabeth Voggeneder, künstlerische Direktorin des Forum Frohner, einen Ausblick auf das Jahr 2021, das insgesamt drei Ausstellungen umfassen wird:
In der ersten Jahreshälfte ist noch bis 5. April 2021 „Antworten auf die Wirklichkeit. Adolf Frohners Begegnung mit dem Nouveau Réalisme“ zu sehen. Die Ausstellung spürt mit ausgewählten Objekten, Materialbildern und Assemblagen den Zusammenhängen zwischen Adolf Frohner, der in den 1960er-Jahren mehrfach nach Paris reiste und dort erstmals dem Nouveau Réalisme begegnete, und den Nouveaux Réalistes rund um César, Christo und Jeanne-Claude, Raymond Hains und nicht zuletzt Daniel Spoerri nach.
Ab 22. Mai 2021 zeigt das Forum Frohner in Zusammenarbeit mit dem Department für externe Ausstellungen des Vereins der Freunde des Hauses der Künstler in Gugging „Adi und Art brut“. Im Zentrum der Schau stehen bis 3. Oktober 2021 Arbeiten von Gugginger Künstlern wie Johann Fischer, Johann Garber, Johann Hauser und August Walla im Dialog mit Adolf Frohner, für den die Pariser Avantgarde – vor allem die informelle Malerei und die von Jean Dubuffet initiierte Art brut – ein wichtiger Impulsgeber war.
Auch in der Herbstausstellung „Park Seo-Bo und Adolf Frohner. Paris 1961“ dreht sich von 16. Oktober 2021 bis 3. April 2022 alles um Frohners Affinität zu Paris: 1961 lernten einander der koreanische Künstler Park Seo-Bo und Adolf Frohner in der Kunstmetropole kennen. Der mittlerweile 89-jährige Mitbegründer der monochromen Malerei in Asien lebt und arbeitet in Seoul, seine Werke fokussieren an der Schnittstelle zwischen buddhistischem Denken und dem Wissen der westlichen Kunstgeschichte auf Textur und Struktur, der Radikalität der Reduktion und dem kontemplativen Erleben von Malerei. Die Ausstellung zeigt Berührungspunkte zwischen den Arbeiten der beiden Künstler, die bis in ihre Zeit in Paris zurückverfolgt werden können.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr; Schließtage: 24. und 31. Dezember sowie 1. Jänner. Nähere Informationen beim Forum Frohner unter 02732/90 80 10-177, e-mail office@forum-frohner.at und www.forum-frohner.at.
Quelle: Land Niederösterreich