Wien: Begrünungswettbewerb - Outdoor-Ausstellung der Siegerprojekte

vonRedaktion Salzburg
MAI 18, 2022

Foto: PID/Christian Fürthner

Begrünungsmaßnahmen laufen in der ganzen Stadt auf Hochtouren, beste Ideen aus stadtweitem Ideenwettbewerb werden nun ausgestellt

XXL-Bäume, bunte Staudenbeete, jede Menge Wasser und ein großer Fokus auf Entsiegelung im öffentlichen Raum: Im Kampf gegen Hitzeinseln verfolgt die Stadt das Motto „Raus aus dem Asphalt“ mit Nachdruck. Die Begrünungs- und Kühlungsoffensive soll dabei aber natürlich nicht ohne Input aus der Bevölkerung über die Bühne gehen.

Deswegen setzt die Stadt nicht bloß auf die Einbindung von Anrainer*innen bei einzelnen Umgestaltungsprojekten, sondern machte sich letztes Jahr auch auf die Suche nach den einfallreichsten Begrünungs-Ideen für Straßen und Plätze im öffentlichen Raum.

15.000 Wiener*innen stimmten bei 500 Projekten mit

Beim wienweiten Publikumswettbewerb wurden über 500 Projekte eingereicht, 15.000 Wienerinnen und Wiener haben mitgestimmt. Die Ausstellung der Gewinner-Projekte wurde coronabedingt verschoben und jetzt nachgeholt: Seit gestern sind die Projekte auf den Fenstern der Wiener Planungswerkstatt zu sehen. Ebenfalls gezeigt werden die Siegerprojekte des europaweiten Fachwettbewerbs „StadtGrün“. Gesucht wurden dort Ideen für Begrünungen in der Stadt, wo es aufgrund von technischen Einbauten wie Strom, Gasleitungen oder der U-Bahn, nicht einfach möglich ist, Bäume zu pflanzen.

Gemeinsam mit SPÖ-Klubobmann Joe Taucher und den Gewinner*innen der Wettbewerbe eröffnete Planungsstadträtin Ulli Sima die Ausstellung und zeigte sich von den Projekten begeistert:

„Begrünung und Kühlung im öffentlichen Raum ist die Grundlage für eine lebenswerte Zukunft in unserer Stadt. „Raus aus dem Asphalt“ ist daher unsere oberste Prämisse. Die große Beteiligung am Wettbewerb zeigt, dass auch den Wienerinnen und Wienern die Begrünung ihrer Stadt ein großes Anliegen ist. Vielen Dank an alle, die sich beteiligt haben und nochmals herzlichen Glückwunsch an die Gewinnerinnen und Gewinner. Es sind großartige und kreative Ideen dabei und ich freue mich auf die Umsetzung. Besonders freut mich, dass es für einige der Projekte bereits klare Umsetzungsperspektiven gibt“, so Planungsstadträtin Ulli Sima. Fernab des Wettbewerbs wird in der ganzen Stadt mit Hochdruck an Begrünungsmaßnahmen gearbeitet, zahlreiche Plätze und Straßenzüge wurden und werden attraktiviert, gekühlt und begrünt.

Der Ideenwettbewerb #wienbegrünen der Wienerinnen und Wiener

Kategorie 1 – „Asphaltierte Flächen und Straßen“

Siegerprojekt „Begrünung Seestadt U-Bahnstation -Vorplatz“: Ein mit schnellwachsendem Hopfen bepflanzter Ring auf einem vielfrequentierten Platz in der Seestadt soll Schatten spenden und zugleich Rohstoff für das Seestädter Craft Beer sein.

Umsetzungsstand: Begrünung des Platzes ist bereits erfolgt - der gesamte Vorplatz bei der U2 samt angrenzender Fußgängerzone wurde mit 25 XXL-Bäumen versehen, großzügige Staudenbeete gepflanzt und 14 zusätzliche Wasserquellen errichtet. Das Wettbewerbs-Projekt wird an benachbarter Stelle umgesetzt.

Kategorie 2 – „Lebenswerter Straßenraum“

Sieger-Projekt „Schnupfenboxen zu Freiflächen“ – Platz für Begrünung und Aufenthalt sichern: Nach der Pandemie soll dort, wo jetzt Schnupfenboxen stehen, Freiflächen entstehen, für Begrünung und Aufenthalt.

Umsetzungsstand: Kann nach Ende der Pandemie angegangen werden.

Kategorie 3 – „Auf engstem Raum“

Sieger-Projekt „Die neue Normalität“: Bereits umgesetzt wurde die Idee der Siegerin der dritten Kategorie. Die Begrünung und Entsiegelung des Platzes an der Schönbrunnerstraße im 5. Bezirk ist bereits erfolgt. Auch neue Sitzgelegenheiten laden nun zum Verweilen ein.

Umsetzungsstand: Bereits umgesetzt an der Schönbrunnerstraße/Strobachgasse

Kategorie 4 – „Ideen, die aus dem Rahmen fallen“

Sieger-Projekt „Der Asperner Urwaldzylinder“: Für den Sieger der 4. Kategorie soll auf rund 200 m2 in einem neuen Stadtentwicklungsgebiet ein Miniwald entstehen, der innerhalb von zwei Jahrzehnten die Eigenschaften eines Urwalds annimmt.

Umsetzungsstand: Der Miniwald wird im Stadtentwicklungsgebiet Erzherzog-Karl-Straße-Süd realisiert und ist Vorbild für weitere ähnliche Projekte in der ganzen Stadt.

Der Fachwettbewerb „Stadtgrün“

Auch aus den 55 eingereichten Projektideen zum EU-weiten Fachwettbewerb hat eine hochkarätige Jury die Siegerprojekte gekürt. Diese sollen das Spektrum an Begrünungselementen im öffentlichen Raum kreativ ergänzen und wichtige Beiträge im Kampf gegen Hitzeinseln in der Stadt leisten. Eingeladen waren Landschaftsarchitekt*innen, Architekt*innen, Stadtplaner*innen, Urbanist*innen, Raumplaner*innen, Designer*innen und Künstler*innen. Der Fachwettbewerb lief parallel zum Ideenwettbewerb.

Platz 1: „GreenDIVAN in VIENNA“

Büros adasca und Hohensinn Architektur, Graz

Sanela Pansinger, Karl Heinz Boiger, Theresa Obermayer, Martin Weinhandl und Mitja Bukovec entwarfen eine runde Sitzinsel mit einer schirmförmig ausladenden, begrünten Netzkonstruktion, um den Raum auch dort klimafreundlich machen zu können, wo keine Bäume gepflanzt werden können.

Platz 2: „URBAN PARADISO“

PCD-ZTGmbH, Wien

Thomas Kuhnle und Christoph Zangl entwarfen eine Sitzbank mit Pflanztrog und einem aufgeständerten, zu begrünenden Schattendach, das aufgrund seiner kleinen Dimensionen auch in engen Straßensituationen aufgestellt werden kann.

Platz 3: „GREEN DOTS WIEN“

Büros Martina Jauschneg & Josef Lueger unter Mitarbeit von Nina King, Wien

Als bewusster, fast symbolischer Akt soll an Orten, die ansonsten keine Begrünung zulassen, „grüne Trittsteine“ in versiegelten Flächen geschaffen werden.

Projekte auch digital ausgestellt

Die besten Ideen aus dem wienweiten Publikumswettbewerb und die Siegerprojekte des Fachwettbewerbs sind unter https://wienwirdwow.at/ideenwettbewerb-wienbegruenen/ ausgestellt.

Raus aus dem Asphalt – volle Begrünungsoffensive der Stadt Wien

Die Umsetzung dieser Projekte reiht sich in eine Vielzahl von klimafitten Umgestaltungen im ganzen Stadtgebiet ein. So wurde neben der verkehrsberuhigten Zollergasse auch die Thaliastraße, das Seeparkquartier in der Seestadt oder auch die Jörgerstraße begrünt, gekühlt und mit extra großen Bäumen ausgestattet.

Aktuell werden auch Plätze wie der Praterstern, der Petersplatz oder der Neue Markt klimafit umgestaltet. Einem besonderen Projekt hat sich die Stadt in Währing verschrieben: Dort werden in der historischen Pötzleinsdorfer Allee in aufwendiger Feinarbeit die teils über 200 Jahre alten Bäume gerettet.

Quelle: Stadt Wien

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