Österreich: Austrian Power Grid (APG): Rund 76 Prozent Stromdeckung durch Erneuerbare

vonOTS
MAI 27, 2022

Foto: APG/APA-Auftragsgrafik

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Wien (OTS) - APG-Factbox im April zeigt Aufschwung bei Stromdeckung durch Erneuerbare. Erstmals wieder mehr Stromexport möglich. Eingriffe in das Stromnetz verursachen Kosten von rund 19 Millionen Euro.

Die Stromerzeugung durch nachhaltige Energiequellen hat im April gegenüber den Vormonaten wieder zugelegt. Rund 76 Prozent des österreichischen Stromverbrauchs konnten durch Erneuerbare gedeckt werden. Bei einem Gesamtverbrauch von 4.666 Gigawattstunden (GWh) in den Kalenderwochen 14 bis 17, sind das rund 3.546 GWh. In Kalenderwoche 15 war es sogar möglich den heimischen Strombedarf zu 87 Prozent nachhaltig zu decken.

Die Produktion aus Windkraft war mit 610 GWh um rund 100 GWh geringer als noch in den Märzwochen 9 bis 13. Die Laufwasserkraft konnte sich mit 2.209 GWh, trotz geringem Niederschlag, gegenüber dem Vormonat steigern. In den Märzwochen waren es mit 1.902 GWh rund 14 Prozent weniger. Eine saisontypische Entwicklung meint Gerhard Christiner, technischer Vorstand der APG: „Gerade im Frühling und Sommer, wenn es wärmer wird, erkennt man auch eine steigende Produktionskraft der Erneuerbaren, vor allem bei der Wasserkraft“.

Erstmals wieder mehrere Exporttage

Überwiegend musste im April zwar nach wie vor Strom importiert werden, jedoch waren heuer erstmals wieder mehrere Exporttage dabei. „Insgesamt war im April eine importierte Strommenge von 477 GWh nötig. An sieben Tagen konnte bilanziell exportiert werden. Hier reden wir von 85 GWh“, sagt Thomas Karall, kaufmännischer Vorstand der APG. Ein Monat zuvor im März musste noch deutlich mehr als das Doppelte eingekauft werden. Im Vergleichsmonat des Vorjahres (928 GWh) war es nicht ganz das Doppelte.

Energieaustausch innerhalb Österreichs

Für eine sichere Stromversorgung des Landes ist es wichtig, dass die einzelnen Bundesländer Strom aus dem APG-Netz beziehen, aber Überschüsse auch in das überregionale Netz einspeisen und somit österreichweit nutzbar machen können.

In Summe wurde von den Bundesländern mit rund 1.018 GWh mehr Strom aus dem Netz der APG entnommen, als mit rund 903 GWh eingespeist werden konnte. Die drei Bundesländer mit der höchsten Stromentnahme waren Wien (203 GWh), die Steiermark (187 GWh) und Kärnten (186 GWh). Die drei Bundesländer, die am meisten in das österreichweite APG Netz einspeisen konnten waren Niederösterreich (232 GWh), das Burgenland (189 GWh) und Tirol (141 GWh).

Keine sichere Stromversorgung ohne Netzreserven

Um das Stromnetz sicher betreiben zu können, muss APG in die Fahrpläne von Kraftwerken eingreifen bzw. den geplanten Kraftwerkseinsatz korrigieren. Dazu werden unter anderem Reservekraftwerke (sogenannte Netzreserve) zur Entlastung der Netze hochgefahren.

Diese Maßnahme nennt man auch Redispatching. „Derartige Eingriffe waren heuer und bis Ende April bereits an 88 Tagen notwendig. Verglichen zum Durchschnitt aus den letzten drei Jahren (82 Tage) sind das sechs Tage oder auch rund sieben Prozent mehr. Gleichzeitig verursacht Redispatching Kosten, die am Ende der Stromkunde bezahlt. Ende April lagen die Kosten bei rund 19 Millionen Euro“, erklärt Karall.

Alleine aus diesem Grund ist der unmittelbare Aus- und Umbau der heimischen Strominfrastruktur notwendig. Aber auch die aktuellen Entwicklungen der Strom- und Energiepreise sowie die geopolitischen Entwicklungen in der Ukraine zeigen wie wichtig eine rasche und sichere Transformation zu einem nachhaltigen Energiesystem ist. „Dazu braucht es eine umgehende Gesamtsystemplanung sowie entsprechende Kapazitäten in den Bereichen Netze, Speicher, Produktion sowie eine umfassende Digitalisierung zur Nutzung der Flexibilitäten aller Akteure des Systems. Dies alles muss umgehend erfolgen. Die Beschleunigung und Vereinfachung von Genehmigungsverfahren sind dabei ein zentraler Hebel“, stellt Christiner klar.

Zur Erreichung dieser Ziele sowie für die sichere Transformation des Energiesystems investiert die APG in den nächsten 10 Jahren rund 3,5 Milliarden Euro. Davon werden allein 2022 rund 370 Millionen Euro in die sichere Stromzukunft investiert.

APG verfolgt laufend die Entwicklung der heimischen E-Wirtschaft und veröffentlicht unter [https://www.apg.at/infografiken] (https://www.apg.at/infografiken) regelmäßig Grafiken zu den Themen: Energieaustausch, Stromverbrauch Österreich, Stromerzeugung Erneuerbare, Import/Exports u.v.a.m.

Über Austrian Power Grid (APG)

Austrian Power Grid (APG) ist Österreichs unabhängiger Stromnetzbetreiber, der das überregionale Stromtransportnetz steuert und verantwortet. Die Infrastruktur der APG sichert die Stromversorgung Österreichs und ist somit die Lebensader Österreichs, der Bevölkerung und seiner Unternehmen. Das APG-Netz erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.400 km, welches das Unternehmen mit einem Team von rund 700 Spezialistinnen und Spezialisten betreibt, instand hält und laufend den steigenden Anforderungen seitens Wirtschaft und Gesellschaft anpasst. Die Kapazitäten des Stromnetzes der APG und die Anwendung von State-of-the-Art-Technologien sind die Voraussetzung für eine nachhaltige sichere Stromversorgung Österreichs, die Erreichung der Klima- und Energieziele sowie für die zunehmende Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie. Mit unseren digitalen Plattformen machen wir deren Flexibilitäten für das Strommanagement nutzbar. Mitarbeiter:Innen entwickeln die geeigneten Marktprodukte, beherrschen die Physik und garantieren die sichere und effiziente Stromversorgung für Österreich. Mit einem Investitionsvolumen in Höhe von rund 370 Millionen Euro für den Aus- und Umbau der Netzinfrastruktur 2022 gibt APG der heimischen Wirtschaft einen kräftigen Impuls. Insgesamt wird APG bis 2032 rund 3,5 Milliarden Euro in den Netzaus- und Umbau investieren. Das sind rund 19 Prozent der insgesamt 18 Milliarden Euro, die die E-Wirtschaft in den kommenden zehn Jahren in die Netzinfrastruktur investieren wird. Beim Sustainable Brand Rating 2021 wird APG bereits zum zweiten Mal in Folge in der Kategorie Versorgungs-Infrastruktur auf Platz eins gewählt.

Quelle: OTS

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