vonRedaktion International
NOVEMBER 19, 2023
Seit 1993 gibt es in Wien eine unabhängige und weisungsfreie Stelle, die die Interessen des Umweltschutzes wahrt: die Wiener Umweltanwaltschaft. „In diesen Jahren hat sich diesen Jahren eine wichtige Rolle als Vermittlerin zwischen Bevölkerung, Politik und anderen wichtigen Playern erarbeitet“, betont Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Als besonders Zeichen zum 30. Geburtstag pflanzen wir nun 30 Obstbäume!“
Zentrale Aufgaben der Umweltanwaltschaft sind die Teilnahme an bestimmten Verfahren (z. B. Wiener Naturschutzgesetz, UVP, uvm.), die Begutachtung von Gesetzen und Verordnungen des Landes und die Information und Beratung der Bevölkerung. „Die Wiener Umweltanwaltschaft hat ein offenes Ohr für Anfragen und Beschwerden zum Thema Umwelt und Natur und setzt sich für Klima- und Biodiversitätsschutz ein“, weiß Klimastadtrat Czernohorszky. So erhalten Bürger*innen direkt von den Fachexpert*innen eine Auskunft oder ein persönliches Beratungsgespräch zu Themen wie Natur- und Artenschutz, Klimaschutz, Begrünung, Stadtplanung, Chemikalien und Schadstoffe, Lichtverschmutzung, Umweltrecht, usw.
Die Leiterin der Wiener Umweltanwaltschaft, Umweltanwältin Iris Tichelmann, betont: „Der Schutz der Ökosysteme, der Artenvielfalt und des Klimas sind unverzichtbar und dringend notwendig, um unsere Lebengrundlagen zu sichern. Die Zeit drängt: Wir müssen jetzt gemeinsam die negativen Trends stoppen!“
Neue Streuobstwiese in Floridsdorf
Zu ihrem 30-jährigen Bestehen legt die Wiener Umweltanwaltschaft nun gemeinsam mit Stadtrat Jürgen Czernohorszky, Bezirksvorsteher Georg Papai, dem Klima, Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien, dem Verein Obststadt Wien, Anrainer*innen und Kindergartenkindern eine Streuobstwiese in der Grellgasse, in Floridsdorf, an. Gepflanzt werden 30 Obstbäume unterschiedlichster Sorten. Damit wird die Artenvielfalt gefördert, der öffentliche Raum aufgewertet und ein kleiner Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Die schattenspendenden Bäume und das gesunde Obst kommen allen Wiener*innen zugute. Geerntet wird nach dem „Fair-Use-Prinzip“: Jede*r nimmt nur so viel mit, wie in den eigenen Händen getragen werden kann.
„Zu unserem Jubiläum möchten wir den Wienerinnen und Wienern eine kleine Freude machen. Die 30 Bäume stehen symbolisch für 30 Jahre Arbeit. Gleichzeitig wollen wir durch die Pflanzaktion auch positiv in die Zukunft blicken. Ich hoffe, dass die Bäumchen gut wachsen und reichlich Früchte tragen,“ sagt Tichelmann.
Wiener Umweltanwaltschaft: die unabhängige Stimme für Natur und Umwelt
Als „Schnittstelle“ zwischen Bürger*innen, Politik, Verwaltung und Wissenschaft, übernimmt die Umweltanwaltschaft oft die Rolle einer Vermittlerin. Aufgrund ihrer Weisungsfreiheit kann sie ihre sachliche Expertise unparteiisch vorbringen und die Interessen von Natur und Umwelt objektiv vertreten. Besonders hervorzuheben ist auch die interdisziplinäre Arbeitsweise der Umweltanwaltschaft, denn viele Umweltschutz-Themen sind komplex und betreffen verschiedene Fachgebiete.
Auch in zahlreichen Projekten setzt sich die Umweltanwaltschaft für eine Verbesserung der Umweltsituation ein. Schwerpunkte sind Bewusstseinsbildung und Umweltpädagogik, denn je mehr Menschen die Natur kennen lernen, desto mehr verstehen sie ihren Wert und werden sie schützen. Letztes Jahr konnten rund 3.900 Kinder und Jugendliche an Bildungsprojekten der Umweltanwaltschaft teilnehmen.
Seit 2002 ist die Wiener Umweltanwaltschaft Atomschutzbeauftragte der Stadt Wien. Das bedeutet unter anderem, dass die Umweltanwaltschaft die Bevölkerung zum Thema Atomkraft informiert, Entscheidungsträger*innen berät, Stellungnahmen erarbeitet und sich europaweit für mehr Sicherheit und eine Zukunft ohne Atomkraft einsetzt.
Mehr Informationen über die Wiener Umweltanwaltschaft: https://wua-wien.at/.
Quelle: Stadt Wien