vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 16, 2024
LH Christopher Drexler überreichte dem Literaten das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark mit dem Stern.
Graz (15. November 2024).- Im Weißen Saal der Grazer Burg überreichte Landeshauptmann Christopher Drexler heute Abend (15.11.2024) das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark mit dem Stern an Peter Handke. Für den Autor war es auch eine Rückkehr in jene Stadt, wo dereinst seine Schriftstellerkarriere begann: Während des Studiums in Graz ab 1961 wurde Handke schnell Teil der literarischen Szene der steirischen Landeshauptstadt. Als Mitglied der „Grazer Gruppe“ – gemeinsam mit Autoren wie Wolfgang Bauer, Barbara Frischmuth oder Alfred Kolleritsch – begann Handkes schriftstellerischer Weg zu einer internationalen Größe der Literatur, die in der Verleihung des Literaturnobelpreises im Jahr 2019 gipfelte.
„Peter Handke ist ein Sprachmagier, ein Erzähler von großer Intensität, ein Denker, der es versteht, auch uns Lesende zum betrachtenden Denken zu verführen. Mit seinen Worten hat er Landschaften erschaffen, Seelen offengelegt und uns bereit gemacht, uns auf die Gültigkeit unserer eigenen Weltwahrnehmung zu befragen. Seine Bücher sind, über ihren ohnehin hohen literarischen Wert hinaus, Einladungen zum Nachdenken, zum Fühlen, besser noch zu einem fühlenden und denkenden Leben. Die in seinen Werken so vielfältig verwendete Sprache kann man als ,handke-sch‘ bezeichnen, sie ist wiedererkennbar, fast wie ein Markenzeichen. Mit wenigen klaren Worten drückt er tiefe Emotionen und komplexe Gedanken aus. Es ist mir eine außerordentliche Freude, einen Literaturnobelpreisträger auszeichnen zu dürfen, der so eng mit dem Kulturland Steiermark verwoben ist. Nicht zuletzt ist es ein Beweis dafür, dass unsere Steiermark ein hervorragender Nährboden für aufstrebende Talente und ihr künstlerisches Schaffen ist“, betonte LH Christopher Drexler in seiner Laudatio.
Bei der Überreichung der Auszeichnung erwiesen zahlreiche Ehrengäste dem Literaten ihre Reverenz: Unter anderem gratulierten Bundesminister Martin Polaschek, LH a.D. Waltraud Klasnic, LH a.D. Hermann Schützenhöfer, Landtagspräsident a.D. Franz Majcen, Bundesratspräsident a.D. Herwig Hösele und Konsul Rudi Roth Peter Handke zur hohen Auszeichnung durch das Land Steiermark.
Zur Person: Peter Handke wurde 1942 in Griffen in Kärnten geboren. Seine Kindheit verbrachte er in seiner Heimatgemeinde und im Ostsektor Berlins. Seine ersten literarischen Texte erschienen in der Internatszeitschrift „Fackel“ des katholischen Knabeninternats Tanzenberg. Nach der Matura am Klagenfurter Gymnasium begann er 1961 ein Studium der Rechtswissenschaften in Graz. Während dieser Zeit fand er Anschluss an die Schriftstellergruppe um das „Forum Stadtpark“ und veröffentlichte Texte in der Zeitschrift „manuskripte“. 1966 brach er, nach der Veröffentlichung seines ersten Romans („Die Hornissen“), sein Studium in Graz ab und lebt seither als freiberuflicher Schriftsteller. Das frühe Wirken in Graz und die Impulse seines reichen Schaffens prägten und prägen die steirische Kunst- und Literaturszene wechselwirkend und unmittelbar bis in die Gegenwart. Peter Handke steht seit mehr als fünf Jahrzehnten in der literarischen Öffentlichkeit und trägt zum politischen und gesellschaftstheoretischen Diskurs bei; seine ständig anwachsende Werkliste umfasst mittlerweile weit über 70 Titel, von Prosa und Lyrik bis zu Theater und Hörspiel. Peter Handke gehört zu den wenigen Größen der Gegenwartsliteratur, die schon zu Lebzeiten mit einer Gesamtausgabe ihrer Prosa, Gedichte, Theaterstücke und Journale geehrt werden – 2018 erschien im Berliner Suhrkamp Verlag „Die Peter-Handke-Bibliothek“. Peter Handke wurde 2019 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.
Quelle: Land Steiermark